Goldman Sachs versüßt Trumps neuem Wirtschaftsberater den Abschied mit Millionen

Gary Cohn gibt seinen Job als Vize-Präsident bei der Investmentbank Goldman Sachs auf, um einen Job in der neuen US-Regierung anzunehmen. Der Wechsel macht sich für ihn bezahlt.
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Ein Job bei der Regierung ist meist mit hohem Ansehen verbunden - viel Geld bringt er aber oft nicht ein. Das gilt eigentlich auch im Fall von Gary Cohn. Der ehemalige Vize-Chef von Goldman Sachs verlässt die US-Investmentbank nach 26 Jahren, um Chef des nationalen Wirtschaftsrats der US-Regierung und damit der wichtigste Berater von Donald Trump in Sachen Wirtschaft zu werden. Sein Gehalt in dem neuen Job dürfte jedoch etwas ungewohnt für den einstigen Top-Banker sein, denn nach Informationen der "New York Times" bekommt er dafür genau null Dollar. Doch Cohn kann das ziemlich egal sein, denn sein ehemaliger Arbeitgeber Goldman Sachs hat ihm den Abschied mehr als vergoldet.
Cohn bekommt jede Menge Bargeld und Aktien
In den Medien kursieren unterschiedliche Angaben zur Höhe der Abfindung, die Cohn von der Investmentbank erhalten hat. Zum Teil ist von bis zu 285 Millionen US-Dollar die Rede. Laut einem Dokument, das Goldman Sachs am 24. Januar in dieser Angelegenheit bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht hat, liegt der Betrag nicht ganz so hoch, kann sich aber durchaus sehen lassen.
Zunächst erhielt der ehemalige Vize-Chef noch sein volles Gehalt für das Jahr 2016. Dieses setzt sich aus einem Basisanteil von 1,85 Millionen Dollar und einem variablen Anteil in Höhe von 18,15 Millionen Dollar zusammen. Dieser erfolgsabhängige Anteil wird zum Teil bar und zum Teil in Form von Mitarbeiteraktien mit Sperrfrist ausbezahlt.
Damit aber nicht genug: Auch in den letzten Jahren waren Aktien ein Teil von Cohns Bezahlung. Laut Goldman Sachs hat er daher aus der Vergangenheit zusätzlich noch einen Anspruch auf 96.572 Belegschaftsaktien und 99.909 Stammaktien, für die bislang eine Sperrfrist galt. Diese hat die US-Bank nun aufgehoben, da der neue Wirtschaftsberater wegen möglicher Interessenkonflikte keine geschäftlichen Beziehungen zu seinem früheren Arbeitgeber mehr unterhalten darf. Dazu zählt auch, dass er seine Unternehmensaktien veräußern muss. Das Paket mit den insgesamt 196.481 Aktien aus den früheren Jahren hat bei einem momentanen Kurs von gut 237 Dollar pro Aktie einen Wert von rund 46,6 Millionen Dollar.
Obendrauf bekommt Gary Cohn auch noch die Bezüge aus zwei langfristigen Bonusprogrammen in bar ausgezahlt. Die belaufen sich auf 47 Millionen und 18 Millionen Dollar.
Mit seinem Gehalt für 2016, den Aktien und den Boni beläuft sich seine Abfindung also insgesamt auf rund 132 Millionen Dollar! Das ist zwar eine Menge, aber es gibt auch Personen, die für ihren Wechsel ins Weiße Haus noch mehr bekommen. So zum Beispiel Exxon Mobil-Chef Rex Tillerson, der Trump zukünftig als Außenminister dienen soll. Er erhält von seiner Firma eine Abfindung in Höhe von 180 Millionen Dollar.
Ethik-Experten sehen Abfindung skeptisch
Dennoch erregt gerade die Abfindung von Gary Cohn Unmut unter Ethik-Experten. Denn wie die "New York Times" schreibt, dürfte Goldman Sachs aus vertraglicher Sicht die Aktien auch selbst behalten, wenn die entsprechende Person nicht bis zum Ablauf der Sperrfrist für das Unternehmen tätig ist. Experten spekulieren daher, dass die Bank ihrem ehemaligen Vize-Chef einen Gefallen tut, in der Hoffnung, dieser könnte ihn als Chef des nationalen Wirtschaftsrats irgendwann einmal erwidern. Denn Trumps Wirtschaftspolitik hat einen enormen Einfluss auf die Aktienkurse, wie sich schon in den letzten Wochen gezeigt hat. Es wäre aber laut "New York Times" auch möglich, dass Cohn aufgrund der Abfindung zwei Jahre lang nicht an Beratungen und Entscheidungen teilnehmen darf, die Goldman Sachs betreffen.
Cohn kappt auch privat Bande zu Goldman Sachs
Auch privat muss sich Cohn nun von Investments trennen, die in Verbindung zu der Bank stehen. So hat er beispielsweise Goldman Sachs-Aktien aus einem Treuhandfonds zurückgekauft, der zugunsten seiner Familie eingerichtet worden war. Das geht aus einem weiteren SEC-Dokument vom 24. Januar hervor. Einen Gewinn macht er mit diesem Geschäft allerdings nicht.
Ganz anders sieht es aus, wenn er jetzt die Aktien veräußert, deren Sperrfrist aufgehoben wurde. Denn das Papier von Goldman Sachs notiert aktuell in der Nähe seines Allzeithochs - dank Trump.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Andrew Harrer-Pool/Getty Images
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15.10.2024 | Goldman Sachs Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
15.07.2024 | Goldman Sachs Buy | Jefferies & Company Inc. | |
16.01.2024 | Goldman Sachs Buy | Jefferies & Company Inc. |
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15.01.2025 | Goldman Sachs Neutral | UBS AG | |
06.01.2025 | Goldman Sachs Neutral | UBS AG | |
15.07.2024 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
17.10.2023 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets |
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19.10.2017 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
24.02.2017 | Goldman Sachs Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.01.2017 | Goldman Sachs Sell | Citigroup Corp. | |
06.05.2016 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
01.03.2016 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) |
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