Platin jagt neue Rekorde - Anleger entdecken das vergessene Edelmetall
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Der Goldpreis zeigt sich zu Wochenbeginn weitgehend stabil, während Platin deutlich zulegen kann. Unterstützt wird Gold nach wie vor durch eine schwächere US-Währung und wirtschaftliche Unsicherheiten. Gleichzeitig sorgt ein unerwarteter Preissprung bei Platin für Aufmerksamkeit - das Edelmetall kletterte auf den höchsten Stand seit über vier Jahren.
Trotz der jüngsten Gewinne in der Vorwoche bewegte sich der Goldpreis am Montag kaum und lag zuletzt bei rund 3.339 US-Dollar pro Unze. Die zurückhaltende Entwicklung wird unter anderem mit einer verbesserten Risikobereitschaft im Vorfeld der anstehenden Handelsgespräche zwischen den USA und China begründet. Auch die US-Arbeitsmarktdaten haben zuletzt zu einer Neubewertung der Zinsperspektiven beigetragen: Der Markt rechnet aktuell nur noch mit einer Zinssenkung im Oktober.
Silber konnte sich ebenfalls auf hohem Niveau behaupten und notiert weiterhin nahe dem 13-Jahreshoch.
Platinpreis mit starkem Ausbruch
Deutlich dynamischer zeigte sich hingegen Platin: Das Edelmetall stieg um über vier Prozent und erreichte mit 1.228,05 US-Dollar pro Unze den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren. Analysten sehen die Gründe für den Preissprung vor allem in einem erwarteten Angebotsdefizit, kombiniert mit einer deutlichen Unterbewertung im Vergleich zu Gold.
Laut Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank, sei der Preisanstieg teilweise durch Aufholeffekte bedingt: Während Gold in den vergangenen Monaten neue Rekorde erreichte, blieb Platin lange Zeit deutlich zurück. Das Verhältnis zwischen Gold- und Platinpreis erreichte im April mit 3,6 ein Rekordniveau, der absolute Preisabstand lag zeitweise bei über 2.400 US-Dollar. Das historisch hohe Gold-Platin-Verhältnis von verdeutlicht, wie stark Platin im Vergleich zu Gold zuletzt unterbewertet war - ein Faktor, der nun verstärkt Anlegerinteresse weckt.
Industrienachfrage bleibt Schlüsselfaktor
Die fundamentale Lage bleibt jedoch komplex: Obwohl für das dritte Jahr in Folge ein Angebotsdefizit prognostiziert wird, gehen aktuelle Schätzungen davon aus, dass sowohl Angebot als auch Nachfrage leicht rückläufig sein könnten. Ein wesentlicher Teil der weltweiten Platinnachfrage, rund 70 Prozent, entfällt auf industrielle Anwendungen, insbesondere in der Automobilbranche. Entsprechend sensibel reagiert der Markt auf Berichte über mögliche Produktionsunterbrechungen oder geopolitische Spannungen.
Trotz dieser Unsicherheiten sieht die Commerzbank weiteres Aufwärtspotenzial. Die aktuelle Jahresendprognose für Platin liegt bei 1.000 US-Dollar je Feinunze. Angesichts der jüngsten Entwicklung könnten jedoch Anpassungen nach oben folgen.
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Bildquellen: philoro
