China testet Weltwährung RMB in Hong Kong
China treibt die Internationalisierung seiner Währung über Hong Kong voran: Renminbi-Einlagen auf Rekordniveau, Boom bei Dim Sum Bonds.
von Sabine Gusbeth, Hong Kong
Lange Zeit war es kaum möglich außerhalb von China an die chinesische Währung Renminbi (RMB) zu kommen. Anders als bei den meisten Währungen, kann man etwa in Deutschland nicht einfach zur Bank gehen und Euro in RMB umtauschen. Auch an den Börsen ist es für Ausländer schwierig in RMB zu investieren. China will seine Währung so gut es geht kontrollieren.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Mit der wachsenden Wirtschaftsmacht des Landes und der Schwäche der Leitwährung US-Dollar und des Euro, erhebt China nun den Anspruch, dass künftig auch der RMB als Weltwährung gelten soll. Im vergangenen Jahr hat das Land daher die Kontrolle an einigen Stellen gelockert und in zahlreichen Tests - vor allem in Hong Kong - die Internationalisierung des RMB erprobt.
Bereits seit 2004 dürfen die Filialen von chinesischen Banken in Hong Kong RMB als Einlagen akzeptieren. Das Volumen kletterte im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekord von 300 Milliarden Yuan (rund 34 Milliarden Euro) - ein Plus von 376 Prozent.
Seit 2009 können Investoren in Hong Kong zudem Anleihen kaufen, die in RMB gehandelt werden (Dim Sum Bonds). 2010 erlebte dieses Segment einen wahren Boom. Allein in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wurden in Hong Kong 16 dieser Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 35 Milliarden RMB (rund vier Milliarden Euro) emittiert, darunter auch von der US-Schnellimbisskette McDonalds.
Das Geschäft mit RMB-Finanzprodukten soll auf Wunsch der chinesischen Regierung weiter ausgedehnt werden. So könnten bald schon Aktien in RMB an der Hong Konger Börse gehandelt werden. Allerdings fürchtet sich die chinesische Regierung vor Spekulanten. Sie will nicht, dass diese den Kurs des RMB, der bislang an den US-Dollar gekoppelt ist, nach oben treiben.
So sagte der Präsident der People's Bank of China in Shenzhen, die Internationalisierung der Währung solle Unternehmen dabei helfen ihr Geschäft zu machen. "Wir wollen nicht, dass der Renminbi für Spekulationen missbraucht wird", betonte er auf dem Asian Financial Forum in Hong Kong. Dies werde die Politik nachdrücklich unterbinden.
Das Asian Financial Forum wird von der Regierung von Hong Kong und dem Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) ausgerichtet. Das Gipfeltreffen der Finanzbranche in Asien findet zum vierten Mal statt.