Österreich: Kein Beben an Wiens Börse

Am Sonntag wählen die Bürger den neuen Präsidenten. Der FPÖ-Kandidat mag Brüssel schrecken, Anleger schauen eher nach Osteuropa und hoffen auf ein Ende der Russland-Sanktionen.
Werte in diesem Artikel
von Jörg Billina, Euro am Sonntag
Was Norbert Hofer zur Verzweiflung bringt? "Dass die aktuell an der Macht befindlichen Politiker innerhalb von wenigen Monaten alles verspielen, was unsere Eltern und Großeltern aufgebaut haben", sagt der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen, EU-kritischen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Regiert wird das Land seit dem Jahr 2007 von einer Großen Koalition. Und sie bewegt nicht viel, Österreich leidet unter einem Reformstau.
Insbesondere der Mittelstand fordert strukturelle Veränderungen, den Abbau von Regularien und weniger Staat. Die Maßnahmen würden die Lage am Jobmarkt entspannen. Mit 8,3 Prozent fällt die Arbeitslosenrate so hoch aus wie seit den 50er-Jahren nicht mehr. Die FPÖ und Hofer, der das Parteiprogramm der Freiheitlichen formuliert hat, versprechen frischen Wind in Wien. Die Rechtskonservativen werben unter anderem mit Steuersenkungen für sich und wollen einen Missbrauch der Sozialsysteme unterbinden. Österreich soll zudem nicht für Schulden anderer Länder haften. Auch das Handelsabkommen TTIP lehnt Hofer ab.
Eine Regierungsbeteiligung der FPÖ nach den Nationalratswahlen im nächsten Mai ist möglich. Und schon an diesem Sonntag könnte Hofer in die Wiener Hofburg, den Amtssitz des Staatspräsidenten, einziehen. In Umfragen liegt er leicht vor dem Konkurrenten, dem Grünen Alexander Van der Bellen.
Osteuropa zählt
Gewinnt Hofer, hätten die EU und Brüssel ein weiteres Problem. Einen Kurssturz in Wien dürfte der 45-jährige Flugzeugtechniker aber kaum auslösen. "Für die Investoren ist der Ausgang der Wahl mehr oder weniger ein Non-Event. Die Anleger reagieren wesentlich sensibler auf Entwicklungen im Ausland, speziell in Osteuropa", sagt Alois Wögerbauer, Fondsmanager des 3 Banken Österreich-Fonds (siehe Investor-Info unten).Die Nachbarstaaten Österreichs sind für Banken, Versicherungen und Immobilienunternehmen extrem wichtige Märkte. Diese Branchen wiederum sind im ATX hoch gewichtet. Vom Wachstum in Tschechien, Ungarn und Polen hat der österreichische Leitindex in diesem Jahr bereits profitiert. Mit dem Sieg Donald Trumps in den USA und der Entscheidung der französischen Konservativen für François Fillon als Präsidentschaftskandidaten kommt neue Fantasie hinzu: Beide Politiker sind für eine Aufhebung der Russland-Sanktionen.
Anleger, die in Wien einsteigen wollen, müssen die besondere Struktur der Börse kennen. Diese ist stark zyklisch, es fehlt an defensiven Gesundheitsaktien, auch Tech-Werte sucht man vergebens. "Eine optimale Branchendiversifizierung lässt sich daher nicht darstellen", klagt Wögerbauer. Mit der Stahlfirma Voestalpine, dem Cellulosefaserspezialisten Lenzing und Kranbauer Palfinger hat er weltweit sehr erfolgreich agierende Firmen im Portfolio: "Von diesen Werten sind wir überzeugt und bleiben langfristig investiert."
Investor-Info
3 Banken Österreich-Fonds
Langfristig fokussiert
Seit Auflage des Fonds im Oktober 2002 hat Manager Alois Wögerbauer pro Jahr im Schnitt 10,8 Prozent geschafft. Zuwächse in ähnlicher Größenordnung sind im kommenden Jahr an Österreichs Börse wohl nicht drin. Wögerbauer erwartet fünf bis sechs Prozent. Sollten jedoch die Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden, steigen die Kurse kräftiger nach oben. Das Portfolio besteht aus 25 Unternehmen, in die der Manager langfristig investiert.
db x-trackers ATX
Weltmarktführer im Index
Der ETF bildet die Wertentwicklung der
20 größten österreichischen Unternehmen
ab. 47 Prozent der Mittel entfallen auf Finanzwerte wie die Erste Group oder die Raiffeisenbank. Hinzu kommen exportstarke Unternehmen, die es in ihrer Branche zum Weltmarktführer gebracht haben, wie der Stahlkonzern Voestalpine oder der Hersteller von Cellulosefasern Lenzing. Auf Basis der für 2017 erwarteten Gewinne sind die Titel mit einem KGV von 12,5 noch günstig bewertet.Ausgewählte Hebelprodukte auf Erste Group Bank
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Erste Group Bank
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: 2016 Wiener Börse AG
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12.11.2012 | Erste Group Bank kaufen | Die Actien-Börse | |
31.10.2012 | Erste Group Bank neutral | Exane-BNP Paribas SA | |
31.10.2012 | Erste Group Bank neutral | Nomura | |
31.10.2012 | Erste Group Bank buy | Société Générale Group S.A. (SG) | |
31.10.2012 | Erste Group Bank equal-weight | Morgan Stanley |
Datum | Rating | Analyst | |
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12.11.2012 | Erste Group Bank kaufen | Die Actien-Börse | |
31.10.2012 | Erste Group Bank buy | Société Générale Group S.A. (SG) | |
09.08.2012 | Erste Group Bank buy | Citigroup Corp. | |
01.08.2012 | Erste Group Bank buy | Société Générale Group S.A. (SG) | |
19.07.2012 | Erste Group Bank buy | Société Générale Group S.A. (SG) |
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31.10.2012 | Erste Group Bank neutral | Exane-BNP Paribas SA | |
31.10.2012 | Erste Group Bank neutral | Nomura | |
31.10.2012 | Erste Group Bank equal-weight | Morgan Stanley | |
19.10.2012 | Erste Group Bank neutral | Nomura | |
20.09.2012 | Erste Group Bank neutral | UBS AG |
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