Hypovereinsbank: "Trennung von Filiale und Onlinewelt passé"

Zur Urlaubszeit bietet die Bank ein Servicepaket zur Reisevorbereitung an: Online können Kunden für ihre Reisekasse Fremdwährungen bestellen und sich kostenlos nach Hause liefern lassen. Ein SMS-Service informiert über Kreditkartentransaktionen, eingehende Zahlungen und Abbuchungen - und darüber, dass der Kontostand ein Limit unterschreitet. Ferner lässt sich über das Onlinebanking das Limit für EC-Kartenabhebungen im Ausland ändern. Ab sofort bietet die HVB (*) ihren Kunden außerdem einen "Persönlichen Finanzmanager", also ein digitales Haushaltsbuch. Damit lassen sich Ein- und Ausgaben besser überblicken.

Ab Herbst wird das App-Angebot um einen Rechnungsscanner zum Erfassen von Überweisungsdaten per Kamera erweitert. Kooperationspartner ist das FinTech-Start-up Gini. "Kunden sollen mit unseren Services ihr Finanzleben so einfach wie möglich gestalten können", sagt Christian Reichmayr, Leiter Multikanalmanagement der HVB.

Früher als andere Großbanken hat die HVB darauf gesetzt, dass Kunden ihre Bankgeschäfte zunehmend online abwickeln, ohne dabei auf Beratung verzichten zu wollen. "Viele andere Banken springen jetzt auf den Zug auf, den wir schon aus dem Bahnhof gefahren haben", sagt Reichmayr. Vom Beratungsmodell sei die Bank nach wie vor "voll überzeugt". Doch ob er sich persönlich in der Filiale oder online per Video­beratung informiert, soll der Kunde wählen können - Service und Angebot seien identisch. "Wir halten eine getrennte Betrachtung von Filial- und Onlinewelt für überholt." Zwar dünnt die Bank ihr Filialnetz aus, bis Jahresende sollen aber alle verbleibenden 340 Filialen modernisiert und digitalisiert sein.

(*) Im Jahr 2005 wurde die Bayerische Hypo- und Vereinsbank (HVB) vom italienischen Finanzinstitut Unicredit S.p.A. übernommen.

(Redaktion €uro am Sonntag)