30.01.2023 23:44

"Black Swan"-Autor Nassim Nicholas Taleb: "Bitcoin ist ein bösartiger Tumor"

Kritik an Notenbanken: "Black Swan"-Autor Nassim Nicholas Taleb: "Bitcoin ist ein bösartiger Tumor" | Nachricht | finanzen.net
Kritik an Notenbanken
Folgen
Der Bitcoin-Kritiker Nassim Nicholas Taleb hat erneut gegen die weltweit beliebteste Kryptowährung geschossen und erklärt, warum der Bitcoin keine Alternative für Gold ist.
Werbung
• Nassim Nicholas Taleb hält nichts von Bitcoin
• Notenbanken haben den "bösartigen Tumor" geschaffen
• Bitcoin-Anleger würden nichts von Finanzwirtschaft verstehen

Der Bitcoin wird von seinen Fans oftmals als gute Alternative zu Gold angepriesen, schließlich wurde er von seinem Erfinder Satoshi Nakamoto als dezentrales, staatlich unabhängiges und nicht-inflationäres Zahlungsmittel entworfen. Jedoch gibt es auch viele Experten, die der Ansicht sind, dass der Bitcoin diesem Anspruch nicht gerecht wird. Einer davon ist der renommierte Finanz-Mathematiker Nassim Nicholas Taleb.

Werbung
Bitcoin und andere Kryptos mit Hebel via CFD handeln (long und short)
Bitcoin und andere Kryptowährungen haben zuletzt deutlich korrigiert. Handeln Sie Kryptos wie Bitcoin oder Ethereum mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Bitcoin nicht mit Gold vergleichbar

Interessanterweise hatte Taleb anfänglich große Hoffnungen in den Bitcoin gesetzt, doch seit 2021 ist er in das Lager seiner Gegner gewechselt. Im Januar 2023 erklärte er in einem Interview mit dem französischen Magazin "L’Express", dass der Bitcoin seiner Ansicht nach überhaupt keine Währung ist: "Er [der Bitcoin] kann weder kurz- noch langfristig ein Wertaufbewahrungsmittel sein, kann nicht als verlässlicher Inflationsschutz dienen und am allerschlimmsten, er stellt nicht im entferntesten ein Schild gegen Regierungstyrannei oder ein Mittel zum Schutz vor Katastrophensituationen dar", begründete er seine kritische Haltung.

Den Vergleich mit Gold halte er für "ziemlich dürftig", sagte Taleb. Schließlich könne man nicht davon ausgehen, dass etwas, das eine aktive Pflege durch interessierte und motivierte Menschen - und genau so funktioniere der Bitcoin - seine Eigenschaften beibehält. Darüber hinaus könne man nicht wissen, wie sich die Interessen und Mentalitäten künftiger Generationen entwickeln. "Technologien kommen und gehen, aber Gold bleibt, zumindest physisch. Sollte der Bitcoin jedoch jemals für kurze Zeit vernachlässigt werden, so wird er unweigerlich zusammenbrechen", warnte Taleb, der so erfolgreiche Finanz-Bücher wie "Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse" geschrieben hat.

Zentralbanken haben den Tumor geschaffen

Den Ursprung des Kryptowährungs-Hypes sieht der ehemalige Börsenhändler in der fünfzehnjährigen Phase mit niedrigen oder gar negativen Zinsen. Dies habe dazu geführt, dass die Finanzmärkte nicht mehr richtig funktionierten, weil Investments mit geringem Risiko kaum noch Erträge abwarfen und die Anleger sich deshalb spekulativen Angeboten zuwandten. Daher würden niedrige Zinsen Asset-Blasen schaffen, ohne jedoch zwangsläufig der Wirtschaft zu helfen. So seien in der Folge so "bösartige Tumore wie der Bitcoin" hervorgetreten. Die Zentralbanken hätten, indem sie die Märkte mit Liquidität fluteten, diese Tumore geschaffen, so Taleb.

Unerfahrene Anleger

Außer dass das Krypto-Universum Betrüger anzieht, sieht Nassim Nicholas Taleb dort noch ein weiteres Problem. Es sei nämlich voller "junger Leute, die keine Erfahrung haben, die früh Bitcoins erworben haben und die vorübergehend reich wurden, die aber von nichts etwas verstehen außer von Computer-Programmierung". Laut dem renommieren Finanz-Professor verstehen diese jungen Bitcoin-Besitzer nichts vom Finanzwesen, ihnen sei nicht klar, dass der Bitcoin keinen verlässlichen Inflationsschutz biete.

Nach Ansicht von Taleb sei es dringend erforderlich, dass die Wirtschaft in die Normalität zurückkehre - mit Zinsraten von vier bis fünf Prozent. Dann würde sich die Situation bereinigen.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Oleg Kozlovskyy / Shutterstock.com, Lightboxx / Shutterstock.com
Werbung

Devisenkurse

NameKurs+/-%
Dollarkurs1,0904-0,0005
-0,05
Japanischer Yen145,09450,3945
0,27
Pfundkurs0,8799-0,0006
-0,06
Schweizer Franken0,9962-0,0006
-0,06
Russischer Rubel84,1205-0,1595
-0,19
Bitcoin25744,308339,6414
0,15
Chinesischer Yuan7,4877-0,0078
-0,10
Werbung

Heute im Fokus

DAX etwas höher erwartet -- Asiens Börsen freundlich -- Rheinmetall-Vorstandschef im Gespräch mit Selenskyj -- SAP will wohl beim KI-Startup Aleph Alpha einsteigen -- Nordex, Siltronic im Fokus

Rio Tinto verkauft Mehrheit von großem Kupferprojekt in Peru. Waymo steigt komplett auf Elektroautos um. Crypto.com zieht sich vom deutschen Markt zurück. Lucid plant offenbar große Entlassungswelle. Disney kehrt dem Metaverse den Rücken. NIOs CFO äußert sich optimistisch hinsichtlich der Konzern-Ziele. Cathie Wood macht mit ARK-Fonds Milliardenverlust - kann dem jedoch etwas Positives abgewinnen.

Werbung
Werbung
Neue Funktionen als Erstes nutzen
Sie nutzen finanzen.net regelmäßig? Dann nutzen Sie jetzt neue Funktionen als Erstes!
Hier informieren!
Werbung
Börse Stuttgart Anlegerclub
Werbung

Top-Rankings

Die umsatzstärksten Unternehmen der Welt
Welche Unternehmen erwirtschafteten den größten Jahresumsatz?
Die zehn wertvollsten Marken der Welt 2023
Wertvollste Marken
Die größten Kapitalvernichter 2022
Dies sind die größten Kapitalvernichter 2022
mehr

Umfrage

Infolge der Bankenkrise trübt sich die Stimmung an den Börsen ein. Befürchten Sie eine Rezession innerhalb der nächsten 12 Monate?

finanzen.net zero
finanzen.net zero

Oskar

ETF-Sparplan

Oskar ist der einfache und intelligente ETF-Sparplan. Er übernimmt die ETF-Auswahl, ist steuersmart, transparent und kostengünstig.
Zur klassischen Ansicht wechseln