Massive Entlassungswelle

Microsoft: Nadella startet das Handygeschäft neu

13.07.15 12:45 Uhr

Microsoft: Nadella startet das Handygeschäft neu | finanzen.net

Microsoft-Chef Satya Nadella schließt das unrühmliche Kapitel Nokia mit Milliardenabschreibungen und der größten Entlassungswelle der Firmen­geschichte. Der mutige Neuanfang sollte sich für Aktionäre auszahlen.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Zu den 18.000 Arbeitsplätzen, die Microsoft bereits 2014 in seiner Mobilfunksparte abgebaut hatte, kommen jetzt weitere 7.800 dazu. Das sind sechs Prozent der gesamten Belegschaft des US-Konzerns. Chef ­Satya Nadella zieht die Notbremse angesichts einer verkorksten Mobilfunkstrategie. Auch eine Abschreibung über 7,6 Milliarden Dollar ist fällig.

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Es wirkt wie eine nachträg­liche Ohrfeige für Vorgänger Steve Ballmer, der die Handy­sparte von der finnischen Nokia für einen Betrag in ähnlicher Höhe erwarb. "Wir müssen unser Handygeschäft stark fokussieren, um es neu zu erfinden", erklärt der Chef-Reformer.

Im Topmanagement des ­weltgrößten Softwarekonzerns wur­de bereits aufgeräumt. Nokia-Lenker Stephen Elop, der von Microsoft gekommen und nach der Übernahme zurückgekehrt war, musste im Juni von Bord gehen.

Elop war es nicht gelungen, das Geschäft weiterzuentwickeln. "Für einen Technologiekonzern zählt nur die Innovation, nicht die Tradition", lautet Nadellas Credo. Vor knapp 18 Monaten war der Ex-Chef der Cloud-Software-Sparte an die Spitze des Konzerns gerückt.

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Bis dahin galt Microsoft als groß und mächtig, aber auch als selbstzufrieden und behäbig. Das Handygeschäft ist ein guter Beleg dafür: Trotz der Übernahme sank Microsofts welt­weiter Marktanteil im Handygeschäft auf mickrige 2,6 Prozent.

Darüber, wie die künftige Smartphone-Strategie der Amerikaner aussehen soll, gibt es bisher nur Andeutungen. Nadella bleibt vage: "Wir wechseln von einem eigenständigen Wachstumsplan für das Handygeschäft in eine Windows-Welt mit einer eigenen Gerätefamilie." Smartphones sollen also die Videospielekonsole Xbox und Surface-Tablets ergänzen.

Eine Software für alle Geräte

Fest steht: Am 29. Juli bringt Microsoft mit Windows 10 erstmals ein gemeinsames Betriebssystem für alle Geräte. Die Basis dafür ist sehr breit: Weltweit gibt es über 1,5 Milliarden Windows-Geräte, jährlich kommen 300 Millionen Computer dazu. Angesichts des Windows-10-Debüts wird das gesamte Hardwaregeschäft dem Windows-Bereich zugeschlagen. Experten erwarten künftig drei Kategorien von Handys: Einsteigermodelle, Smartphones für Firmenkunden und ein hochwertiges Segment. Pro Jahr dürften in jeder Kategorie nur ein bis zwei Modelle vorgestellt werden. "Mit einer ähnlichen Strategie wurde das Geschäft mit Surface-Tablets in die Erfolgs­spur gebracht", sagt IDC-Analyst Ramon Llamas.

Dass Nadella den Riesen nach vorn bringen kann, bewies der Inder im Cloud-Geschäft. Microsoft ist dort inzwischen auf Augenhöhe mit Weltmarktführer Amazon. Für den Softwarekonzern war der Erfolg essenziell. Denn die Programme, die Firmenkunden über die Datenwolke im Web (engl.: Cloud) nutzen, sind ein riesiger Wachstumsmarkt. Zwar kommen die Gewinnmargen der Software­anbieter unter Druck, denn hier wird nur für Dauer und Umfang der Nutzung gezahlt, teure Lizenzverträge sind Vergangenheit. Doch Software über Cloud ist die Zukunft, alle Techkonzerne investieren hier massiv.

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Auch dank Nadellas Erfolg ist der Softwareriese aus Redmont im US-Bundesstaat Washington immer noch ein hoch profitabler Weltmarktführer. Im ersten Quartal verdiente Microsoft bei knapp 22 Milliarden Dollar Umsatz fünf Milliarden Dollar netto. Darüber hinaus hat das Unternehmen über 95 Milliarden Dollar in der Kasse.

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