Mai-Rally bei Tesla-Aktie: Musk zurück, Probleme mit BYD, NIO & Co. bleiben

Nach einer dramatischen Kursentwicklung in den ersten Monaten des Jahres hatten Tesla-Investoren im Mai wieder Zeit zum durchschnaufen - und zur Verlustreduzierung.
Werte in diesem Artikel
• Tesla-Aktie legte im Mai um über 22 % zu
• Nachfrageschwäche, enttäuschender Cybertruck und Konkurrenzdruck durch BYD & Co. belasten das Kerngeschäft
• Musk setzt verstärkt auf neue Projekte wie Optimus
Rund 14 Prozent hat die Tesla-Aktie im bisherigen Jahresverlauf an der NASDAQ an Wert verloren. Zwischenzeitlich hatte es aber noch weitaus dramatischer ausgesehen, denn der Monat Mai brachte eine Erholung im deutlich zweistelligen Prozentbereich.
Tesla-Aktie gewinnt 22 Prozent im Mai
Mit einem Kursplus von mehr als 22 Prozent beendete die Tesla-Aktie den Börsenmonat Mai und legte damit eine für Investoren äußerst versöhnliche Entwicklung aufs Parkett. Anleger machten dabei verschiedene Gründe für einen (Wieder-)Einstieg in die Tesla-Aktie aus. Eine der Hauptgründe für die Erholung des Anteilsscheins war einmal mehr in der Führungsebene auszumachen. Nachdem Tesla-Chef Elon Musk für seine politischen Ambitionen in der Trump-Administration erheblichen Gegenwind erfahren hatte, die sich auch in einer kräftigen Abstrafung der Tesla-Aktie niedergeschlagen hatte, endete sein Engagement bei DOGE, der Regierungsinitiative zur drastischen Kürzung der Mittel für Bundesbehörden, Ende Mai. Mit einer Lobeshymne wurde Musk von Donald Trump entlassen: "Das wird sein letzter Tag sein, aber nicht wirklich, weil er immer dabei sein und uns auf ganzem Wege helfen wird", verkündete Trump über sein Sprachrohr Truth Social. "Elon ist großartig!"
Musk hatte im Vorfeld versprochen, sich dann wieder mit starkem Fokus auf seine Rolle als Tesla-CEO konzentrieren zu wollen.
Neben der Rückkehr von Musk in seine Tesla-Führungsposition war es auch die wieder gestiegene Risikobereitschaft der Anleger, die sich im Mai in Kursgewinnen bei der Tesla-Aktie niedergeschlagen hatte. Dazu hatten insbesondere Entspannungssignale im US-Zollstreit mit China beigetragen, zudem hatte US-Präsident Donald Trump seine harte Zolllinie nach drastischen Ankündigungen immer wieder aufgeweicht oder vorübergehend ausgesetzt.
Und noch ein weiteres Thema trieb die Tesla-Aktie im Mai an, denn für Juni hat Tesla einen Meilenstein in der Pipeline. Ende des Monats soll der Robotaxi-Dienst des Unternehmens im texanischen Austin mit zunächst 10 bis 20 Fahrzeugen starten. Musk zufolge hätten die meisten neuen Fahrzeuge von Tesla bereits alles Nötige an Bord, um als selbstfahrende Autos unterwegs zu sein. Zuletzt waren bezüglich des Dienstes aber noch eine Reihe von Fragen offen geblieben - unter anderem bei der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA.
Weiter Gegenwind für das Tesla-Geschäft
Wie nachhaltig der Kursanstieg der Tesla-Aktie ist, bleibt abzuwarten. Denn der Elektroautobauer sieht sich trotz jüngst kurstreibender Nachrichten im operativen Geschäft weiter mit deutlichen Herausforderungen konfrontiert.
So hat sich der futuristische Cybertruck offenbar nicht die erhoffte Fangemeinde aufbauen können und hat sich eher zu einem Flop entwickelt. Zuletzt war dies deutlich geworden, als Tesla - rund ein Jahr nach den ersten Auslieferungen des Fahrzeugs - gebrauchte Modelle seines futuristischen E-Pickups als Inzahlungnahme akzeptiert. Bislang hatte wohl der enorme Wertverlust gegen diesen Schritt gesprochen, nun will man aber die schwache Marktlage wohl stabilisieren. Tesla hat eigenen Angaben zufolge inzwischen die Produktion des Cybertruck deutlich heruntergefahren, da die Nachfrage deutlich unter den Erwartungen liegt.
Und auch bei den anderen Fahrzeugen der Tesla-Produktpalette lief es zuletzt weniger gut. Die schwache Nachfrage im Elektroautosegment bekam Tesla besonders deutlich zu spüren, was sich in ebenso schwachen Verkaufszahlen niederschlug - ein Umstand, den auch die Rückkehr von Musk ins operative Geschäft wohl nicht aufhalten dürfte. Auch wenn der EU-Automarkt etwa sich im Mai erholen konnte, waren dies für Tesla keine positiven Nachrichten, denn der US-Konzern konnte davon nicht profitieren, sondern wurde nicht nur von deutschen Konzernen sondern insbesondere auch von der Konkurrenz aus China abgehängt - und das, obwohl BYD, NIO und Xpeng in Deutschland wenig gefragt sind, auch aufgrund hoher EU-Zölle.
China-Konkurrenz lastet auf Tesla
Die jüngsten Auslieferungszahlen der chinesischen Elektroautobauer zeigen, wie schwer sich Tesla im stark umkämpften EV-Segment derzeit tut. NIO hat im Mai 23.231 Fahrzeuge verkauft - 13,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Seit Januar brachten die Chinesen 89.225 Autos unters Volk und steigerten sich damit um 34,7 Prozent.
Bei Xpeng wurde die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge im Mai sogar um 230 Prozent auf 33.525 gesteigert - den siebten Monat in Folge verkauften die Chinesen damit mehr als 30.000 Fahrzeuge. Kumuliert seit Jahresstart stieg die Auslieferungszahl auf 162.578 Smart EVs, was einem Anstieg von 293 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
BYD verkaufte im Mai 382.476 Fahrzeuge, ein Plus von 0,6 % gegenüber April und 15,3 % gegenüber dem Vorjahr. Die Auslandsverkäufe erreichten 89.047 Fahrzeuge und damit den sechsten Monatsrekord in Folge. Dabei profitierte der größte Tesla-Konkurrent insbesondere von massiven Preisnachlässen.
Li Auto lieferte im Mai 40.856 Fahrzeuge aus - 16,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 1.301.531 Li Auto-Fahrzeuge wurden damit seit Januar insgesamt verkauft - auch eine Folge derumfassenden Aktualisierung der gesamten Modellpalette auf neue Versionen.
Die Konkurrenz nimmt Tesla also zunehmend Marktanteile ab - insbesondere auf dem chinesischen Markt. Ein Problem, das Elon Musk mit Blick auf den von Donald Trump ausgelösten Handelskrieg und die alternde Produktpalette von Tesla wohl kaum zeitnah lösen kann. Daher setzt er zunehmend auf alternative Geschäfte fernab vom Automarkt und hat mit dem Haushaltsroboter Optimus ein Produkt in der Pipeline, das er unlängst als das "größte aller Zeiten" bezeichnete.
Die Zeiten für Tesla und die Tesla-Aktie bleiben also herausfordernd. Das scheinen auch Anleger so zu sehen, die Tesla-Aktie verlor an der NASDAQ am Montag 1,09 Prozent auf 342,69 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Katherine Welles / Shutterstock.com, Nadezda Murmakova / Shutterstock.com
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27.05.2025 | Tesla Sell | UBS AG | |
05.05.2025 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
01.05.2025 | Tesla Sell | UBS AG | |
23.04.2025 | Tesla Buy | Deutsche Bank AG | |
23.04.2025 | Tesla Verkaufen | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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23.04.2025 | Tesla Buy | Deutsche Bank AG | |
23.04.2025 | Tesla Outperform | RBC Capital Markets | |
15.04.2025 | Tesla Buy | Deutsche Bank AG | |
02.04.2025 | Tesla Buy | Deutsche Bank AG | |
02.04.2025 | Tesla Outperform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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05.05.2025 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
23.04.2025 | Tesla Equal Weight | Barclays Capital | |
05.03.2025 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
03.02.2025 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
30.01.2025 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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27.05.2025 | Tesla Sell | UBS AG | |
01.05.2025 | Tesla Sell | UBS AG | |
23.04.2025 | Tesla Verkaufen | DZ BANK | |
23.04.2025 | Tesla Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
23.04.2025 | Tesla Sell | UBS AG |
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