Derivatehandel-Definition

Deutsche Börse will EU-Verbot zur Börsenfusion anfechten

20.03.12 07:44 Uhr

Die Deutsche Börse wird juristisch gegen das von der EU verhängte Fusionsverbot mit der NYSE Euronext vorgehen.

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"Die Deutsche Börse AG hat entschieden, beim Gericht der Europäischen Union in Luxemburg Klage gegen die Entscheidung der Europäischen Kommission einzureichen", sagte ein Sprecher der Deutschen Börse. Man sei der Ansicht, dass mehrere Aspekte der Entscheidung vom 1. Februar fehlerhaft sind.

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   Der Börsenbetreiber NYSE Euronext hat sich bisher noch nicht entschieden, an der Klage teilzunehmen, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte. Der US-Konzern hat jedoch noch bis zum 26. April Zeit, um über eine Teilnahme an der Klage zu entscheiden.

   Die geplante Klage der Deutschen Börse fokussiere sich vor allem auf die EU-Definition des Derivatemarktes, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person. Bei ihrer Betrachtung konzentrierten sich die europäischen Wettbewerbshüter ausschließlich auf den regulierten Derivatehandel - den außerbörslichen Handel ließ die Aufsichtsbehörde dagegen außen vor.

   Einer der Gründe für die geplante Klage des DAX-Konzerns dürfte das Risiko sein, dass Kunden und Wettbewerber der Börse die Marktdefinition der EU künftig nutzen könnten, um mögliche weitere Kooperationen - wie beispielsweise zwischen den Börsen Eurex und Liffe - zu verhindern oder höhere Gebühren zu blockieren, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.

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   Außerdem könnte die von der EU verwendete Marktdefinition mögliche weitere Börsenfusionen verhindern, fügte die Person hinzu. Weiter könnte die Definition, die auch gelistete Derivate umfasst, gegen mögliche künftige Regulierungen börslicher und außerbörslicher Märkte verstoßen, sagte eine andere gut informierte Person.

   Das angestrebte Gerichtsverfahren dürfte zwischen 18 und 36 Monaten dauern, erwartet die mit den Vorgängen vertraute Person. Wie teuer der Prozess werden könnte, blieb zunächst unklar.

   Brüssel hatte sich an der marktbeherrschenden Stellung gestoßen, die beide Fusionspartner beim börsengebundenen Derivatehandel in Europa einnehmen würden. "Der Zusammenschluss Deutsche Börse/NYSE Euronext hätte auf dem Markt für europäische Finanzderivate weltweit zu einer monopolartigen Stellung geführt", hatte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia die Entscheidung begründet. Die Einwände der Börsen, dass der europäische Markt beim börsengebundenen Derivatehandel global und einschließlich des außerbörslichen Handels betrachtet werden müsse, war bei der EU auf taube Ohren gestoßen.

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   Ziel der Anfechtung des Fusionsverbotes ist es nicht, doch noch einen Zusammenschluss anzustreben. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Andreas Preuß, hatte bereits in der vergangenen Woche gesagt, es gehe vielmehr darum, die Definition des Derivatemarkts zu kippen, die die EU-Kommission in ihrer Begründung für das Fusionsverbot verwendet hatte.

   Der Vertrag der Börse zum Unternehmenszusammenschluß mit der NYSE Euronext war nach dem EU-Verbot aufgelöst worden.

FRANKFURT (Dow Jones)

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