Schock bei Digitalwährungen

CoinMarketCap lässt Bitcoin, Ripple & Co. abstürzen: Das steckt hinter dem gestrigen Krypto-Crash

09.01.18 15:17 Uhr

CoinMarketCap lässt Bitcoin, Ripple & Co. abstürzen: Das steckt hinter dem gestrigen Krypto-Crash | finanzen.net

Die neue Handelswoche begann für die Investoren von Kryptowährungen mit einem kleinen Schock: Zahlreiche Digitalwährungen gaben kräftig nach. Der Anlass für den Kursrutsch ist ungewöhnlich, allerdings wohl kein Grund zur Besorgnis.

Werte in diesem Artikel
Devisen

81.196,2420 CHF -497,7030 CHF -0,61%

87.088,5676 EUR -657,7603 EUR -0,75%

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100.606,5692 USD -724,1556 USD -0,71%

2.643,9794 CHF -24,1607 CHF -0,91%

2.835,8502 EUR -29,9619 EUR -1,05%

2.499,2769 GBP -19,2249 GBP -0,76%

502.338,6731 JPY -3.790,1906 JPY -0,75%

3.276,0345 USD -33,4465 USD -1,01%

1,7620 CHF -0,0196 CHF -1,10%

1,8898 EUR -0,0237 EUR -1,24%

1,6655 GBP -0,0161 GBP -0,96%

334,7634 JPY -3,1852 JPY -0,94%

2,1832 USD -0,0266 USD -1,20%

390,3270 CHF 9,9454 CHF 2,61%

418,6527 EUR 10,0901 EUR 2,47%

368,9648 GBP 9,9163 GBP 2,76%

74.159,5683 JPY 2.003,6436 JPY 2,78%

483,6365 USD 11,8225 USD 2,51%

71,3154 CHF 1,2126 CHF 1,73%

76,4907 EUR 1,1942 EUR 1,59%

67,4124 GBP 1,2412 GBP 1,88%

13.549,4511 JPY 251,4056 JPY 1,89%

Unter anderem mussten Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Litecoin und vor allem Ripple am Montag kräftige Kurseinbrüche hinnehmen. Der Bitcoin fiel auf "CoinMarketCap", einer der wichtigsten Informationsseiten für Krypto-Trader, zeitweise bis auf 14.208 US-Dollar. Noch härter traf es allerdings Ripple: Der Kurs der Digitalwährung rutschte laut "CoinMarketCap" zunächst von 3,09 US-Dollar schlagartig auf 2,64 Dollar und brach im weiteren Tagesverlauf zeitweise bis auf 2,07 US-Dollar ein. Das hinterließ natürlich auch Spuren in der Marktkapitalisierung von Ripple: Sie fiel von rund 119,5 Milliarden Dollar im Tief auf rund 80 Milliarden Dollar. Mittlerweile hat sie sich bei rund 95 Milliarden Dollar beziehungsweise einem Ripple-Kurs von 2,45 US-Dollar stabilisiert. Den Platz als zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung hat die digitale Währung damit allerdings wieder an Ethereum verloren.

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Grund für den Kursrutsch liegt in Südkorea - und bei "CoinMarketCap"

Als Gründe für den plötzlichen Kursrutsch am Kryptomarkt wurden zunächst Geldwäscheuntersuchungen bei mehreren Banken in Südkorea genannt, die auch den Handel mit digitalen Währungen anbieten. Da der heftige Kursverfall jedoch schlagartig auftrat und zuerst bei "CoinMarketCap" verzeichnet wurde, während die Kurse auf anderen Kryptoseiten den Absturz erst allmählich nachvollzogen, rückten auch andere mögliche Ursachen ins Visier.

Tatsächlich wurde der Absturz offenbar durch "CoinMarketCap" selbst verursacht - und ist eigentlich gar nicht als solcher zu sehen, wie ein Tweet der Krypto-Informationsseite am Montagabend deutscher Zeit erklärte:

So ignoriert die Webseite seit Montag die koreanischen Kryptobörsen Bithumb, Coinone und Korbit bei der Berechnung ihrer Preisindizes für die verschiedenen Kryptowährungen. Die Begründung: Die Kurse seien dort im Vergleich zu allen anderen Börsen weltweit viel zu hoch und würden dadurch den Kursdurchschnitt verzerren. Tatsächlich liegt der Bitcoin-Kurs an den drei koreanischen Börsen aktuell bei rund 22.000 US-Dollar - im Vergleich zu gut 15.000 US-Dollar im Rest der Welt -, der Ripple-Kurs bei rund 3,50 US-Dollar. Der neu berechnete Kursdurchschnitt sei laut "CoinMarketCap" daher relevanter für die Nutzer, da die Möglichkeiten, die Kursdifferenz durch geschickten Handel auszunutzen, ohnehin beschränkt seien.
Durch den niedrigeren Kurs ändert sich natürlich auch die Marktkapitalisierung der Kryptowährungen, da sich diese aus der Menge der im Umlauf befindlichen Coins, die unverändert bleibt, multipliziert mit deren aktuellem Kurs ergibt.

Es sind jedoch nicht alle digitalen Taler gleich stark von der Anpassung betroffen, da die Bedeutung der südkoreanischen Börsen je nach Währung unterschiedlich groß ist. Ripple hat es besonders hart getroffen, da mehr als 40 Prozent des Handels mit der Digitalwährung in Südkorea stattfindet: Alle drei gestrichenen Börsen sind bei "CoinMarketCap" unter den fünf Handelsplätzen mit dem höchsten Volumen zu finden. Zum Vergleich: Bei Bitcoin steht mit Bithumb die erste betroffene Börse erst auf Platz 14.

Aktion von "CoinMarketCap" erntet Lob und Kritik

Der Schritt der Krypto-Plattform wurde gemischt aufgenommen. Vor allem Trader übten harsche Kritik an "CoinMarketCap", da Informationen nicht im Vorfeld, sondern erst sehr spät via Twitter kommuniziert wurden. In der Zwischenzeit hatte die Panik nervöser Investoren, die sich auf der Webseite informiert und auf den scheinbaren Einbruch mit Verkäufen reagiert hatten, den Kursrutsch bereits verstärkt. Einige Twitter-Nutzer werfen "CoinMarketCap" daher Kursmanipulation oder sogar Insiderhandel vor.

Branchenexperten begrüßen den Schritt hingegen. So twitterte etwa David Schwartz, der Chef-Kryptograph der am heftigsten betroffenen Währung Ripple, der neue Preis sei "genauer und aussagekräftiger".

Er empfiehlt Anlegern außerdem: "Schaut genau auf die Daten und lasst euch nicht in die Irre führen". Über den jetzt tieferen Ripple-Kurs ist er also offenbar nicht beunruhigt.

Redaktion finanzen.net

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