Wadephul an Israel: Mehr Hilfe in Gazastreifen lassen
BERLIN (dpa-AFX) - Außenminister Johann Wadephul fordert die israelische Regierung auf, mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen. Selbst wenn gut sechs Wochen nach der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas wieder mehr Lebensmittel in den Gazastreifen kämen, fehle es vor dem Winter weiterhin an Zelten und medizinischer Ausrüstung, sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Berlin. Es bestehe dringender Handlungsbedarf.
Al-Safadi sagte, die Situation der Menschen im Gazastreifen habe sich zwar verbessert. Die humanitäre Lage in dem Küstengebiet sei aber immer noch sehr schwierig. Mehr als 90 Prozent der Menschen dort bräuchten humanitäre Hilfe zum Überleben. Er appellierte an Israel, den Waffenstillstand einzuhalten. Dies sei fundamental, um Frieden und Stabilität zu erreichen.
Wadephul: UN-Resolution zu Gaza rasch mit Leben füllen
Der Bundesaußenminister verlangte, die vor rund einer Woche verabschiedete Resolution des UN-Sicherheitsrats zur Absicherung des Gaza-Friedensplans müsse rasch mit Leben gefüllt und praktisch umgesetzt werden. Es müssten Entscheidungen darüber getroffen werden, wie die von der UN mandatierten Institutionen möglichst schnell für Stabilität in Gaza sorgen könnten. Dabei geht es auch um die vorgesehene Entwaffnung der Hamas.
Dazu zähle vor allem die geplante internationale Stabilisierungsmission, sagte Wadephul. Hier sei Tempo nötig, da die Gefahr einer Teilung des Gazastreifens bestehe - in einen von der israelischen Armee kontrollierten Teil und einen, in dem die Hamas zunehmend wieder Kräfte sammele. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Hamas ihre Macht hier weiterhin ungestört konsolidiert", verlangte er./bk/DP/stw