Checkliste: In 6 Schritten zum passenden ETF- oder Aktienfonds-Kauf

Von der Zieldefinition über die Auswahl der Fondsart bis zum Vergleich und der endgültigen Entscheidung: Mit diesen sechs Schritten zum passenden ETF oder Aktienfonds.
• In sechs Schritten zur passenden Geldanlage
• Von der Zieldefinition über die Produktauswahl bis zur finalen Entscheidung
• Was verbirgt sich hinter einem Aktienfonds?
Die DKB hat eine Checkliste aufgestellt, die dir in 6 Schritten zum passenden Anlageprodukt verhelfen soll.
Schritt 1: Welches Ziel soll mit der Anlage verfolgt werden?
Das Erste, worüber Anleger Laut Experten im Klaren sein sollten, ist: Welches Ziel wird verfolgt? Auch ist es wichtig sich klarzumachen, wie lange das Geld angelegt werden soll, denn die Anlagezeiträume variieren stark. Weitere Punkte, sind, ob Anlegern Nachhaltigkeit bei deiner Geldanlage wichtig ist oder welche Gewinne erhofft werden. Beim Thema Risikominimierung gibt es zwei wesentliche Aspekte, die beachtet werden sollten: die Dauer und die Streuung der Geldanlage.
Wenn eine Geldanlage über einen längeren Zeitraum angelegt ist, hat sie demnach mehr Zeit mögliche Verluste wieder auszugleichen. Wenn die Geldanlage zusätzlich noch breitgefächert ist, ist man nicht von den Werten einer einzigen Branchen abhängig.
Schritt 2: Eingrenzung der möglichen Anlageprodukte
Als nächstes sollten sich Anleger für eine Fondsart entscheiden. Falls das Geld längerfristig angelegt werden soll, eignen sich Aktienfonds und ETFs. Das Risiko, dass damit einhergeht, können Anleger gemäß ihren eigenen Bedürfnissen anpassen, indem sie die Dauer und die Streuung der Anlage anpassen. In einem Aktienfonds wird das Geld von vielen Anlegerinnen und Anlegern gebündelt in Aktien von diversen Unternehmen investiert. Der Gewinn wird anschließend, nach Abzug der entstandenen Kosten, von der Fondsgesellschaft ausgezahlt.
Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der einen Index wie den DAX oder MSCI World möglichst exakt nachbildet. Dafür investiert er automatisiert in die im Index enthaltenen Werte. Steigt oder fällt der Index, folgt der ETF dieser Entwicklung. Da kein aktives Management nötig ist, sind die Kosten gering. ETFs lassen sich flexibel kaufen, verkaufen oder per Sparplan besparen.
Als nächstes sollten sich Anleger über die Zusammensetzung des Fonds Gedanken machen. Es gibt unter den aktiv gemanagten Fonds einmal die reinen Aktienfonds aber auch sogenannte Mischfonds. Mischfonds enthalten beispielsweise auch Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe. Riskantere Anlageklassen bringen größere Gefahren oder Risiken mit sich, weshalb sie innerhalb des Fonds durch weniger riskante Anlageklassen ausgeglichen werden. Dadurch sinken dann aber auch die Renditen. Außerdem fallen für das Fondsmanagement Kosten an.
Fonds und ETFs schütten Erträge entweder aus oder legen sie automatisch wieder an. Thesaurierende Fonds, nutzen den Zinseszins, sind aber seit 2018 zu einer steuerlichen Vorabpauschale verpflichtet. Deshalb haben viele Anbieter auf ausschüttende Varianten umgestellt. Ausschüttungen lassen sich für den Vermögensaufbau wieder investieren.
Bei nachhaltigen Geldanlagen stehen ökonomische, aber auch ökologische und soziale Aspekte im Vordergrund. Auch eine verantwortungsvolle Unternehmensführung ist bei der Auswahl entscheidend. Bei solchen Anlagen werden Unternehmen oder auch ganzen Branchen nicht berücksichtigt, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien nicht erfüllen.
Schritt 3: Die "wesentlichen Anlegerinformationen" prüfen
Jetzt geht es darum, dass sich Anleger ein konkretes Anlageprodukt genauer anschauen. Um das zu tun, können sie zum Beispiel die Wertpapiersuche ihrer Bank oder ihres Online-Brokers verwenden. Eine weitere Möglichkeit ist, dass sie einen Fond- oder ETF-Finder im Internet nutzen. Dort könnte man nach dem Anbieter oder den Produktnamen suchen. Wenn Anleger schon eine genaue Vorstellung davon haben, welchen Fonds oder ETF sie suchen, können sie auch die Wertpapierkennnummer (WKN) eingeben.
Das Erste, was Anleger dann machen sollten, ist, die "wesentlichen Anlegerinformationen" (wAI) anzusehen. Das ist ein Informationsblatt, das es zu jedem Fonds und ETF gibt. Bei diesem Informationsblatt sollte vor allem auf die folgenden drei Punkte geachtet werden:
Die Total Expense Ration (TER) ist wichtig, da sie dir die jährlichen Gesamtkosten eines Fonds im Verhältnis zum Fondsvolumen anzeigt. Jedoch werden die Transaktionskosten hierbei nicht berücksichtigt. Die Total Expense Ratio ist ein wichtiges Vergleichskriterium, da selbst kleine Unterschiede über lange Anlagezeiträume die Rendite spürbar beeinflussen.
Außerdem werden Fonds in sieben Risikoklassen eingeteilt, basierend unter anderem auf der Volatilität der letzten fünf Jahre. Klasse 1 steht dabei für sehr geringe und Klasse 7 für sehr hohe Kursschwankungen. So können Anleger auf einen Blick erkennen, wie riskant ein Fonds ist.
Das Fondsvolumen zeigt das Gesamtkapital eines Fonds an. Experten raten, in Fonds ab 50 Millionen Euro zu investieren, da größere Fonds als sicherer gelten. Auch das Alter eines Fonds ist wichtig, weil es eine aussagekräftige Referenz bisheriger Investitionen bietet.
Schritt 4: Checken des Fondsportraits
Als nächstes sollten Anleger das Fondsportrait checken. Dieses enthält weitere wichtige Informationen, die bei der Auswahl helfen könnten: Die Fondswährung ist meist unerheblich, kann aber bei Investitionen in andere Länder durch Wechselkurse die Rendite beeinflussen. Die Replikationsmethode zeigt, wie ein ETF seinen Index nachbildet - physisch über die Originalwerte oder synthetisch per Swap. Ein Swap ist oft kostengünstiger. Bei aktiv gemanagten Fonds lohnt ein Blick auf Erfahrung und Stabilität des Fondsmanagements.
Schritt 5: Vergleich der Fonds- und ETF-Auswahl
Um die Fonds- und ETF-Auswahl weiter zu verfeinern, können Ratings und Chartvergleiche helfen. Professionelle Ratingagenturen bewerten Fonds anhand objektiver Kriterien und vergeben Sterne, Buchstaben oder Punkte. Bei aktiv gemanagten Fonds lohnt zudem, ein Blick auf die Weiterentwicklung im Vergleich zu einem passenden Index.
Schritt 6: Auswählen des passenden Fonds oder ETFs
Zum Schluss gehen Anleger am besten nochmal alle Informationen durch, die auf dem Weg durch das Erstanlegerlabyrinth gesammelt wurden. Dabei sollten auch die eigenen Vorstellungen und Ziele zurück vor Augen geholt werden.
Die wichtigsten Informationen zu Fonds und ETFs im Überblick:
Beide haben ein geringeres Verlustrisiko als Direktinvestitionen in Aktien.
Fonds und ETFs sind für langfristige Investitionen gedacht.
ETFs sind grundsätzlich kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds, da keine zusätzlichen Kosten für das Fondsmanagement anfallen.
Check der wichtigsten Kennzahlen abgeschlossen? Dann kommt jetzt noch der Vergleich der Wertentwicklung deines ausgewählten Produkts mit einem relevanten Index.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Shutterstock, eamesBot / shutterstock.com
