Jim Cramer: Vorsicht bei chinesischen IPOs - "viele Namen sind dubios"

Viele chinesische Unternehmen sind auch international sehr erfolgreich. Mit neun von 20 der größten Technologie-Firmen ist China bereits ein starker Konkurrent für die Vereinigten Staaten. Darunter finden sich auch die bekannten Tech-Riesen Alibaba, Tencent und Baidu wieder. Weitere chinesische Unternehmen haben den internationalen Börsengang geplant oder gewagt und genau diese sind laut Jim Cramer von CNBC mit Vorsicht zu behandeln.

Zweifelhafte Qualität

In Zeiten des Handelsstreits zwischen den USA und China wagen chinesische Unternehmen den Börsengang in den Vereinigten Staaten. "Viele dieser Namen sind jedoch von zweifelhafter Qualität," so Cramer. Durch die jüngsten Entwicklungen im Handelsstreit sieht sich der Experte in seiner Einschätzung zusätzlich bestärkt: "Anleger sollten Zurückhaltung üben, " so sein Rat.

Volatile Aktien und dubiose Namen

Einer der Kandidaten, die Cramer genauer unter die Lupe genommen hat, ist der Video-Streaming-Dienst iQiyi, der als Netflix-Konkurrent gehandelt wird. Dieser wird mehrheitlich vom chinesischen Tech-Riesen Baidu geführt. Nach dem Börsengang an der Nasdaq im März waren die Aktien merklich volatil. Cramer bat die Anleger daraufhin zur Vorsicht. Denn diese Art von Aktien sind seiner Meinung nach schwer zu bewerten. Dennoch hatte der Börsengang dem US-Börsenmarkt zum besten Quartal der letzten drei Jahre verholfen. Bekannt ist das chinesische Streaming-Portal auch als "Netflix of China". Am ersten Handelstag fielen die Aktien unter den Ausgabepreis von 18 US-Dollar pro Aktie, stiegen dann bis Mitte Juni auf rund 45 US-Dollar und wurden Ende Juni und Anfang Juli bei um die 30 US-Doller pro Aktie gehandelt.

Auch der Börsengang von Bilibili, einem chinesischen Online-Entertainment-Unternehmen, Cramers Misstrauen. Denn auch die Bilibili-Papiere waren nach dem Börsengang im März unberechenbar. Mitte Juni erreichten die Aktien ihren Höchststand von rund 22 US-Dollar, nachdem Analysten die Aktie empfohlen hatten. Seitdem ist Bilibili jedoch auf rund 13 US-Dollar pro Aktie zurückgegangen.

"Auch wenn man bereit wäre, sich die Zeit zu nehmen, um das zu recherchieren, sind diese Namen nicht leicht zu verstehen und zu unverständlich, um ihnen wirklich zu folgen," sagte Cramer.

Große Deals kommen weiterhin

Cramer ist sich sicher, dass der Markt für IPOs bereits jetzt heiß gelaufen ist, und dabei stünden noch weitere große IPOs an. Vor diesem Hintergrund rät er Investoren, sich die historischen Turbulenzen nochmals vor Augen zu führen und daran zu denken, Gewinne mitzunehmen.

"In den besten Zeiten bin ich zögerlich, alle außer einer Handvoll chinesischer Unternehmen zu empfehlen. Dies ist nicht die beste Zeit", sagte der "Mad Money"-Gastgeber. Er bezog sich dabei auf seine Aussage, dass Alibaba, Baidu und Baozun die einzigen chinesischen Aktien sind, die er kaufen würde.

Redaktion finanzen.net