US-Dollar: Trumps Handelsstrategie

Die Märkte zeigen sich zunehmend optimistisch hinsichtlich der Aussicht auf eine dauerhafte Absenkung der US-Zölle nach Ende des 90-tägigen Moratoriums. Grund dürfte nicht zuletzt der jüngste Rückzieher der kanadischen Regierung gewesen sein, der eine Fortsetzung der Verhandlungen erlaubt. Kurz zum Kontext: US-Präsident Trump hatte ein Ende der Gespräche mit Kanadas Handelsdelegation verkündet, da die Regierung unter Premierminister Carney an einer Digitalsteuer festgehalten hatte, die vor allem US-Techunternehmen getroffen hätte. Diese Steuer, die heute in Kraft getreten wäre, wurde nun aber zurückgezogen.

Nun könnte man meinen, dass Trumps Strategie ja offensichtlich von Erfolg gekrönt ist. Klar, wenn man davon ausgeht, dass er tatsächlich die Zölle gegenüber Kanada, einem der wichtigsten Handelspartner der USA, deutlich erhöht hätte. Nicht nur beziehen die USA wichtige Güter aus ihrem Nachbarland, darunter einer Vielzahl von essenziellen Rohstoffen, von Rohöl bis zu wichtigen Industriemetallen, sondern es ist auch ein wichtiger Absatzmarkt für US-Produkte. Die kanadische Regierung wäre im Gegenzug also durchaus in der Lage, der US-Wirtschaft erheblichen Schaden zuzufügen – wie du mir, so ich dir sozusagen.

Wenn Trumps Strategie also darin besteht, der eigenen Volkswirtschaft im Zweifelsfall ins Knie zu schießen, wäre ich vorsichtig, diese zu loben. Immerhin birgt das Risiko eines “politischen Unfalls” damit erhebliche Gefahren für die US-Wirtschaft. Dies ist ein wesentlicher Grund, weshalb wir die US-Politik als Belastungsfaktor für den Dollar ansehen.

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