So verbringen erfolgreiche Top-Manager ihre Wochenenden

Dieter Zetsche, Daimler-Chef: "Ich bin kein Workaholic."

Dieter Zetsche ist als Vorstandsvorsitzender bei Daimler gut ausgelastet. Doch achtet er durchaus darauf, eine stabile Work-Life-Balance zu halten. "Ich bin kein Workaholic, ich verbringe meine Zeit nicht bei der Arbeit, wenn ich das nicht muss. Ich versuche, mir die Wochenenden möglichst frei zu halten. Wobei das nicht immer gelingt", so der Daimler-Chef gegenüber der Zeitung "Welt am Sonntag".
Hoch auf der Prioritätenliste steht bei Zetsche besonders die Familie: "Wir haben intensiven Kontakt. Der leidet nicht unter meinem Zeitmangel".

Von Vorteil sei dabei seine Fähigkeit, schnell zu regenerieren und sehr gut abzuschalten, so Zetsche weiter. Bücher und Natur sind die beiden Sachen, mit denen er sich - von der Familie abgesehen - am Wochenende am häufigsten beschäftigt. Zum Reiten und Musizieren komme er hingegen aus Zeitmangel kaum noch, bedauert der Vorstandschef.

Oliver Samwer, CEO von Rocket Internet: "Ich spiele am Wochenende auch im Sandkasten."

Oliver Samwer gilt als Inbegriff eines deutschen Startup-Gründers. Weggefährten und Kollegen sagen ihm ein enormes Arbeitspensum nach, sieben Tage die Woche steht Samwer unter Strom. Seine Losungen "Think big", "Whatever it takes", "Ich würde sterben, um zu gewinnen", spiegeln sich auch in seinem Leben wieder. In seiner knapp bemessenen Freizeit macht Samwer Sport, hat aber auch dort sein Handy immer in Reichweite. An den Wochenenden versucht er, sich Zeit für die Familie - seine Frau und seine drei Kinder - zu nehmen. Allzu häufig kommt das aber wohl nicht vor, weswegen Samwer sich auch weitere Freizeitaktivitäten weitgehend versagt: "Ein Hobby würde auf Kosten von Familie und Freunden gehen. Und das bin ich nicht bereit zu tragen. In meiner Freizeit spiele ich primär mit meinen Kindern." Um sein Image als immer wacher Workaholic zu korrigieren sagte er erst kürzlich: "Ich spiele am Wochenende auch im Sandkasten. Und das mache ich sehr gut."

Elon Musk, CEO von Tesla und SpaceX: "Ich bin jetzt genau an dem Punkt, wo es zu viel ist"

Elon Musk steht dauerhaft unter Strom. Angeblich soll der Manager, der mit Tesla und SpaceX gleich bei zwei erfolgreichen Unternehmen die Geschicke leitet, eine 80-Stunden-Woche haben. Erst nach Mitternacht ist sein Arbeitstag zu Ende, nach wenigen Stunden Schlaf geht es zurück in den Job. Doch die Wochenenden versucht er sich nach eigenen Angaben weitgehend frei zu halten, denn die Zeit gehört seiner Familie. Elon Musk ist Vater von 5 Kindern - Zwillinge und Drillinge.
Mit seinem Arbeitspensum ist Elon Musk eigenen Angaben zufolge am Limit. "Ich bin jetzt genau an dem Punkt, wo es zu viel ist. Ich würde niemandem empfehlen, bei zwei Firmen gleichzeitig Chef zu sein und bei einer dritten Präsident (bei SolarCity). Das ist kein Rezept für ein glückliches Leben, wirklich nicht!", so der Manager im Interview mit dem Schweizer Magazin "Bilanz".

Viel ist nicht bekannt über die Freizeitaktivitäten des milliardenschweren Chefs von Facebook. Einer seiner Mitarbeiter, Lee Byron, ermöglichte aber zumindest einen kleinen Einblick in den Arbeitstag des Managers. Demnach verlasse Zuckerberg nach neun bis zehn Stunden am Tag das Büro - seine Fünftagewoche bringe es auf eine Arbeitszeit von 45-50 Stunden, wie das Magazin t3n.de berichtet. Damit wäre das Arbeitspensum Zuckerbergs verglichen mit dem anderer Top-Manager eher gering. Manchmal schaue er bei laufenden Projekten auch mal am Wochenende nach dem Rechten, in der Regel mache er aber pünktlich Feierabend, heißt es. Ob und wie viel Zuckerberg von zu Hause aus arbeitet, ist allerdings nicht bekannt.
Eines seiner größten Hobbys ist gleichzeitig sein Beruf: Programmieren. Damit beschäftigt er sich auch an den Wochenenden und in seiner Freizeit. Darüber hinaus gehören die freien Tage seiner Frau Priscilla Chan, und dem Familiennachwuchs, seinem kleinen Töchterchen Max und Hund "Beast".



Bill Gates, Gründer von Microsoft: "Zeit zum Reflektieren"

Seitdem Bill Gates sich aus dem aktiven Tagesgeschäft bei Microsoft zurückgezogen hat, bleibt wieder mehr Zeit für Freizeitaktivitäten. Im vergangenen Jahr betonte er, an den Wochenenden schaue er gern seiner Tochter beim Reiten zu. Darüber hinaus seien seine Freizeitbeschäftigungen eher altmodischer Natur, erklärte er auf dem Reddit AMA im vergangenen Jahr. Vor 20 Jahren sei er noch voller Energie und Naivität tagelang im Büro gewesen - heute sei er hingegen reifer und auch weiser.
Die Wochenenden seien die ideale Gelegenheit, innezuhalten und die Lektionen der vergangenen Woche zu reflektieren, um daraus Verbesserungen für die kommende Arbeitswoche abzuleiten, so Gates weiter.

Richard Branson, Virgin: Entspannung beim Kiteboarding

Richard Branson hat seine Firma Virgin zu einem Imperium mit zahlreichen Tochterfirmen ausgebaut. Neben einer Fluggesellschaft gehört inzwischen auch ein Raumfahrtunternehmen zu dem Weltkonzern. Seine knappe Freizeit nutzt Branson besonders für sportliche Aktivitäten. Er ist passionierter Kiteboarder, bringt aber auch für zahlreiche andere Sportarten Begeisterung auf. In seiner Freizeit ist Richard Branson zudem als Abenteurer bekannt und unternimmt mehrere Weltrekordversuche. Sein Versuch, die Erde in einem Heißluftballon zu umrunden, scheiterte jedoch.
Branson ist auch ein großzügiger Spender, der mit seinem Milliardenvermögen gerne weniger Privilegierten hilft. An den Wochenenden nimmt er gern an Veranstaltungen teil, die die lokale Community unterstützen. Gerne verbringt er zudem Zeit auf seiner Privatinsel Necker Island.

Jack Dorsey, Twitter-Gründer: "Vorbereitungen für den Rest der Woche"

Jack Dorsey, ist beruflich gut ausgelastet. Nach dem Rücktritt von Twitter-Chef Dick Costolo muss er vorübergehend wieder die Führung bei dem Kurznachrichtendienst übernehmen. Eigentlich war er dort nur noch als Verwaltungsratschef tätig. Denn sein zweites Unternehmen, der mobile Bezahldienst Square, erfordert bereits ein hohes Arbeitspensum. Doch Dorsey ist offenbar gut strukturiert: An Samstagen gehe er gerne wandern, erklärte er unlängst. Die Sonntage stünden unterdessen bereits wieder unter dem Arbeitsstern - den letzten Tag der Woche nutze er, um sich bereit für die nächsten Arbeitstage zu machen. Reflexionen, Feedback und Strategie bestimmen Dorsays Wochenend-Ausklang.

Herbert Hainer, Vorstandsvorsitzender von adidas: "Am Wochenende mal abwaschen oder staubsaugen"

Viel ist nicht bekannt über die Freizeitaktivitäten von Herbert Hainer, dem Mann an der Spitze des Sportartikelherstellers adidas. Sein Haus ist bescheiden und bescheiden lebt er auch sein Leben. Eine große Begabung in Haushaltsdingen besitzt er nicht, im Gespräch mit der NZ erklärte der Manager: " Am Wochenende mal abwaschen oder staubsaugen. Ich bin kein übermäßig guter Koch, aber ich mache Kaffee in der Früh, hole Brötchen - je nachdem, was gerade so ansteht." Auch seine Wochenenden verbringt Hainer eher unspektakulär: Als Hobbys gibt er gelegentliche Partien Golf und Schafkopf an.

Redaktion finanzen.net