Endlich Aufbruchstimmung

Metro: Der Händler handelt

16.05.15 20:00 Uhr

Metro: Der Händler handelt | finanzen.net

Es kommt Bewegung in den größten Handelskonzern Deutschlands: Metro-Chef Olaf Koch steckt neue Ziele und plant Zukäufe - hält aber seine Pläne für die Warenhauskette Kaufhof noch geheim.

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von Sonja Funke, Euro am Sonntag

Der Kaufhof wird nur als Ganzes verkauft", stellt Olaf Koch vehement klar. "Der Verkauf einzelner Häuser ist nicht denkbar." Das ist allerdings die einzig klare Aussage, die sich der Vorstandschef des Mutterkonzerns Metro derzeit zur Zukunft der Warenhauskette entlocken lässt. Spekulationen, wonach der kanadische Handelskonzern Hudson’s Bay die Fühler nach den Kaufhäusern ausgestreckt habe, quittierte er jüngst mit: "Wir werden berichten, wenn es etwas zu berichten gibt." Erst im Februar hatte der 44-Jährige festgestellt, dass sich die Kette gut entwickle und zunehmend Begehrlichkeiten wecke. Unter dem Dach der Metro erkennt Koch, dessen ­Vertrag bis 2018 läuft, für das Warenhauskonzept jedoch keine attraktiven Expansionschancen.

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Ganz anders sieht der ehemalige Finanzchef von Metro die Lage beim Gesamtkonzern: Den will Koch auf Wachstum trimmen. Bis Ende des Jahrzehnts werde das Unternehmen, zu dem außer Kaufhof und den Metro-Großmärkten auch die Real-Supermärkte und Europas größter Elektronikhändler Media-Saturn gehören, profitabler. Die Gewinnmar­ge würde von 2,7 auf über 3,5 Prozent steigen, versprachen Koch und seine Vorstandskollegen Mitte der Woche in Berlin. Dafür greift der Metro-Boss tief in die Tasche. Bis 2020 sollen die jährlichen Investitionen von 1,2 auf rund zwei Milliarden Euro steigen.

Auch Zukäufe sind für den stark international ausgerichteten Düsseldorfer Konzern kein Tabu mehr. "Wir halten Ausschau nach Zielen, die unser Angebot erweitern", sagte er. "Das werden erst kleinere, mittlere und schließlich größere sein."

Erstes Ziel im Visier

Das erste Ziel, mit dem der MDAX-Konzern seine Großmärkte stärken könnte, ist der asiatische Lebensmittelvertrieb Classic Fine Foods, den der Finanzinvestor EQT Insidern zufolge verkaufen will.
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Seit Koch Anfang 2012 das Zepter von Eckhard Cordes übernommen hat, mistet er im Handelsimperium kräftig aus. Er trennte sich unter ­anderem von Beteiligungen in Osteuropa, trieb den zurzeit auf Eis gelegten Börsengang der russischen Großmärkte voran, verzahnte Online- und stationären Handel und stieß einen Wandel in der Unternehmensphilosophie an. "Traditionell lautete der Ansatz: ‚Wir haben Produkte, lass uns Kunden dafür finden‘, jetzt sagen wir: ‚Wir haben Kunden, lass uns deren Bedürfnisse erfüllen.‘" Dazu wolle man unter anderem stärker auf Beratung und mehr Service setzen. Bei der Elektronikkette Media-Saturn etwa würden künftig zum PC-Kauf auch Dienste wie Installation und der ­ Datentransfer angeboten. "Wir sind hier um zu dienen", sagte Koch.

Die neue Strategie soll den Umsatz auf vergleichbarer Fläche künftig pro Jahr um mehr als zwei Prozent steigern. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Konzern hier lediglich ein hauchdünnes Plus von 0,1 Prozent ausgewiesen. Auch im zweiten Geschäftsquartal (Ende März) tat die Metro sich schwer, schaffte es aber trotz des scharfen Preiswettbewerbs vor allem bei Lebensmitteln, den Umsatz leicht zu steigern. Wertberichtigungen für Altlasten sollen der Supermarktkette Real Freiraum für die weitere Sanierung geben, drückten das Ergebnis aber tief ins Minus.

Zeilgalerie weicht Kaufhof

Leichte Umsatzrückgänge musste auch die Tochter Kaufhof hinnehmen. Sie litt unter dem schwachen Branchentrend bei Textilien. Am Umsatz der Frankfurter Kaufhof-­Filiale hat das nicht gelegen. Die laufe so gut, dass sie nun ausgebaut werde, verriet Finanzvorstand Mark Frese €uro am Sonntag am Rand der Veranstaltung in Berlin: Der Abriss der Frankfurter Zeilgalerie sei beschlossene Sache und mit dem Investor der nachfolgenden Immobilie deren Bezug bereits vereinbart: "Das bringt etwa 10.000 Quadratmeter mehr Verkaufsfläche."
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Investor-Info

Metro
Großaktionär drückt Kurs

Mit einem Kursrutsch hat die Aktie auf den Anteilsverkauf des Großaktionärs Haniel reagiert: Sie fiel um mehr als fünf Prozent und näherte sich dem Platzierungspreis von 30,37 Euro, den institutionelle Anleger bezahlt hatten. Bei einem schrittweisen Ausstieg drohen weitere Kursverluste. Kochs Ziele für 2020 sind ambitioniert. Der Trend ist positiv. Spekulative Anleger setzen auf den Erfolg des Umbaus.

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Bildquellen: FotograFFF / Shutterstock.com, Metro Group

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