Rückenwind?

Nach EZB, nun BoE: Warum die Politik der Notenbanken Bitcoin & Co. in die Karten spielen könnte

25.09.20 23:00 Uhr

Nach EZB, nun BoE: Warum die Politik der Notenbanken Bitcoin & Co. in die Karten spielen könnte | finanzen.net

Die Corona-Pandemie hat Volkswirtschaften weltweit auf eine harte Probe gestellt. Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise abzufangen, erwägen immer mehr Notenbanken drastische Schritte. So auch die Bank of England, die während des jüngsten Zinsentscheids bekannt gab, künftig auch Negativzinsen in Betracht zu ziehen. Darum könnte sich das als gute Nachricht für Kryptowährungen erweisen.

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82.404,8581 JPY 996,7287 JPY 1,22%

• Coronakrise fordert drastische Maßnahmen von Zentralbanken und Regierungen
• Bank of England bringt Negativzinsen ins Spiel
• Krypto-Enthusiasten erhoffen sich Boost für Bitcoin & Co.

Die Welt sieht sich angesichts der weiterhin wütenden Corona-Pandemie mit einer Herausforderung historischen Ausmaßes konfrontiert. Während einige Länder noch mit einer ersten Ansteckungswelle kämpfen, rollt über andere Länder bereits die zweite hinweg. Dementsprechend gravierend sind auch die wirtschaftlichen Auswirkungen, die mit der Krise einhergehen. Viele Regierungen haben bereits gehandelt und umfängliche Hilfspakete für Unternehmen und Bürger geschnürt. Auch die Notenbanken sehen sich gezwungen neue Wege einzuschlagen und mit einer aggressiven Geldpolitik ihren jeweiligen Ländern unter die Arme zu greifen. So auch die britische Zentralbank Bank of England.

Harter Brexit setzt Vereinigtes Königreich zusätzlich unter Druck

Dabei sieht sich das Vereinte Königreich derzeit noch mit einer zusätzlichen Herausforderung konfrontiert. Nachdem im letzten Jahr die Abspaltung von der Europäischen Union beschlossen wurde, gibt es noch immer kein abschließendes Abkommen zwischen der EU und Großbritannien, in dem die Zeit nach dem Brexit geregelt ist. Es könnte demnach weiterhin zum Jahresende zu einem harten Brexit kommen, was insbesondere von der Wirtschaft gefürchtet wird.

Bank of England stellt Markt auf Negativzinsen ein

Diese Ungewissheit haben auch die britischen Währungshüter bei ihrem letzten Zinsentscheid mit in ihre Überlegungen aufgenommen. Dabei beließen sie den Leitzins zwar bei 0,1 Prozent, machten jedoch deutlich, dass auch Negativzinsen künftig im Rahmen des Möglichen lägen.

Die EZB hat es vorgemacht

Die britischen Währungshüter wären nicht die ersten, die in schwierigen Zeit zu Stimulierung der Wirtschaft zu diesem unkonventionellen Mittel greifen. So hatte die EZB schon im Jahr 2014 erstmals Negativzinsen eingeführt, sodass Banken fortan Strafzinsen zahlen mussten, wenn sie überschüssige Liquidität bei der EZB parken wollten. Zwar hat die Europäische Zentralbank im September 2019 Freibeträge für Banken eingeführt, hält jedoch noch immer an der Politik der Negativzinsen fest.

Doch nicht nur die Banken bekommen negative Zinsraten zu spüren, auch für Sparer ist dies eine schlechte Nachricht. So ist es auch in Deutschland bei immer mehr Banken Gang und Gäbe, dass diese die Negativzinsen an ihre Kunden weitergeben und es somit oftmals nicht mehr kostenlos ist, sein Geld auf einem Konto anzulegen. Das Ausmaß dessen zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox, die der deutschen Presseagentur vorliegt. Demnach bürden mittlerweile 126 Finanzhäuser ihren Kunden insbesondere für größere Geldbeträge auf Tagesgeldkonten Gebühren auf. Im Vergleich: im Jahr 2019 waren es nur lediglich 13 Kreditanstalten gewesen.

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Krypto-Fans reagieren euphorisch auf Ankündigung

Entsprechend dieses Trends dürfte es wenig verwundern, dass einige Krypto-Anhänger die Ankündigung der Bank of England künftig auch Negativzinsen in Betracht zu ziehen, als Rückenwind für Bitcoin, Ethereum & Co. feierten. So verlautete Krypto-Enthusiast Tyler Winklevoss über Twitter, dass sich der Bitcoin kaum über eine bessere Werbung als Negativzinsen freuen könne.

Auch Blockchain-Experte Tone Vays gab sich in einem Tweet euphorisch angesichts des angekündigten Schritts. Seiner Meinung hätte Bitcoin-Anlegern gar nichts Besseres passieren können. Der Schritt würde viel mehr bei der Adaption von Bitcoin helfen.

Hintergrund ist zum einen, dass Negativzinsen das britische Pfund für Anleger unattraktiver machen würden. Auch nach der Ankündigung der BoE geriet die Landeswährung gegenüber dem US-Dollar unter Druck. Zum anderen nutzen schon aktuell insbesondere jüngere Menschen, Kryptowährungen wie den Bitcoin bevorzugt als Wertspeicher. Auch dieser Trend könnte sich dadurch beschleunigen, dass das traditionelle Sparen auf dem Konto immer unattraktiver wird. Und während viele alteingesessene Privatanleger als Inflationsschutz auf Gold setzen, beobachtet die US-Investmentbank Morgan Stanley den Trend, dass Millennials gezielt auf Kryptowährungen setzen.

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Wie HYCM-Analyst Giles Coghland gegenüber CNBC verlautete, könne er sich vorstellen, dass die BoE im Februar 2021 Negativzinsen einführen wird. Nun bleibt abzuwarten, ob Cyberdevisen davon tatsächlich profitieren werden.

Martina Köhler / Redaktion finanzen.net

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