Gold und Bitcoin: Warum Anleger jetzt auf Sachwerte setzen sollten

Gold durchbrach die Marke von 4.000 Dollar pro Unze, Bitcoin erreichte neue Rekorde bei über 125.000 Dollar - was auf den ersten Blick wie überhitzte Märkte aussieht, folgt einer klaren Logik.
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Während die USA mit einem Regierungsstillstand kämpfen und das Vertrauen in traditionelle Währungen bröckelt, erleben wir eine historische Flucht in Sachwerte. Analysten sprechen vom "Debasement Trade": Investoren weltweit schichten um - weg vom Dollar, hin zu Vermögenswerten außerhalb des traditionellen Finanzsystems.
Die Zahlen sind eindeutig. Zentralbanken kauften 2024 zum dritten Mal in Folge über 1.000 Tonnen Gold, die chinesische Notenbank stockte bis September 2025 ihre Reserven den elften Monat in Folge auf. Gleichzeitig flossen allein in der ersten Oktoberwoche über 5 Mrd. Dollar in Gold-ETFs und 3,2 Mrd. Dollar in Bitcoin-ETFs. Der Grund: Die Staatsverschuldung der USA erreicht Rekordhöhen, der Dollar verlor seit Jahresbeginn deutlich an Wert, und die politischen Unsicherheiten nehmen zu. Gold hat seinen inflationsbereinigten Höchststand von 1980 übertroffen, Bitcoin etabliert sich zunehmend als "digitales Gold".
Für deutsche und europäische Anleger eröffnet diese Entwicklung interessante Chancen. Der schwache Dollar macht Gold und Bitcoin für Euro-Investoren relativ günstiger, während beide Assets als Absicherung gegen Währungsrisiken und Inflation dienen. Experten der Deutschen Bank prognostizieren, dass bis 2030 sowohl Gold als auch Bitcoin feste Bestandteile der Zentralbankreserven sein werden. Die Frage ist für viele nicht mehr, ob man in diese Sachwerte investieren sollte, sondern wie. Wer von diesem Trend profitieren möchte, findet mehrere aufeinander aufbauende Anlagemöglichkeiten.
Wer ein währungsgesichertes Gold-Investment sucht, kommt am Xtrackers Physical Gold EUR Hedged ETC (ISIN DE000A1EK0G3 / WKN A1EK0G) kaum vorbei. Das mit 1.886 Mio. Euro verwaltete Vermögen unterstreicht die Beliebtheit dieses Produkts. Das Konzept überzeugt durch Einfachheit: Anleger partizipieren eins zu eins am Goldpreis, während ein professionelles Hedging die Euro-Dollar-Schwankungen neutralisiert. Hinterlegt ist der ETC mit echtem physischem Gold, das in Tresoren verwahrt wird. Die jährlichen Kosten von 0,59 Prozent erscheinen angemessen für die gebotene Sicherheit und den Komfort. Besonders bemerkenswert: Innerhalb eines Jahres erwirtschaftete das Produkt einen Wertzuwachs von 47,7 Prozent - und das bei einer moderaten Volatilität von 16,2 Prozent.
Für Anleger, die auf die digitale Alternative setzen möchten, bietet sich der CoinShares Physical Bitcoin (ISIN GB00BLD4ZL17 / WKN A3GPMN) an. Dieser ETN verwaltet aktuell 1.822 Mio. Euro und punktet mit einer außergewöhnlich günstigen Gebührenstruktur von nur 0,25 Prozent jährlich. Der Clou: Jeder Anteilsschein repräsentiert einen definierten Anteil an echten Bitcoin, die sicher verwahrt werden - ganz ohne die technischen Hürden einer eigenen Wallet-Verwaltung. Im Jahresvergleich schoss der Kurs um 85,4 Prozent nach oben und ließ damit Gold deutlich hinter sich. Natürlich fordert diese Rendite ihren Preis: Mit 42,4 Prozent Volatilität müssen Anleger deutlich größere Schwankungen verkraften können.
Maximales Potenzial bei höchstem Risiko verspricht der L&G Gold Mining UCITS ETF (ISIN IE00B3CNHG25 / WKN A0Q8HZ). Statt direkt in das Edelmetall zu investieren, setzt dieser 640 Mio. Euro schwere Fonds auf die Produzenten: 37 Goldminengesellschaften weltweit, wobei kanadische Unternehmen mit 44 Prozent dominieren. An der Spitze stehen Branchengrößen wie Newmont Corp. mit 16,8 Prozent Portfolioanteil, gefolgt von Agnico Eagle Mines und Anglogold Ashanti. Die Rechnung dahinter: Steigt der Goldpreis, profitieren die Gewinnmargen der Minenbetreiber deutlich überproportional. Dieser operative Hebel zeigt sich eindrucksvoll in der Performance: Satte 104,7 Prozent Wertzuwachs innerhalb eines Jahres - mehr als das Doppelte von physischem Gold. Die Kostenquote liegt bei soliden 0,55 Prozent, Dividenden fließen automatisch zurück in den Fonds.
Fazit: Die Kombination aus geopolitischen Spannungen, fiskalischen Sorgen und Dollarschwäche treibt Investoren in alternative Wertaufbewahrungsmittel. Gold bleibt der klassische Safe Haven, während Bitcoin seine Position als "digitales Gold" festigt. Goldminen bieten zusätzliches Kurspotenzial für risikobereite Anleger.
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