Fiskalpolitik

Russlands Notenbank senkt Leitzins weniger als erwartet

24.10.25 13:11 Uhr

Russland zwischen Krieg und Krise: Leitzins bleibt hoch | finanzen.net

Angesichts einer Konjunkturabschwächung hat die russische Notenbank ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge reduziert.

Er sinkt um 0,5 Prozentpunkte auf 16,5 Prozent, wie die russische Notenbank am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt eine stärkere Senkung auf 16 Prozent erwartet. Im April hatte der Leitzins noch bei 21 Prozent gelegen. Die Inflationsrate lag im September bei rund acht Prozent, die Notenbank strebt aber vier Prozent an.

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"Die Wirtschaft kehrt weiter zu einem ausgewogenen Wachstumspfad zurück", kommentierte die Notenbank. Indikatoren hätten eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums im dritten Quartal signalisiert. Die Inflationserwartungen blieben jedoch hoch, heißt es in der Mitteilung. Die Notenbank verweist auf die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung 2026 sowie der Verschlechterung der Außenhandelsbedingungen. Zuletzt hatten die USA und die Europäische Union neue Sanktionen gegen Russland beschlossen.

Die russische Wirtschaft wird aktuell vor allem durch die Rüstungsproduktion gestützt, die wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine massiv ausgebaut wurde. Die Privatwirtschaft leidet jedoch unter hohen Zinsen. Zudem treibt der Mangel an Arbeitskräften die Löhne und verhindert eine Ausweitung der Produktion, was die Preise treibt./jsl/jkr/jha/

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