Volatiler Wochenstart: DAX legt Verschnaufpause ein - Gewinne bröckeln wieder ab

Der DAX zeigte sich nach seiner starken Vorwoche am Montag unentschlossen und gab seine zwischenzeitlich kleinen Gewinne im Verlauf wieder ab. Das Juli-Rekordhoch bleibt im Visier.
Der DAX tendierte zum Auftakt in die neue Woche bei 24.357,59 Punkten und damit marginale 0,09 Prozent unter seinem Schluss vom Freitag. Nachdem er bis zum Mittag nicht recht vom Fleck kam, verbuchte er zeitweise kleinere Zuwächse, fiel letztlich jedoch wieder an die Nulllinie zurück und beendete den Handel nahezu unbewegt bei 24.378,29 Punkten.
Allzeithoch des DAX
Am 10. Juli hatte der deutsche Leitindex bei 24.639,10 Zählern ein neues Rekordhoch erreicht. Der höchste Schlusskurs der DAX-Geschichte liegt bislang bei 24.549,56 Punkten.
Hoffnung auf Jahresendrally keimt auf
Der DAX hatte in der vergangenen Woche nach dem lethargischen September einen mustergültigen Start in den Oktober hingelegt. Nicht wenige hoffen nun, dass er damit vielleicht die Basis für eine Jahresendrally legt. Die Hoffnung auf weitere US-Zinssenkungen sorge an den Börsen für neue Kursdynamik, kommentierte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Gefragt seien derzeit vor allem Aktien mit einem Bezug zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Zuletzt erhielt der Megatrend durch die Meldung neue Nahrung, dass der ChatGPT-Anbieter OpenAI bei der Platzierung von Belegschaftsanteilen an Investoren eine Bewertung von rund einer halben Billion US-Dollar erreicht hat.
"Shutdown" in den USA lässt Anleger weitgehend kalt
Der vorab viel beschworene "Shutdown" in den USA, der inzwischen tatsächlich eingetreten ist, konnte der wieder guten Stimmung am deutschen Aktienmarkt bisher nichts anhaben. Ob der Schwung anhält, ist allerdings abzuwarten. Denn wegen des Arbeitsstillstands bei etlichen Regierungsbehörden werden bis auf Weiteres keine Konjunkturdaten mehr von US-Regierungsbehörden veröffentlicht, wie die Statistikabteilungen des Arbeitsministeriums und des Handelsministeriums mitteilten.
An den Finanzmärkten gilt eine weitere Leitzinssenkung der Fed um 0,25 Prozentpunkte Ende Oktober eigentlich als so gut wie sicher. Ohne Wirtschaftsdaten fehle den Währungshütern aber ebenso wie den Anlegern "eine wichtige Grundlage für Entscheidungen", schrieb Analystin Birgit Henseler im Kapitalmarktausblick der DZ Bank. Zudem sei ein Shutdown "ein sichtbares Symbol politischer Dysfunktion und erinnert Investoren daran, dass die US-Politik nicht einmal grundlegende Verwaltungsaufgaben zuverlässig erfüllt". Angesichts der hohen Aktienbewertungen und niedriger Risikoprämien könnte dies stärker auf die Stimmung drücken als in anderen Marktphasen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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