Wizz Air verkauft drei brandneue Airbus A321 Neo direkt nach der Auslieferung
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Airbus A321 Neo von Wizz Air: In Bratislava öfter, in Wien seltener zu sehen. Martin Dichler/aeroTELEGRAPH Die Billigfluggesellschaft lässt ihre Flotte deutlich langsamer wachsen. Dazu verschiebt Wizz Air nicht nur Auslieferungen, sondern hat nun auch drei neue Airbus A321 Neo verkauft.Im Juli 2025 trat Wizz Air auf die Bremse. Damals teilte der ungarische Billigflieger mit, zum 1. September 2025 den Betrieb von Wizz Air Abu Dhabi vollständig einzustellen. Die Entscheidung sei Teil einer strategischen Neuausrichtung, mit der man sich wieder stärker auf die europäischen Kernmärkte konzentrieren wolle, teilte die Fluglinie ihren Investoren mit.Noch im selben Monat kündigte Wizz Air an, dass sie auch bei ihrer Bestellung des Airbus A321 XLR kürzer treten will. Im November wurde es dann konkret. Die Fluggesellschaft teilte mit, statt 47 nur 11 A321 XLR zu beziehen und die übrigen 36 in normale A321 Neo umzuwandeln. Zudem verschob Wizz Air 88 Airbus-Auslieferungen, die für 2030 vorgesehen waren, auf 2033. All das geschah auch vor dem Hintergrund von Triebwerksproblemen.Wizz Air muss immer noch mehr als 30 Jets am Boden lassenZwar gehen diese Schwierigkeiten zurück, dennoch sind sie nicht verschwunden. In Zahlen bedeutet das: Ende Juni 2025 standen aufgrund der Problemen mit den GFT-Triebwerken von Pratt & Whitney 41 Wizz-Air-Jets am Boden, Ende September waren es noch 35.«Für das kommende Geschäftsjahr erwarten wir, dass die durch GTF-Triebwerke bedingten Flugzeugstilllegungen auf 25 bis 30 Flugzeuge zurückgehen werden», schrieb die Fluggesellschaft nun am Donnerstag (13. November) im Rahmen ihrer HalbjahreszahlenDrei Airbus A321 Neo nach der Auslieferung direkt verkauftDiese Halbjahresbilanz enthielt ein weiteres interessantes Detail. «Im November 2025 übernahm das Unternehmen außerdem drei A321 Neo verkaufte diese umgehend an einen Flugzeugleasinggeber zur Weitervermietung an eine verbundene Fluggesellschaft.» So steuere man das kurzfristiges Flottenwachstum und passe es an die aktuellen Zielsetzungen.Was «verbundene Fluggesellschaft» (im englischen Original «related airline») genau bedeutet, ist unklar. Auf Anfrage erklärt eine Wizz-Air-Sprecherin: «Wir können lediglich darüber informieren, dass es sich um einen Drittanbieter handelt.» Sprich: Die drei Maschinen gehen nicht an eine der Airlines aus den eigenen Reihen von Wizz Air Holdings.Flugzeuge könnten an andere Indigo-Partners-Airline gehenDenkbar wäre dagegen etwa, dass es sich um eine andere Fluggesellschaft handelt, an der - ebenso wie an Wizz Air - der Investor Indigo Partners beteiligt ist: Frontier Airlines, Volaris oder Jetsmart. Aber unabhängig davon, wer der neue Betreiber der Jets wird: Der Verkauf von drei brandneuen A321 Neo zeigt, dass Wizz Air immer noch gehörig auf der Bremse steht.Damit wir auch in Zukunft unabhängig einordnen können, braucht es Sie. Unser Team aus spezialisierten Journalistinnen und Journalisten verfolgt internationale Entwicklungen, analysiert und prüft Fakten. Schon für den Preis eines Kaffees im Monat lesen Sie aeroTELEGRAPH ohne Werbung und geben uns Rückenwind. Jetzt hier klicken und abonnierenWeiter zum vollständigen Artikel bei aeroTELEGRAPH
Quelle: aeroTELEGRAPH