Von Warnung bis Akzeptanz

Das sagen die Notenbanken zu Bitcoin, Ripple und Co.

08.01.18 22:00 Uhr

Das sagen die Notenbanken zu Bitcoin, Ripple und Co. | finanzen.net

Kaum eine Währung scheint so umstritten wie die digitale. Nach seinem kometenhaften Anstieg musste die Nummer 1 unter den Kryptowährungen, der Bitcoin, einen herben Rückschlag verkraften. Das halten die internationalen Notenbanken von dem digitalen Token.

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Auch die Notenbanken stehen dem Hype um Kryptowährungen gespalten gegenüber. Während ein Land den digitalen Taler bereits als offizielles Zahlungsmittel anerkannt hat, sprechen andere gar von einer Gefährdung des Finanzsystems durch Bitcoin, Ripple und Co..

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Die japanische Notenbank

Bereits im April des vergangenen Jahres hatte Japan als erster Staat den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkannt. Ein neu eingeführtes Gesetz kategorisierte den Bitcoin als "legales Zahlungsmittel". Dies bedeutet, dass alle Finanzdienstleister sowie die Börsen sich an die für Währungen geltenden Regularien und Auflagen halten müssen. Wohl ein Versuch dem Hype hinter den digitalen Talern Einhalt zu gebieten.

Der Vorsitzende der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, beschrieb Ende 2017 die Entwicklung des Bitcoin-Preises dennoch als "abnormal". Für ihn habe das digitale Zahlungsmittel trotz der Anerkennung nicht die gleichen Funktionen wie die anderen Währungen. Der Bitcoin sei ein reines "Spekulationsobjekt". Bislang habe sich das Online-Geld auch laut japanischen Finanzminister Taro Aso nicht etabliert. Der Token habe noch nicht bewiesen, dass er eine echte Währung sei.

Federal Reserve: Der Bitcoin kann die Finanzstabilität gefährden

Die US-Notenbank Federal Reserve sieht vor allem die Risiken, welche die Digitalwährungen mit sich bringen. Sollten sich die Kryptowährungen "großflächig ausbreiten", sieht der für die Bankenaufsicht zuständige Fed-Gouverneur Randal Quarels sogar die Stabilität des Finanzsystems gefährdet. Laut Quarels besitzt Geld drei grundlegende Funktionen: Es dient als Zahlungsmittel, Werteaufbewahrungsmittel und als Recheneinheit. Der Bitcoin erfülle heute noch keine dieser Funktionen in einem relevanten Maß. Deshalb gehe von ihm noch keine Gefahr aus.

Auch laut Jerome Powell, der Janet Yellen als nächster Fed-Chef folgen wird, spielt der Bitcoin derzeit noch keine große Rolle. Die finanziellen Risiken seien demnach minimal. Fed-Chefin Yellen untermauert ebenfalls, dass ein Einschreiten der US-Notenbank bisher keine Option wäre. Die Notenbank sei dazu zuständig, zu gewährleisten, dass die Bankenaufsicht die "Interaktionen mit den Teilnehmern auf dem Kryptomarkt angemessen verwalte". Weiter habe die Federal Reserve jedoch keine regulatorischen Rollen, so Yellen in einer Sitzung im Dezember.

Europäische Zentralbank warnt vor Blase

Die EZB warnt Anleger indes vor der Bitcoin-Blase. Der Vizepräsident der Zentralbank, Vitor Constâncio, nannte den Bitcoin gar eine "Tulpe" in Anspielung auf die Spekulationsblase des 17. Jahrhunderts. Weitere Mitglieder warnten vor Steuerhinterziehung und Kriminalität, welche durch die Anonymität der Digitalwährungen begünstigt werde. EZB-Präsident Mario Draghi fand in einem Gespräch mit dem Europäischen Parlament weniger reißerische Worte. Er beteuerte, die digitale Währung habe nur begrenzte Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft und stelle keine Bedrohung dar. Dennoch habe man "aus der Finanzkrise gelernt, solche finanziellen Innovationen und deren Risiken mit großer Aufmerksamkeit zu beobachten".

Bundesbank warnt Privatanleger vor Digitalwährungen

Bundesbank-Präsident Weidmann warnt indes ausdrücklich vor der Digitalwährung. Ein Verbot der Krypto-Token hält er jedoch derzeit noch nicht für nötig. Auch ein finanzielles Risiko gehe von der Währung heute noch nicht aus. Für Privatanleger bestehe jedoch ein extremes Risiko. Der instabile Wert des Bitcoins sei zwar ein wichtiges Manko, dennoch sehe man bisher keine Notwendigkeiten einzuschreiten.

Chinas Zentralbank schreitet ein

Ein offizielles Verbot, dass sowohl die Europäische Zentralbank, die US-Notenbank und auch die Bundesbank bisher für unnötig halten, hat bereits den chinesischen Markt erreicht. Sowohl private Emissionen digitaler Währungen als auch den Börsenhandel mit Bitcoin hat die Aufsichtsbehörde des Landes verboten. Bereits im Jahr 2016 kamen Gerüchte auf, China könnte an einer eigenen Digitalwährung arbeiten und deshalb den Einfluss anderer Kryptowährungen zurückdrängen.

Redaktion finanzen.net

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