Lufthansa-Gewinn bricht ein
Hohe Treibstoffkosten und eine nachlassende Nachfrage nach Reisen haben der Deutschen Lufthansa im zweiten Quartal einen herben Gewinneinbruch beschert. Die Aktie wird abgestraft.
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Die Deutsche Lufthansa hat im zweiten Quartal deutlich weniger Geld verdient und die Markterwartungen verfehlt. Der Gewinn von Deutschlands größter Airline brach um mehr als 40 Prozent ein. Allerdings hatten die Frankfurter im Vorjahr auch hohe Sondereffekte verbucht, die den Vergleich erschweren. Bereinigt um diesen Effekte steigerte die Airline den Gewinn deutlich und bestätigte die Jahresprognose. Marktbeobachtern reicht das aber nicht, die Aktie kommt unter Druck.
Händler glauben nicht mehr, dass die Airline im Gesamtjahr ihren operativen Gewinn wie prognostiziert steigern kann. "Es ist schwer vorstellbar, dass Lufthansa die Jahresprognose trotz der schlechten Quartalszahlen erreicht", sagte ein Händler. Die Aktie startet mit einem Abschlag von mehr als 3 Prozent in den Handel.
Lufthansa setzte in den drei Monaten aufgrund geringerer Flüge mit 7,836 Milliarden Euro etwas weniger um als im Vorjahr. Der operative Gewinn fiel um gut 27 Prozent auf 431 Millionen Euro. Das Nettoergebnis sank sogar um 43 Prozent auf 255 Millionen Euro.
Die Umsetzung des Sparprogramms Score belastete das Ergebnis des Zweitquartals mit 7 Millionen Euro. Wesentlich stärker verzerrten Einmaleffekte den Vergleich mit dem Vorjahresquartal. Sie summieren sich nach Angaben der Airline auf mehr als 300 Millionen Euro im vergangen Jahr. Dazu zählen vor allem positive Effekte aus der Restrukturierung der österreichischen Tochter Austrian Airlines und dem Verkauf der britischen Tochter BMI.
Werden diese Sondereffekte und die Aufwendungen für das Sparprogramm Score nicht beachtet, steigerte Lufthansa das operative Ergebnis von April bis Ende Juni um rund 170 Millionen Euro. Bezogen auf das erste Halbjahr errechnet die Airline sogar einen Anstieg der Kernkennzahl um 233 Millionen Euro.
Diese Entwicklung stimmt das Management zuversichtlich: "Die Umsetzung der Maßnahmen aus verschiedenen Score-Projekten lauft nach Plan", sagte Finanzvorstand Simone Menne und bestätigte den Ausblick für das Gesamtjahr. Steigende Einnahmen sollen zu einem höheren operativen Gewinn als im Vorjahr führen. Das Sparprogramm soll einen erheblichen Beitrag leisten, dürfte aber wie im Vorjahr auch 160 Millionen Euro kosten.
Abgesehen von den hohen Sondereffekten belastete eine nachlassende Nachfrage nach Reisen in bestimmte Regionen und diverse Streiks das Ergebnis des Zweitquartals. Im laufenden dritten Quartal dürfte die Airline traditionell von einer hohen Reisenachfrage profitieren. Viele Familien reisen in den Sommerurlaub.
Lufthansa befindet sich mitten in der Umstrukturierung. Sie leidet seit geraumer Zeit unter der harten Konkurrenz durch Billigairlines und Fluggesellschaften aus den Golf-Staaten. Die Verlagerung des Europaverkehrs auf die Billigtochter Germanwings, Ausgabenkürzungen und Stellenstreichungen sollen den operativen Gewinn 2015 auf 2,3 Milliarden Euro steigen lassen. Auch andere europäische Airlines stehen unter Druck und haben bereits den Rotstift angesetzt.
Kontakt zur Autorin: kirsten.bienk@dowjones.com DJG/kib/kla Dow Jones Newswires Von Kirsten Bienk
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