Entspannung nach Trumps Zolldrohung: US-Börsen schließen stark -- DAX letztlich erholt -- D-Wave Quantum, HENSOLDT, NVIDIA, DroneShield, Diginex, Rheinmetall, RENK, NEL, AMD, Broadcom im Fokus
MP Materials profitiert von Chinas Exportbeschränkungen. Schuldenumbau bei Beyond Meat schlägt Anleger in die Flucht. Michelin mit Prognosesenkung. "F1" mit Brad Pitt im Dezember auf Apple TV. Warburg Pincus plant Millionen-Übernahme von PSI Software. Oddo hebt den Daumen für SUSS MicroTec. Alibaba investiert massiv in Cloud- und KI-Technologien.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex erholte sich mit Blick auf die Entspannungsignale im US-chinesischen Zollstreit zum Wochenstart wieder.
Der DAX stieg zum Erklingen der Startglocke und tendierte auch weiterhin auf positivem Terrain. Bis zum frühen Nachmittag dämmte der Leitindex seine anfänglich starken Gewinne jedoch wieder etwas ein, bevor er am Abend wieder etwas zulegen konnte. Schlussendlich verabschiedete er sich 0,6 Prozent höher bei 24.387,93 Punkten aus dem Handel.
Der TecDAX präsentierte sich nach einem festeren Start ebenfalls etwas stärker und verabschiedete sich 0,7 Prozent höher bei 3.684,68 Zählern aus der Sitzung.
Versöhnliche Äußerungen von US-Präsident Donald Trump im Zollstreit mit China haben den DAX am Montag auf einen Erholungskurs gebracht. Zuvor hatte der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt für Turbulenzen gesorgt: Am Freitagabend hatte Trump ein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea infrage gestellt und mit weiteren Zöllen gedroht, nachdem China Exportkontrollen für Seltene Erden und zugehörige Technologien angekündigt hatte. Binnen weniger Minuten verlor das deutsche Börsenbarometer mehrere hundert Punkte. Am Sonntag schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social: "Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut". Er fügte hinzu, weder Xi noch er wollten das Land in eine "Depression" stürzen; die USA wollten China helfen, nicht schaden. Wie Trump zu dieser Einschätzung gelangte, blieb zunächst unklar.
Stephen Innes, Managing Director bei SPI Asset Management, warnte jedoch: "Das ist keine Entspannung, sondern Verhandlungstheater." Er verglich das Hin und Her mit einem Schachspiel, "bei dem jeder Zug ebenso für die Kamera wie für das Brett gemacht wird".
Auch in Frankreich gab es politische Neuigkeiten: Premierminister Sebastien Lecornu bildete nach seiner Wiederernennung eine neue Regierung. Das Kabinett muss sich in den kommenden Tagen mit dem Haushalt eines hoch verschuldeten Landes befassen, zudem droht ein Misstrauensvotum der Opposition.
Nicht zuletzt profitierten die Märkte auch von der Hoffnung auf eine Entspannung im Nahostkonflikt: Hamas und Israel haben erstmals Gefangene ausgetauscht - ein Zeichen für wachsende Dialogbereitschaft und eine mögliche Deeskalation.
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An Europas Börsen wagten sich Anleger am Montag leicht aus ihrer Deckung.
Der EURO STOXX 50 fuhr zur Eröffnung kleinere Gewinne ein, baute diese im Verlauf aber noch etwas aus. Schlussendlich beendete er den Tag 0,67 Prozent fester bei 5.568,19 Zählern.
Nach dem Zollschock zum Wochenschluss zeigten sich die Aktienmärkte am Montag erholt. Ein Marktteilnehmer sprach allerdings lediglich von einer "wackligen Stabilisierung". Zum einen seien die Gewinnmitnahmen in Europa nach den späten Aussagen am Freitag wohl etwas übertrieben ausgefallen. Zum anderen hätten die neuen Zolldrohungen von Donald Trump eine Neubewertung der Risiken ausgelöst - und an der Wall Street den schwächsten Handelstag seit April verursacht.
Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, sehe dennoch Chancen: "Sollte sich alles als Verhandlungstaktik herausstellen und sollten sich die Präsidenten Ende Oktober in Seoul einigen, könnte der Kursrückgang als Kaufgelegenheit interpretiert werden".
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Die US-Börsen verbuchten zu Wochenbeginn kräftige Aufschläge.
Der Dow Jones stieg letztlich um 1,29 Prozent auf 46.067,58 Punkte. Er war bereits höher in die Sitzung eingestiegen und hatte sein Plus dann im Verlauf weiter ausgebaut.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite schlossen bei 22.694,61 Zählern ebenfalls mit einem kräftigen Zuwachs von 2,21 Prozent. Zu Handelsbeginn war es hier bereits deutlich aufwärts gegangen und die Gewinne wurden dann noch vergrößert.
Im Anschluss an die massiven Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump gegen China am Freitag, die die Märkte stark belastet hatten, sorgten über das Wochenende mildere Töne aus Washington für Entspannung."Ein Zoll von 130 Prozent auf China wären sehr schlechte Nachrichten für das globale Wachstum, aber wir gehen davon aus, dass es nicht zu diesem Szenario kommen wird. Und es sieht so aus, als ob es ein Missverständnis von der Trump-Seite gab, und nachfolgende Klarstellungen der Chinesen zu den Exportbeschränkungen haben seine Haltung gemildert", so Marktstratege Neil Wilson von Saxo Bank mit Blick auf die Exportrestriktionen bei Seltenen Erden durch chinesische Stellen laut Dow Jones Newswires. Auch Goldman Sachs bewertete die jüngsten Drohungen als taktisches Manöver vor möglichen Gesprächen beim APEC-Gipfel.
Für zusätzliche Zuversicht sorgte die Annäherung im Nahostkonflikt. Sowohl die Hamas als auch Israel haben alle Geislen freigelassen und eine Erklärung unterzeichnet - ein Signal, das auf wachsende Dialogbereitschaft und eine mögliche Entspannung der Lage hoffen lässt.
Zum Wochenauftakt standen die asiatischen Aktienmärkte nach den Trump-Drohungen unter Druck.
In Tokio verlor der Nikkei 225 am Freitag letztlich 1,01 Prozent auf 48.088,80 Punkte. Dort ruhte der Handel am Montag.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite bis Handelsende noch 0,19 Prozent auf 3.889,50 Zähler, nachdem es zuvor deutlicher bergab gegangen war.
In Hongkong knickte der Hang Seng unterdessen um 1,52 Prozent ein auf 25.889,48 Einheiten. Er hatte im frühen Handel zwischenzeitlich Verluste von mehr als drei Prozent verbucht.
Die asiatischen Aktienmärkte sind am Montag teils deutlich ins Minus gerutscht. Damit setzten sie den Abwärtstrend fort, der bereits am Freitag die Börsen in den USA und Europa erfasst hatte. Auslöser war erneut US-Präsident Donald Trump, der mit scharfen Worten gegenüber Peking für Verunsicherung sorgte. Trump drohte China mit einer massiven Anhebung der Zölle auf bis zu 100 Prozent sowie mit neuen Exportbeschränkungen. Zudem stellte er das geplante Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea infrage. Hintergrund seiner Kehrtwende sind Pekings jüngste Maßnahmen zur Einschränkung des Exports Seltener Erden - ein strategisch wichtiges Material für die Hightech-Industrie.
Anleger befürchten nun eine neue Eskalation im Handelskonflikt, auch wenn Trump am Sonntag wieder beschwichtigendere Töne anschlug. Besonders der Technologiesektor stand unter Druck. Während in Tokio aufgrund eines Feiertags nicht gehandelt wird, rutschten die chinesischen Börsen zeitweise kräftig ab.
Das chinesische Handelsministerium betonte unterdessen, man strebe keinen Handelskrieg an, sei aber auf mögliche Gegenmaßnahmen vorbereitet. Peking kündigte "angemessene Reaktionen" auf mögliche US-Maßnahmen an. Die überraschend robusten chinesischen Außenhandelsdaten gerieten angesichts der neuen Spannungen völlig in den Hintergrund.
Nach Einschätzung von Goldman Sachs verfolgt Trump mit seinen Drohungen vor allem ein taktisches Ziel: Er wolle vor dem anstehenden APEC-Gipfel in diesem Monat Druck aufbauen, um seine Verhandlungsposition zu stärken. "Wir gehen davon aus, dass es letztlich zu einer Verlängerung der aktuellen Zollpause über den 10. November hinaus kommen wird - begleitet von einigen begrenzten Zugeständnissen auf beiden Seiten", so die Analysten.
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