Zollstreit weiter im Blick: DAX schließt rot -- US-Börsen uneinheitlich -- BioNTech darf CureVac übernehmen -- Goldpreis, Bitcoin, NVIDIA, Tesla, DroneShield, Plug Power, Alibaba, Rheinmetall im Fokus
Boeing: EU genehmigt Spirit-Übernahme nach Zugeständnissen. Rekordeinnahmen sorgen bei Citigroup für Gewinnanstieg. China kämpft 'Zollkrieg' mit USA bis zum Ende. European Lithium verkauft Critical Metals-Beteiligung. US-Deal könnte Trendwende für Novo Nordisk bringen. JPMorgan mit Gewinnsprung. Goldman Sachs steigert Gewinn dank Rekordeinnahmen.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex verbuchte mit Blick auf den weiter schwelenden Zollstreit am Dienstag Abgaben.
Der DAX gab zur Handelseröffnung deutlich nach und verharrte im Verlauf in der Verlustzone. Bis zum Handelsende konnte er seine Verluste jedoch etwas eingrenzen. Letztlich notierte er 0,62 Prozent im Minus bei 24.236,94 Punkten.
Der TecDAX erlitt deutlichere Verluste: Er verabschiedete sich 1,04 Prozent tiefer bei 3.646,41 Zählern in den Feierabend, nachdem er bereits mit einem Abschlag in den Tag gestartet war.
Nach der Erholung zu Wochenbeginn am deutschen Aktienmarkt folgten am Dienstag Kursverluste, der Erholungsversuch wurde also wieder zunichte gemacht. Am Montag hatte sich der DAX nach den deutlichen Verlusten vom Freitag etwas stabilisiert. Anleger zeigen sich angesichts der beginnenden Quartalsberichtssaison vorsichtig. Am Nachmittag haben unter anderem JPMorgan Chase, Wells Fargo, Goldman Sachs, BlackRock und die Citigroup ihre Zahlen vorgelegt.
Dennoch bleibt der Handelskonflikt zwischen den USA und China im Fokus. Vor dem Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump den Streit erneut verschärft, was die Märkte belastete. Am Montag sorgten leichte Entspannungssignale Trumps für Unterstützung der Aktienkurse. China reagierte jedoch zeitnah und bekräftigte seine Absicht, den Handelsstreit "bis zum Ende" auszutragen. Das chinesische Handelsministerium teilte mit, dass die Volksrepublik konsequent an ihrer Position im Handels- und Zollkrieg festhalte. Gleichzeitig bleibt Peking offen für mögliche Verhandlungen.
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Anleger an Europas Börsen blieben am Dienstag in Deckung.
Der EURO STOXX 50 bewegte sich schon zum Ertönen der Startglocke im Minus und behielt seine negative Tendenz im Verlauf bei. Er beendete die Sitzung 0,29 Prozent schwächer bei 5.552,05 Punkten.
Nach dem Abverkauf am vergangenen Freitag, ausgelöst durch die wieder aufflammenden Sorgen über den Handelskonflikt zwischen den USA und China, hatte sich die Stimmung am Montag wieder etwas beruhigt - nun gerieten die Aktienmärkte erneut unter Druck. Laut Goldman Sachs dürfte die Drohung von US-Präsident Donald Trump gegenüber China vor allem darauf abzielen, vor den möglichen bilateralen Gesprächen auf dem bevorstehenden APEC-Gipfel in diesem Monat einen Verhandlungshebel zu schaffen.
In den USA begann derweil die Berichtssaison für das dritte Quartal, unter anderem mit den Geschäftszahlen diverser Banken.
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Die US-Börsen fanden am Dienstag keine gemeinsame Richtung.
Der Dow Jones schloss mit einem Zuschlag von 0,44 Prozent bei 46.271,12 Punkten.
Derweil verbuchte der Techwerteindex NASDAQ Composite Verluste und gab am Dienstag 0,76 Prozent auf 22.521,70 Zähler nach.
Der Handelsstreit zwischen den USA und China rückte erneut in den Fokus der Anleger. "Auch wenn es nur Hafengebühren auf Frachtschiffe sind, die zwischen den USA und China verkehren und jetzt beiderseits erhoben werden - es ist eine kleine, aber weitere Eskalationsstufe", zitiert dpa-AFX Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Werde der Handelsstreit tatsächlich bis zum Ende ausgefochten, "dürfte dies an den Finanzmärkten der Welt nicht spurlos vorübergehen".
Derweil startete die Berichtssaison mit Quartalszahlen der großen US-Bankhäuser, darunter JPMorgan, Goldman Sachs und Citigroup.
Am Dienstag fielen die Börsen in Fernost im Verlauf klar in die Verlustzone zurück.
In Tokio knickte der Nikkei 225 bis Handelsende um 2,58 Prozent ein auf 46.847,32 Punkte, nachdem der Handel dort am Montag geruht hatte.
Auf dem chinesischen Festland musste der Shanghai Composite letztendlich um 0,62 Prozent abgeben auf 3.865,23 Zähler, nachdem er zunächst noch zugelegt hatte.
Unterdessen verlor der Hang Seng in Hongkong 1,73 Prozent auf 25.441,35 Einheiten.
An den asiatischen Börsen setzte sich am Dienstag im späten Handel eine negative Stimmung durch. Die erneuten Spannungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China belasteten die Märkte. Hintergrund könnten Aussagen von US-Finanzminister Scott Bessent sein. Zwar geht er weiterhin von einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping aus, doch laut Einschätzung der Deutschen Bank klang er in einem Interview mit der Financial Times "falkenhafter". Bessent betonte, dass die USA über erhebliche Hebel verfügten, um Druck auf China auszuüben, die sogar aggressiver wirken könnten als Pekings Politik gegenüber Seltenen Erden.
China verteidigte unterdessen seine neuen Exportkontrollen für Seltene Erden. Das Land habe die USA im Vorfeld informiert, betonte das Handelsministerium. Die Maßnahmen stellten kein Exportverbot dar, sondern dienten dem Schutz der nationalen Sicherheit und der Stabilität globaler Industrie- und Lieferketten. Washington bewertet dies kritischer und das chinesische Ministerium erklärte, dass Handelsgespräche erst möglich seien, wenn die US-Regierung keine Drohungen ausspricht und keine neuen Beschränkungen verhängt. Positive BIP-Daten aus Singapur konnten den Markt ebenfalls nicht stützen. Laut RHB-Chefvolkswirt Barnabas Gan dürfte sich das Wachstum im vierten Quartal aufgrund einer hohen Vergleichsbasis abschwächen.
Besonders stark fielen die Verluste am japanischen Aktienmarkt aus, der die Vortagesverluste der Region nachholte, da er zum Wochenbeginn wegen eines Feiertags geschlossen war. Der Nikkei-225 verzeichnete den größten Tagesverlust seit dem 11. April. Politische Unruhe verstärkte die Belastung: Ein wichtiger Verbündeter der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) trat aus der Koalition aus und beendete eine 26-jährige Zusammenarbeit. LDP-Chefin Sanae Takaichi verliert damit eine entscheidende Unterstützung für ihre anstehende Wahl zur Premierministerin. JPMorgan bezeichnete die heftige Marktreaktion auf den sogenannten "Takaichi-Trade" als überzogen, während Barclays-Volkswirt Naohiko Baba Takaichi weiterhin in der Favoritenrolle sieht.
Bank of America. Die Exportzahlen hätten die Widerstandsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft bestätigt, doch angesichts der schwachen Binnennachfrage sei entscheidend, ob das kräftige Importwachstum anhält, so die Experten.
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