Rohstoffe in diesem Artikel
von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Wer mehr Kohlendioxid erzeugt, muss Zertifikate erwerben. Steigt der Preis, wird das Emissionsrecht zu einem wirtschaftlichen Faktor, der Investitionen in saubere Energie begünstigen sollte. So weit die Theorie. In der Praxis lief das in die andere Richtung. Nach dem Start des Emissionshandels im Jahr 2005 bei immerhin 30 Euro je Tonne CO2 fiel der Preis wie ein Stein auf 2,50 Euro im Jahr 2013.

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Das lag nicht an der reduzierten Produktion, sondern an einer zu großzügigen Vergabe der Emissionsrechte. Zudem verfielen die alten Rechte nicht. Damit war der Markt überversorgt. Doch offensichtlich wollen die Politiker die Idee nicht aufgeben. Schon 2013 wurde der Handel reformiert, die Zahl der neuen Zertifikate verringert. Das sorgte dafür, dass sich der Preis etwas stabilisierte.
Doch damit nicht genug. Im Oktober 2017 hat sich die Europäische Kommission darauf geeinigt, eine Stabilitätsreserve einzuführen. Dabei kommen ab einem bestimmten Volumen keine Emissionsrechte mehr auf den Markt, beziehungsweise sie werden sogar vom Markt genommen. Die Regelung soll im Februar im EU-Parlament verabschiedet werden und tritt ab 1. Januar 2019 in Kraft.
Ausgehend von 1,5 Milliarden Tonnen Überangebot würde die Regelung dafür sorgen, dass rund ein Viertel davon aus dem Markt genommen werden. Weil ein Teil des Überschusses aber von Versorgern gehalten wird, die ihre Vorabverkäufe damit absichern, kann es schnell zu einem Defizit kommen. Das dürfte dann auch den gewünschten Effekt ergeben. Die Preise, aktuell rund acht Euro, werden stark anziehen.
Die Investmentbank Berenberg meint, dass sie sich bis 2020 verdreifachen könnten. Die Investmentidee können Anleger mit einem endlos laufenden Indexzertifikat (etwa:
DE 000 CZ5 49S 6) abbilden. Der Kurs entspricht dem Wert eines Emissionsrechts.
Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.
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