Nach Explosionen

Nach Sabotage: Auch Nord Stream 2 plant Prüfung der Schäden an Pipeline mit Spezialschiff

01.11.22 14:10 Uhr

Nach Sabotage: Auch Nord Stream 2 plant Prüfung der Schäden an Pipeline mit Spezialschiff | finanzen.net

Auch der Betreiber von Nord Stream 2 will die Schäden an der Ostsee-Gaspipeline von einem Schiff aus begutachten.

"Wir planen ein Spezialschiff einzusetzen, das uns weiteren Aufschluss über den Zustand unserer Anlagen geben kann", sagte Ulrich Lissek, Sprecher der Nord Stream 2 AG, den "Badischen Neuesten Nachrichten" (Mittwochausgabe). Vergangene Woche hatte der Betreiber der weitgehend parallel verlaufenden und ebenfalls beschädigten Pipeline Nord Stream 1 den Einsatz eines Spezialschiffes mitgeteilt.

Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Doppelsträngen, die von Russland nach Deutschland verlaufen, entdeckt worden. Unter anderem die EU und die Nato gehen von Sabotage aus.

"Wir haben nur in der A-Röhre einen Druckabfall registriert. Der Druck in der B-Röhre ist normal geblieben. Demnach ist sie intakt", zitieren die "Badischen Neuesten Nachrichten" Lissek.

Die Bundesregierung geht hingegen nicht davon aus, dass eine Röhre von Nord Stream 2 noch intakt ist. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Sabotageakt mit starken Explosionen negative Auswirkungen auf beide Pipelinestränge hatte und die grundsätzliche technische Verfügbarkeit somit aktuell nicht mehr gegeben ist", heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion.

Darüber hinaus habe die Pipeline ohnehin die für ihren Betrieb notwendige Zertifizierung nicht erhalten und werde weiterhin nicht in Betrieb gehen können. Ein entsprechendes Verfahren hatte die Bundesregierung kurz vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine auf Eis gelegt.

Für die Nord Stream 2 AG dürfte wegen gegen das Unternehmen verhängter Sanktionen das Chartern eines Schiffes schwierig sein. Das sagte laut dem Bericht auch Lissek. Das Unternehmen hat bisher einen drohenden Konkurs abgewendet. Für das im schweizerischen Zug ansässige Unternehmen hat ein dortiges Gericht bis Januar Zeit eingeräumt, Möglichkeiten einer Sanierung zu prüfen.

Moskau beschuldigt weiter London wegen Nord-Stream-Explosionen

Nach den Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 hat Russland erneut Großbritannien eines "Terroranschlags" beschuldigt. Die russischen Geheimdienste hätten Informationen, nach denen "Großbritannien etwas mit dieser Sabotage oder - auf Russisch gesagt - mit diesem Terroranschlag gegen die lebenswichtige Energie-Infrastruktur zu tun hat, die keine russische, sondern, das ist wichtig zu berücksichtigen, eine internationale Energie-Infrastruktur ist", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag. London hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

Peskow warf der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge den europäischen Hauptstädten ein "sträfliches Schweigen" vor. Die Handlungen der Briten müssten Folgen haben. Kremlchef Wladimir Putin hatte zuvor gesagt, "Angelsachsen" hätten die Explosionen an den Pipelines verursacht.

Dabei bezogen sich Peskows Vorwürfe nicht nur auf Nord Stream, sondern auch auf Drohnenangriffe gegen die Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Auch diese seien von britischen Offizieren gesteuert worden. "Solche Handlungen können nicht einfach so stehen bleiben. Natürlich werden wir über weitere Schritte nachdenken", sagte er.

Das russische Verteidigungsministerium hatte schon am Samstag einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen in der Ostsee und im Schwarzen Meer hergestellt und speziell die britische Marine beschuldigt. Moskau legte bislang aber keine Beweise für die Vorwürfe vor. Großbritannien hatte mit Empörung auf die Anschuldigungen reagiert und diese zurückgewiesen.

Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks an den Pipelines entdeckt worden, die jeweils als Doppelstränge zwischen Russland und Lubmin im Nordosten Deutschlands verlaufen. Unter anderem die EU und die Nato gehen von Sabotage aus.

BORNHOLM / MOSKAU (dpa-AFX)

Bildquellen: YAKOBCHUK V / shutterstock.com, Marko Aliaksandr / Shutterstock.com

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