iBonds vs. Geldmarkfonds: Das sind die Vor- und Nachteile
Seit der Vermögensverwalter BlackRock unter seiner Marke iShares die sogenannten iBonds ETFs in Europa lancierte, haben Anleger ein neues Kapitalmarktinstrument zur Hand. Dabei gibt es einige Unterschiede zu traditionellen Geldmarktfonds. Diese Vor- und Nachteile gibt es bei den beiden Anlageprodukten.
• BlackRock lanciert iBonds ETFs in Europa
• Feste Laufzeit unterscheidet neue Anleihefonds von Geldmarktfonds
• Anlagemöglichkeit mit geringerem Risiko
Erst vor Kurzem brachte der Vermögensverwalter BlackRock die ersten iBonds ETFs in Europa auf den Markt. In den USA haben die iBonds bereits seit 2010 einen festen Platz unter den unterschiedlichen Kapitalmaßnahmen, die Anlegern zur Verfügung stehen. Nun haben die speziellen Anleihefonds ihren Weg auch nach Europa gefunden.
Was sind iBonds ETFs?
Bei den iBonds ETFs handelt es sich um ein Investmentprodukt, das über eine feste Laufzeit verfügt und das ausschließlich in unterschiedliche Anleihen investiert. Wird der fixe Termin fällig, erhalten Anleger ihre Investition zurück. Bis dahin werden Zinsen auf den Einsatz gezahlt, was die iBonds ETFs zu einer interessanten Anlagemöglichkeit mit vergleichsweise geringerem Risiko macht. Wie andere ETFs können auch iBonds während ihrer Laufzeit erworben und wieder verkauft werden.
Konkret bietet BlackRock unterschiedliche Versionen seiner iBonds ETFs an. So gibt es Produkte mit Euro- und Dollar-Anleihen. Ansonsten unterscheiden sich die verschiedenen Modelle in ihrer Laufzeit. In Deutschland werden beispielsweise iBonds ETFs, die bis Dezember 2026 oder Dezember 2028 laufen, angeboten. Daneben variiert die Zusammensetzung der Anleihefonds und auch bezüglich der Verwendung des Einsatzes gibt es die Varianten ausschüttend oder thesaurierend.
Was sind Geldmarktfonds?
Bei Geldmarktfonds, oft auch Money Market Funds genannt, handelt es sich ebenso um Investmentfonds. Hier wird ausschließlich in Geldmarktpositionen investiert, die über eine kurze Restlaufzeit beziehungsweise eine Laufzeit von höchstens zwölf Monaten verfügen. Konkret können dies Anleihen, Anteile anderer Geldmarktfonds, Einlagenzertifikate oder auch Schuldverschreibungen von Unternehmen oder Banken sein. Auch hier erhalten Anleger Zinsen auf ihren Einsatz. Die Zinsen sind dabei wie bei iBonds ETFs eng an die Entwicklung der Leitzinsen der Zentralbanken gebunden. Der größte Unterschied zu dem neuen Anlageprodukt von BlackRock besteht jedoch darin, dass klassische Geldmarktfonds nicht terminiert sind. Es gibt also kein festes Datum zu dem der Fonds geschlossen wird und alle Anleger ihren Einsatz plus etwaiger Zinsen zurückerhalten.
Vor- und Nachteile der beiden Anleihefonds
Beide Anlageprodukte kommen trotz des Fokus auf festverzinsliche Wertpapiere nicht ganz ohne Risiko aus. Zum einen unterliegen die enthaltenen Anleihen Schwankungen, aber auch die Fonds selbst können im Wert variieren, da sie an der Börse gehandelt werden. Darüber hinaus ist es möglich, dass in den Fonds enthaltene Anleiheemittenten ausfallen, was sich auf die Rendite auswirken würde. Um dieses Risiko zu verringern setzen Anleihefonds jedoch einerseits auf eine breite Diversifizierung, zum anderen werden Anleiheemittenten mit guten Ratings mit ins Portfolio aufgenommen, um hier eine weitere Ausfallabsicherung zu schaffen.
Obwohl beide Anleihefonds-Arten den gleichen beschriebenen Risiken und Schwankungen unterliegen, bieten die iBonds ETFs Anlegern aufgrund der festen Laufzeit mehr Planungssicherheit. Dadurch wird auch die zu erwartende Rendite für Anleger besser kalkulierbar. Da Geldmarktfonds theoretisch unendlich lange gehalten werden können, sieht das hier natürlich anders aus. Die bessere Planungssicherheit der iBonds ETFs ist auch der Tatsache geschuldet, dass die Fonds nach dem Auflegen nicht mehr verändert werden, jedenfalls nicht, so lange die enthaltenen Werte ihren Investmentgrade-Status behalten.
Anders sieht dies bei Geldmarktfonds aus. Diese werden aktiv gemanagt, was sich für Anleger als Vorteil erweisen kann. Schließlich ist es dem Portfolioverwalter so möglich, auf etwaige Änderungen am Markt zu reagieren. Zeichnet sich ab, dass sich die Lage eines Anleiheemittenten verschlechtert, können dessen Schuldverschreibungen aus dem Fonds entfernt werden. Aufgrund der unbegrenzten Laufzeit von klassischen Geldmarktfonds werden dem Depot so kontinuierlich neue Werte hinzugefügt, während andere auslaufen. Dies macht die zu erwartende Rendite dementsprechend schwerer vorauszusehen.
iBonds ETFs und traditionelle Geldmarktfonds unterscheiden sich außerdem in ihrer Liquidität. Natürlich können beide zu jeder Zeit erworben und verkauft werden. Während Geldmarktfonds jedoch sehr liquide sind, könnte es sich als schwierig erweisen einen Käufer für iBonds ETFs zu finden. Dies ist der festen Laufzeit geschuldet. Schließlich liegt der Sinn des Produkts darin, nach Erwerb bis zum Ende der Fälligkeit gehalten zu werden. Aus diesem Grund eignen sich iBonds ETFs auch nicht wirklich zum Traden.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass beide Produkte, Geldmarktfonds und BlackRocks iBonds, für Anleger geeignet sind, die ihr Geld längerfristig anlegen und dabei Zinsen einheimsen wollen. Profitieren können insbesondere Anleger, die über ein Vermögen von mehr als 100.000 Euro verfügen. Schließlich sind bei der Bank lediglich Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro im Pleitefall gesetzlich abgesichert. Alles darüber könnte demnach in einem neuartigen oder klassischen Geldmarktfonds fließen, wenn Geld langfristig angelegt und dabei noch Zinsen eingestrichen werden sollen.
Redaktion finanzen.net
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