Fahrendes Smartphone

Dieser chinesische Model 3-Rivale könnte Tesla das Fürchten lehren - und Mercedes

11.01.18 13:15 Uhr

Dieser chinesische Model 3-Rivale könnte Tesla das Fürchten lehren - und Mercedes | finanzen.net
Byton

Chinesische Tesla-Konkurrenten hat die Welt in letzter Zeit scharenweise kommen und gehen sehen. Beim "Byton" sind jedoch ehemalige BMW-Entwickler am Werk und haben auf der CES ein Auto präsentiert, das nicht nur Tesla in die Knie zwingen könnte, sondern auch Stammspieler der Autobranche wie Mercedes.

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Von vermeintlichen "Tesla-Killern" wie etwa im letzten Jahr Faraday Future ist die Autobranche eigentlich lautes Kampfgeschrei und nahezu unglaubliche Zahlen in Sachen PS und Reichweite gewohnt - bevor es in der Regel erst einmal wieder still wird. Nicht so beim "Byton". Auf der Consumer Electronics Show - besser bekannt als CES - in Las Vegas war das Auftreten des neuen Stromers aus China nahezu dezent - keine großen Töne und ein geschmackvoll-dezentes Äußeres. Tatsächlich sind es beim Byton, hinter dem das chinesische Unternehmen Future Mobility Corporation (FMC) steckt, auch vor allem die inneren Werte, wegen denen sich Tesla warm anziehen sollte.

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Riesiger Bildschirm statt Armaturenbrett

Los geht es bereits beim Öffnen des Wagens, denn hier müssen die Fahrer erst einmal zur Gesichtskontrolle. Wie beim neuen iPhone X öffnet sich nämlich auch der Byton via Gesichtserkennung. Und hier ist längst noch nicht Schluss mit den Smartphone-Parallelen. Statt eines herkömmlichen Armaturenbretts erwartet den Fahrer dort nämlich lediglich ein riesiger Bildschirm, auf dem sich alles, was das Auto betrifft, steuern lässt.

Byton
Die einzigen Knöpfe befinden sich am Lenkrad, welche die Lautstärke des Infotainmentsystems regeln. Möglicherweise einziges Manko am Smartphone-Interieur: Der Byton verlässt sich ausschließlich auf Android-Systeme. Verzichtet wird beim chinesischen Elektro-SUV dafür jedoch auf andere technische Spielereien wie etwa ein ausgefallenes Türkonzept.

Nüchterne aber realistische Leistung

FMC-Chef Carsten Breitfeld war früher Entwickler bei BMW und gilt als Erfinder des i8. Seine Herangehensweise mit dem Byton kommt etwas nüchterner daher als die früherer Tesla-Herausforderer, vor allem, wenn man die nackten Zahlen betrachtet. 350 Kilowatt an Leistung bietet der Byton auf und bringt es dabei auf eine Reichweite von 520 Kilometern. Keine überzogenen Angaben - dafür klingen sie jedoch realistisch und damit glaubhaft. Und das sollten sie auch, denn bevor die SUVs planmäßig in 18 Monaten vom Band laufen können, braucht Breitfelds Unternehmen zunächst einmal noch Investoren - und im Übrigen auch noch die Fabrik, die die Stromer herstellen soll. Die Ziele sind also durchaus ambitioniert: In der ersten Phase sollen 100.000 Autos pro Jahr produziert werden. Bis 2020 soll das Maximum auf 300.000 Wagen pro Jahr angestiegen sein.

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Was hebt den Byton von der Konkurrenz ab?

Fragt man den FMC-Co-Gründer und ebenfalls ehemaligen BMW-Angestellter Daniel Kirchert, so ist die große Stärke des Byton vor allem das sogenannte Cinemascope-Cockpit mit seiner Touch-, Sprach und Gestensteuerung. Tatsächlich ist das komplette Auto offenbar rund um diese Idee herum entstanden. "Den [Touchscreen] hatten wir schon vor unserem geistigen Auge, als wir die Marke gegründet haben und noch gar kein Auto hatten", verriet Kirchert dem "Spiegel", "Denn dieses Erlebnis ist es, was den Byton von der Konkurrenz wirklich abhebt." Doch auch, wenn das Interieur des Byton Tech-Herzen höher schlagen lassen dürfte, eines der schlagendsten Argumente für den Stromer aus China - und stärkste Bedrohung für Tesla - könnte der Preis sein. Denn der Byton soll, laut Breitfeld, deutlich weniger als 40.000 Euro kosten. Damit würde sich der SUV preislich in der gleichen Gewichtsklasse wie Teslas Model 3 befinden.

Wird der Byton den Model 3 übertrumpfen?

Es ist kein Geheimnis, dass Tesla sich mit den Produktionszielen für den langersehnten Model 3, das Fahrzeug für den Massenmarkt, übernommen hat. Die Engpässe in der Batterieproduktion ließen den US-Elektroautobauer weit hinter seinen Prognosen zurückbleiben, was die Anleger, die große Hoffnungen in den Model 3 setzen, zunehmend nervös macht. Sollte FMC den Byton tatsächlich in so kurzer Zeit zum aufgerufenen Preis auf den Markt werfen - und tatsächlich diese hohen Produktionsraten stemmen können - müsste sich Tesla sehr warm anziehen.

Und nicht nur Tesla: Die beiden ehemaligen BMW-Manager bringen das Know-How der etablierten Big Player der Autoindustrie mit und trauen sich gleichzeitig mehr zu. "Bei BMW oder Mercedes hätte es so ein Auto nie gegeben", sagte Breitfeld gegenüber dem "Spiegel". Auch wenn die deutschen Autobauer durchaus in Sachen Design, Antrieb und Fahrwerk mithalten könnten, hätten sie sich wohl nicht an den riesigen Bildschirm herangetraut, meint Breitfeld. Möglich, dass der Byton also auch die etablierten Autobauergrößen Mercedes und BMW bald unter Zugzwang setzt.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: MANDEL NGAN/AFP/Getty Images, FMC

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