Neue Chance

Kryptoverwahrgesetz: Erhält der Bitcoin einen weiteren Schub?

12.02.20 19:18 Uhr

Kryptoverwahrgesetz: Erhält der Bitcoin einen weiteren Schub? | finanzen.net

Seit dem 1. Januar 2020 gilt das neue Gesetz zur Umsetzung der 4. EU-Geldwäscherichtlinie. Damit eröffnen sich für deutsche Banken ganz neue Möglichkeiten, Kryptowährungen unters Volk zu bringen. Sorgt das für den nächsten Höhenflug beim Bitcoin?

Werte in diesem Artikel
Devisen

73.923,6081 CHF 308,3658 CHF 0,42%

79.527,4605 EUR 329,6481 EUR 0,42%

70.254,8000 GBP 289,6224 GBP 0,41%

14.407.354,9606 JPY 58.049,7348 JPY 0,40%

91.699,5696 USD 310,8704 USD 0,34%

2.446,5841 CHF 15,3283 CHF 0,63%

2.632,0498 EUR 16,4212 EUR 0,63%

2.325,1608 GBP 14,4540 GBP 0,63%

476.827,4465 JPY 2.919,7389 JPY 0,62%

3.034,8993 USD 16,6480 USD 0,55%

1,7028 CHF 0,0053 CHF 0,31%

1,8319 EUR 0,0056 EUR 0,31%

1,6183 GBP 0,0049 GBP 0,30%

331,8630 JPY 0,9768 JPY 0,30%

2,1122 USD 0,0049 USD 0,23%

0,3743 CHF 0,0016 CHF 0,43%

0,4026 EUR 0,0017 EUR 0,43%

0,3557 GBP 0,0015 GBP 0,43%

72,9441 JPY 0,3052 JPY 0,42%

0,4643 USD 0,0016 USD 0,36%

74,7958 CHF 0,0680 CHF 0,09%

80,4658 EUR 0,0711 EUR 0,09%

71,0837 GBP 0,0612 GBP 0,09%

14.577,3410 JPY 11,1810 JPY 0,08%

• Kryptoverwahrgesetz in Kraft getreten
• Großer Andrang bei deutschen Banken
• Chancen und Herausforderungen "Krypto-Standort" Deutschland

Es tut sich wieder etwas auf dem Krypto-Markt. Seit die erste Cyberdevise Bitcoin vor über zehn Jahren ins Leben gerufen wurde, haben Kryptowährungen und die ihnen zugrundeliegende Blockchain-Technologie immer größeren Anklang in der Bevölkerung gefunden. Um den großen Durchbruch in den Massenmarkt zu schaffen, fehlte es bislang jedoch an allen Ecken und Enden. Zu kompliziert und fremd wirkt die neue Technologie auf Menschen, die sich noch nie mit den Themen befasst haben. Fehlende Regulierung, ungenügende Anwendungsmöglichkeiten, langsame und teure Übertragungsmöglichkeiten bremsten die Cyberdevisen dabei, in der Masse anzukommen. Schnell wurden Kryptowährungen verschrien, als undurchsichtige Mittel für illegale Aktivitäten im (Dark-)Net genutzt zu werden; zwecks Geld zu waschen oder Steuern zu hinterziehen. Doch das könnte sich jetzt möglicherweise ändern.

Sie möchten in Kryptowährungen investieren? Unsere Ratgeber erklären, wie es innerhalb von 15 Minuten geht:
» Bitcoin kaufen, Ripple kaufen, IOTA kaufen, Litecoin kaufen, Ethereum kaufen, Monero kaufen.

Neue Chance für deutsche Banken

Denn mit dem neuen Kryptoverwahrgesetz, das im Zuge des Gesetzes zur Umsetzung der 4. EU-Geldwäscherichtlinie Anfang dieses Jahres in Kraft trat, wird ein ganz neues Geschäft für Banken in Deutschland ins Leben gerufen. Denn mithilfe des Gesetzes können bei der Bafin nun Lizenzen erworben werden, um das Kryptoverwahrgeschäft ganz normal als Finanzdienstleistung anbieten zu können. Unternehmen, die bislang schon solche Dienste angeboten haben, haben noch bis Ende November 2020 Zeit, die nötige Erlaubnis durch die Bafin einzuholen.

Konkret heißt das, dass es Banken nun erlaubt ist, Kryptowährungen zu lagern, zu kaufen, zu verkaufen oder auch zu verwahren. Damit dürfte es für Interessierte viel einfacher werden, auch auf dem Markt für digitale Assets mitzumischen. Finden virtuelle Währungen größeren Anklang, dürfte dies dementsprechend auch die Kurse von Bitcoin & Co. weiter in die Höhe treiben. Schließlich wurde der Höhenflug vom Internetgeld in der Vergangenheit oft dadurch gebremst, da es für die Masse einfach zu schwer war, Bitcoins oder andere Cryptos zu erwerben.

Sinn und Zweck des Kryptoverwahrgesetz besteht allerdings nicht darin, die Kurse von Kryptowährungen weiter anzutreiben, sondern vielmehr soll es darum gehen, dass der Handel mit digitalen Münzen wie auch mit Fiatwährungen über Banken abgewickelt wird und somit den deutschen Regulierungsstandards unterliegt. Darüber hinaus werden Krypto-Besitzer aus der Anonymität geholt und der Einsatz von Internetgeld für kriminelle Zwecke soll dementsprechend bekämpft werden.

Großer Anklang

Die Aussicht auf neue Kundschaft durch ein neues Geschäftsmodell scheint bei den deutschen Banken gut anzukommen: Wie das Handelsblatt mit Berufung auf Regierungskreise berichtete, seien bei der Bafin schon mehr als 40 Interessensbekundungen durch Banken eingegangen, die eine Lizenz erwerben wollen.

Daneben soll das Kryptoverwahrgesetz auch dabei helfen, Deutschland als Krypto-Standort erster Güte zu etablieren. Bisher stand die Bundesrepublik hier hinter anderen Ländern zurück. So ist es in der Schweiz mittlerweile schon in zwei Gemeinden möglich, seine Steuern in Bitcoin zu zahlen - davon ist Deutschland noch weit entfernt.

Das könnte Sie auch interessieren: JETZT NEU - Bitcoin & Co. über die finanzen.net App handeln

Nicht nur Vorteile

Auf der anderen Seite ist das neue Gesetz auch nicht für alle Anbieter eine gute Nachricht. Denn insbesondere die Wahrung von Anonymität war für viele Krypto-Unternehmen einer ihrer Standbeine. Diese sehen sich im Zuge der Lizensierungspflicht dazu gezwungen, ihre Dienste einzustellen, wie die Mining-Firmen SimpleCoin oder auch die Bitcoin-Gaming-Plattform ChopCoin.

Ob das Kryptoverwahrgesetz also die erwünschte Wirkung erzielt und Kryptowährungen sowie der Blockchaintechnologie kräftig Rückenwind beschert, wird sich zeigen. Als nächstes kursbewegendes Ereignis dürfte sich zunächst das Bitcoin-Halving im Mai 2020 erweisen.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: 3Dsculptor / Shutterstock, Stanislav Duben / Shutterstock.com