RWE: Für Euphorie ist es zu früh

Nach dem Motto "Aus eins mach zwei, schon hast du glückliche Aktionäre" strebt Deutschlands zweitgrößter Versorger die Aufspaltung an. Ob das klappt?
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Peter Terium klagt häufiger über Mangel an Vertrauen. Deutschlands zweitgrößter Energieversorger brauche dringend Geld für Wachstum, bekomme es aber nicht, da die Politik die Banken verunsichert habe, beschwerte sich der RWE-Chef kürzlich. Doch jetzt ist Schluss mit Jammern, Terium geht in die Offensive.
RWE soll aufgespalten werden. Der gesamte Bereich der regenerativen Energieerzeugung soll mit Stromnetzen und -vertrieb in eine börsennotierte Gesellschaft ausgegliedert werden - mit RWE als Großaktionär. Am 11. Dezember wird der Aufsichtsrat darüber abstimmen. Auf dem Parkett wurde der Befreiungsschlag zunächst gefeiert, inzwischen überwiegt die Skepsis.
Die Entscheidung, die für Investoren attraktiven Geschäftsbereiche auszugliedern, sei "nicht mehr als ein eleganter Schachzug, um sich Geld zu beschaffen", kritisiert DZ-Bank-Analyst Werner Eisenmann. Schließlich wäre eine Kapitalerhöhung der "alten" RWE, um an frisches Kapital zu kommen, kaum möglich gewesen. Eisenmann bestätigte daher seine Verkaufsempfehlung für die Aktie.
Währenddessen wirbt Terium für Zustimmung im Aufsichtsrat: "Wenn das Modell an der Börse reüssiert und attraktive Dividenden zahlt, profitiert auch die RWE AG als Mehrheitsaktionär." Zweifellos wäre das neue, von Altlasten befreite Unternehmen für Investoren attraktiv.
Den operativen Gewinn (Ebitda) der sogenannten New Company (NewCo) beziffert RWE für 2015 auf 4,3 bis 4,5 Milliarden Euro. Vergleichbare Anbieter werden mit dem Neunfachen ihres Gewinns bewertet, so Roland Vetter, Portfoliomanager der auf den Energie- und Rohstoffsektor fokussierten Investmentgesellschaft CF Partners. Ohne Berücksichtigung der Konzernmutter käme NewCo damit auf nahezu 40 Milliarden Euro Börsenwert.
Deutlicher Abschlag durch RWE
Wegen der Schulden, Pensionsverpflichtungen und Atomrückstellungen des NewCo-Großaktionärs RWE würde die neue Firma aber mit einem erheblichen Abschlag gehandelt. Vetter kalkuliert deshalb mit 13 bis 14 Milliarden Euro Börsenwert. Auffällig ist: Der komplette RWE-Konzern ist an der Börse nur noch etwas mehr als sieben Milliarden Euro wert. Den Geschäften mit Strom aus Kohle, Gas- und Atomkraft wird damit ein negativer Wert von fast sieben Milliarden Euro zugeschrieben. Teriums Strategie, über die Aufspaltung an neues Geld zu gelangen, könnte also klappen.Zehn Prozent der Erlöse aus dem Börsengang der NewCo sollen die RWE-Wachstumsinvestitionen finanzieren. Viele Belastungen bleiben jedoch. Etwa die niedrigen Großhandelspreise für Strom, die die Gewinne wegschmelzen lassen. Wegen des Ausbaus von Ökostrom, der bevorzugt in die Netze eingespeist wird, und wegen Überkapazitäten sind die Strompreise im Keller. Ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht.
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