Jungheinrich-Aktie mit Kurssprung: Jungheinrich will kräftig wachsen und profitabler werden

Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich setzt bei seinen Wachstumsambitionen bis Ende des Jahrzehnts auch auf Zukäufe.
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Akquisitionen würden in der mittelfristigen Strategie eine wichtige Rolle spielen, sagte Finanzchef Volker Hues laut Mitteilung am Mittwoch in Hamburg. Aber auch aus eigener Kraft will Jungheinrich bis 2030 kräftig wachsen und profitabler werden. Das erste Quartal zeugte hingegen von der anhaltend schleppenden Nachfrage in Europa nach Flurförderzeugen, wenngleich es besser ausfiel als von Analysten erwartet. An der Börse kam das Gesamtpaket gut an.
Die Aktie legt via XETRA zeitweise 5,04 Prozent auf 33,78 Euro zu. Stellenweise erreichte das Papier auf das höchste Niveau seit Ende März, bevor US-Präsident Donald Trump mit seinen Zollankündigungen für ein Beben an den Aktienmärkten sorgte. Die im MDAX notierten Vorzugsaktien machen knapp die Hälfte des Jungheinrich-Kapitals aus. Der Rest sind Stammaktien im Besitz der Erben des Firmengründers.
Jungheinrich will bis zum Ende des Jahrzehnts über das Marktwachstum hinaus zulegen, sowie etwa durch Digitalisierung und eine verbesserte Organisationsstruktur den Gewinn steigern. Bis 2030 soll der Umsatz aus eigener Kraft auf 10 Milliarden Euro anschwellen. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird eine operative Marge von 10 Prozent angestrebt.
Um die globale Expansion und den Ausbau des Automatisierungsgeschäfts voranzutreiben, setzt Jungheinrich zudem auf Akquisitionen: Außerhalb Europas will das Unternehmen dadurch einen zusätzlichen Umsatz von über 1 Milliarde Euro erzielen. Dabei haben die Hamburger insbesondere Nordamerika und die Region Asien-Pazifik als Wachstumsmärkte im Blick.
Analyst Lucas Ferhani von Jefferies Research bezeichnete die für das Jahr 2030 mitgeteilten Zielsetzungen als ambitioniert. Und auch Bernstein-Experte Philippe Lorrain bezeichnete sie als "ehrgeizig". Vor allem müsse man bedenken, dass die derzeitige Marktstimmung durch das Narrativ des Handelskriegs beeinträchtigt werde.
Lorrain verwies weitergehend darauf, dass für das Jahr 2030 keine Analystenschätzungen vorliegen. Seiner Einschätzung nach, dürften die Ziele von Jungheinrich aber deutlich über den Erwartungen liegen, wenn man sich jene für 2026 und 2027 ansieht.
So unterstellen die von Bloomberg befragten Analysten für die kommenden Jahre rund 5 Prozent Umsatzwachstum pro Jahr, während Jungheinrich davon ausgeht, die Erlöse jährlich im Durchschnitt über 10 Prozent steigern zu können. Lorrain resümierte: Die von Jungheinrich angestrebte Outperformance scheine recht aggressiv zu sein. Er erwarte, dass der Vorstand mehr Informationen darüber liefert, wie das überdurchschnittliche Wachstum erreicht werden soll. Zudem müsse sich die Marktstimmung verbessern, bevor sich die Konsensschätzungen nach oben bewegten.
Mit Blick auf das erste Quartal übertraf Jungheinrich derweil die Markterwartungen. Auftragseingang, Umsatz und operatives Ergebnis stiegen im Vorjahresvergleich zwar nur leicht an. Dabei schnitten die Hamburger aber etwas besser ab, als die von Bloomberg befragten Analysten durchschnittlich geschätzt hatten.
In den ersten drei Monaten des Jahres legte der Auftragseingang um 1,7 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro zu. Der Umsatz stieg um 2,4 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Davon blieben vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 104,5 Millionen Euro drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor, was unverändert einer operativen Marge von 8,0 Prozent entsprach. Nach Steuern verdiente Jungheinrich mit 68,9 Millionen Euro 1,5 Prozent mehr.
Der Freie Barmittelzufluss sank hingegen deutlich von 159 Millionen Euro im Vorjahr auf nun 16 Millionen Euro. In diesem Zusammenhang verwies Jungheinrich auf die Entwicklung des Working Capital, also die Differenz zwischen Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten. Da Jungheinrich wie üblich zum ersten und dritten Quartal keine vollständige Bilanz vorlegt, sind keine weiteren Schlussfolgerungen möglich.
Für das Gesamtjahr ist der Vorstand um Chef Lars Brzoska weiter zuversichtlich, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Demnach soll der Umsatz zwischen 5,4 Milliarden bis 6,0 Milliarden Euro liegen, nachdem 2024 knapp 5,4 Milliarden Euro erlöst wurden. Der operative Gewinn betrug 434 Millionen Euro und soll dieses Jahr 430 bis 500 Millionen Euro erreichen.
/lew/mne/stk
HAMBURG (dpa-AFX)
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