Solidvest: Gute und schlechte Börsen-Monate: Was ist dran an den Mythen zu saisonalen Effekten?

Anleger werden mit vielen Weisheiten, die in der Börsenwelt kursieren, konfrontiert. Diese sollen dabei helfen die richtigen Investmentscheidungen zu treffen. Oftmals handelt es sich um Empfehlungen zu saisonalen Effekten, die über gute und schlechte Börsen-Monate aufklären. Hierbei stellt sich die Frage wie viel Wahrheit dahinter steckt? Ein kleiner Exkurs zu den bekanntesten Mythen gibt Aufschluss.Der Januar-EffektAufgrund des sogenannten Januar-Effekts wird an den Börsen zu Beginn eines neuen Jahres oft eine Aufwärtsbewegung erwartet. In den ersten Wochen des Jahres werfen Aktien demnach überdurchschnittlich hohe Renditen ab und performen somit besser als in den Folgemonaten Februar bis Dezember.Der Investmentbanker Sidney B. Wachtel bemerkte im Jahr 1942, dass sich Small-Cap-Aktien (Aktien von kleineren Unternehmen mit geringem Börsenwert) in den meisten Januarmonaten seit 1925 besser als der Gesamtmarkt entwickelt hatten. 1980 wurde diese These auch von US-Ökonom Donald Kiem gestützt. Small Caps, die im Vorjahr gefallen waren, könnten laut seinen Beobachtungen zu Beginn eines neuen Jahres deutliche Zuwächse verzeichnen. Vor allem liege das an der Aufbruchstimmung unter Anlegern, die ihr Portfolio zum Jahreswechsel neu aufstellten. Sprich: Um im neuen Jahr einen Großteil des Geldes wieder neu investieren zu können, werden zum Jahreswechsel schlecht gelaufene Aktien verkauft.Im Januar werden laut der bekannten Börsen-Regel "As goes January, so goes the year" die Weichen für das laufenden Börsenjahr gestellt. Ist der Januar-Effekt also ein gutes Omen? Indizes wie der Dow Jones oder der DAX laufen laut Statistiken nach einem guten Januar zu über 80% im Verlaufe des restlichen Jahres ebenfalls gut. Dennoch: In den meisten Fällen hat der Januar-Effekt keine Aussagekraft fürs restliche Jahr. Betrachtet man beispielsweise die Performance des Dax seit 2000, zeigt sich, dass die Performance im Januar in neun Jahren nicht zur Jahresbilanz passte."Sell in May and go away. But remember to come back in September."Vor einem im Mai beginnenden und den Sommer über währenden Ausverkauf an den Märkten besorgt oft die Anleger. Eine weit verbreitete Börsen-Weisheit rät daher dazu Aktien im Mai zu verkaufen, um die vermeintliche volatile Phase an den Märkten bis September zu vermeiden.Dieses Börsen-Sprichwort soll ursprünglich aus England stammen. Allerdings hieß es damals noch: "Do not return until St. Leger’s Day." Das letzte Pferderennen fand an besagtem Tag statt, und bis die Rennsaison vorbei war, machte sich keiner die Mühe an die Arbeit zu gehen. "Urlaubsbedingt" lief es somit in den Sommermonaten an den Märkten eher mau. Diese Börsen-Regel hat sich längst als Mythos erwiesen. Im Hinblick auf den saisonalen Verlauf des DAX seit dessen Start im Jahr 1988 fällt auf, dass diese Strategie nur in ca. 50 Prozent der Fälle auch tatsächlich funktionierte. In 14 Jahren hingegen fuhr man so Verluste ein.Schwarzer Oktober: Börsencrash voraus?Als der Börsencrash-Monat schlechthin gilt der Oktober. In der Geschichte hat es in der Tat bereits einige katastrophale Oktober-Monate gegeben: Ob der "schwarze Freitag" am 25. Oktober 1929, der einen der größten Crashs der Weltgeschichte einläutete, oder die Finanzkrise 2008, die im September ihren Höhepunkt erreichte und so zu riesigen Verlusten im Oktober führte. Jedoch hat es bis heute auch viele erfolgreiche Oktobermonate gegeben: Beispielsweise ist der DAX seit 1990 19Mal gestiegen und fiel hingegen lediglich 10 Mal. Mit einem Zitat aus seinem Buch Pudd’nhead Wilson aus dem Jahr 1894 hat der berühmte Schriftsteller Mark Twain früh verdeutlicht, was er von dem Märchen des Crash-Monats Oktober hält: "Der Oktober ist einer der besonders gefährlichen Monate, um in Aktien zu spekulieren. Die anderen gefährlichen Monate sind November, Dezember, Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August und September." Mit dieser Aussage, die eigentlich ironisch zu verstehen ist, hat Twain die Börsenwelt nachhaltig geprägt, weswegen auch heute noch fallende Aktienkurse im Oktober gern als "Mark-Twain-Effekt" bezeichnet werden.Die JahresendrallyeViele Menschen geraten pünktlich zur Weihnachtszeit in Kauflaune - und das auch an der Börse. Das Phänomen der Jahresendrally bezieht sich konkret auf die letzten fünf Handelstage im Dezember sowie die ersten zwei Tage im Januar, an denen die Aktienkurse laut Börsen-Weisheit anziehen.Ob die Auszahlungen jährlicher Boni an der Wall-Street, die zusätzlich investiert werden, oder die besonders gute Stimmung vor den Feiertagen - für dieses Phänomen gibt es viele Erklärungen. Es ist auch möglich, dass Anleger sich auf den erwarteten Januar-Effekt vorbereiten. Der Kursverlauf des 1896 gegründeten Dow-Jones-Index zeigt einen durchschnittlichen Gewinnzuwachs von 1,7% in dieser 7-tägigen Handelsperiode. Zum Vergleich: Im Schnitt liegt der Zuwachs in einer 7-tägigen Handelsperiode bei lediglich 0,2%. Auch wenn die Trefferwahrscheinlichkeit hier bei circa 77% liegen soll, ist auch diese Börsen-Weisheit kein Patentrezept für Anlageerfolg.Solider Vermögensaufbau - zu jeder JahreszeitBörsen-Weisheiten können im Allgemeinen dabei helfen komplexe Zusammenhänge zu beschreiben. Anleger sind jedoch gut beraten, sich nicht blind auf saisonale Effekte zu verlassen und diese kritisch zu hinterfragen. Es ist vor allem eines entscheidend, um einen soliden Vermögensaufbau zu ermöglichen: Die Berücksichtigung charttechnischer und fundamentaler Faktoren bei allen Investmententscheidungen.Mit Solidvest, der Online-Vermögensverwaltung der DJE Kapital AG, sind Anleger jederzeit gut aufgestellt. Hier treffen breite Marktexpertise und 45 Jahre Erfahrung aufeinander. Grundlage aller Investmententscheidungen - sowohl bei DJE als auch bei Solidvest - ist die von Dr. Jens Ehrhardt eigens entwickelte FMM-Methode, auf deren Grundlage fundamentale, monetäre und markttechnische Faktoren genauanalysiert werden. So identifiziert der aktive Asset Manager zu jeder Zeit vielversprechende Qualitätstitel.Solidvest erweitert Services: Betreuung vor Ort und SonderkonditionenZur Solidvest-Winteraktion: bis zu 500 EUR Startguthaben sichernZum Solidvest-Newsletter anmeldenMehr über Solidvest erfahren