Haufe Lexware und Wolters Kluwer schmieden Bündnis
Das zur Freiburger Haufe Gruppe gehörende Softwarehaus Lexware legt die technische Weiterentwicklung seiner Steuerprogramme QuickSteuer und Taxman in die Hände seines Konkurrenten Akademische Arbeitsgemeinschaft.
von Stefan Rullkötter, €uro Magazin für finanzen.net
Die Akademische Arbeitsgemeinschaft aus Mannheim ist als Steuersoftware-Anbieter von "Steuer-Spar-Erklärung" bekannt. Die Tochter der niederländischen Verlagsgruppe Wolters Kluwer wird bei den im Spätherbst erscheinenden neuen Software-Editionen für die Steuererklärung 2014 den Rechnungskern auf den aktuellen Stand bringen. An der Kooperation wurde bereits seit Anfang 2013 gefeilt. "Unsere hauseigene Entwicklungsabteilung für Steuersoftware wurde aufgelöst, die Mitarbeiter sind nun in anderen Unternehmenseinheiten tätig", bestätigt Haufe-Lexware-Produktmanagerin Barbara Specht gegenüber finanzen.net.
Eine Fusion der beiden Steuersoftware-Anbieter ist dagegen nicht geplant: " Marketing, Vertrieb sowie die Verantwortung für die Layout-Gestaltung von Daten-Eingabemasken und Design bei QuickSteuer und Taxman werden auch künftig bei Haufe Lexware liegen", bekräftigt Specht. Die Freiburger wollen künftig bei Steuersoftware mit Desktop- und reinen Online-Steuererklärungsprodukten zweigleisig fahren - und flexibel auf Marktentwicklungen reagieren. Dazu hat Haufe Lexware seine Beteiligung an der Softwarefirma Smartsteuer.de mit Sitz in Hannover, die auf Browser-basierten Online-Steuererklärungen spezialisiert ist, auf 100 Prozent aufgestockt.
"Wir arbeiten ebenfalls an reinen Online-Produkten für die Einkommensteuererklärung", erklärte Hubert Haarmann, Verlagsleiter der Akademischen AG gegenüber finanzen.net. Er sieht beim Trend von den klassischen Desktop-Produkten - als klassische Box-Edition mit CD oder als Download - hin zur reinen Online-Steuererklärung aber keine schnellen Marktverschiebungen: "Da muss man in längeren Zeiträumen denken".
Fest steht: Der Anteil elektronisch abgegebener Einkommensteuererklärungen wächst stetig. Im vergangenen Jahr wurden über das amtliche Steuerportal elster.de 15,2 Millionen Erklärungen papierlos eingereicht. Jedes Jahr werden für die Erstellung auch zwischen zwei und drei Millionen kommerzielle Steuersoftware-Produkte verkauft, die zusätzliche Beratung und Ausfüllhilfen bieten. Auch ein dauerhaftes Bündnis von Haufe Lexware und Wolters Kluwer wird hier aber in diesem Segment für keine Revolution sorgen: Unumstrittener Marktführer bei kommerzieller Steuersoftware bleibt mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent Buhl Data mit seiner Produktreihen WISO Steuer und TAX.
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