Goldene Zeiten? Anleger flüchten in das glänzende Metall

Seit jeher ist Gold ein Synonym für Macht und Wohlstand.
Zahlreiche vergangene Imperien, wie das byzantinische Reich, bauten ihr Wirtschaftssystem auf dem glänzenden Metall auf und verwendeten es sowohl als Zahlungsmittel als auch als Symbol für ihre Bedeutung durch Golddekorationen.
Auch jüngere Gesellschaften erkannten frühzeitig die Vorteile von Gold als monetäres Instrument: Im Zuge des steigenden internationalen Handels begannen Zentralbanken im 19. Jahrhundert Gold als Reserve zu verwenden und immer wieder kam es zu Versuchen ein globales Währungssystem auf Basis von Gold (so genannter Gold Standard) aufzubauen.
Vor allem eine Eigenschaft die Gold zugeschrieben wird prägt aber seit einiger Zeit den aktuellen Goldrausch, der sich in neuen Preisrekorden widerspiegelt: In unsicheren Zeiten an den Finanzmärkten wird Gold als Zufluchtsort für Investoren angesehen. Lehman Brothers, drohende Staatspleiten und seit letztem Wochenende die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Rating Agentur S&P treiben Anleger in Scharen aus dem Aktienmarkt in den Goldmarkt.
Vor allem die Tatsache das Gold, im Gegensatz zu Papiergeld, nicht uneingeschränkt „gedruckt“ werden kann ist einer der Hauptanreize. Gerade einmal ca. 155.000 Tonnen an Gold wurden bis dato weltweit gefördert. Minengesellschaften (die ca. 60% des Goldangebots stellen) fördern jährlich weitere 2.400 Tonnen an Gold. Weiteres Gold kommt durch Recycling und durch Zentralbankverkäufe auf den Markt.
Goldpreisausschläge, wie wir sie in jüngerer Zeit immer wieder sehen, entstehen vor allem dann wenn eine elastische Nachfrageseite auf eine relativ inelastische Angebotsseite treffen. Mit anderen Worten, wenn Anleger kurzfristig ihre Portfolios, aufgrund der Finanzmarktkrise, in Richtung Gold reallokieren, kommt es zu Engpässen am Markt, da auf der Angebotsseite Minengesellschaften kurzfristig nur beschränkt ihre Goldproduktion erweiteren können. Während bestehende Minen relativ kurzfristig ihre Förderung ausweiten können, so ist dies für neue Minen, deren Entwicklung bis zu 8 Jahren dauern kann, nicht der Fall. Die Folge sind steigende Preisnotizen.
Der Goldhunger der Anleger macht auch Minengesellschaften innovativer: Neue Technologien helfen bei der Erschliessung neuer Förderquellen. Mittlerweile reicht ein Goldgehalt von knapp über 1g pro Tonne Erz für eine profitable Förderung. Ähnlich wie bei anderen Rohstoffen wird die Förderung von einigen wenigen Ländern dominiert. Südafrika, die USA, Australien und China haben einen Marktanteil von fast 50% und dementsprechend können Förderprobleme in einem dieser Länder zu umgehenden Reaktionen im Goldmarkt führen. Erst vor einigen Jahren führten Energieengpässe in Südafrika zu Problemen in der dortigen Förderung was sich sofort am Goldmarkt zeigte.
Der aktuelle Nachfrageboom bei Gold ist die Folge einer Reihe von negativen Ereignissen an den Märkten. Anleger, die auf einen weiteren Goldpreisanstieg setzen wollen, können dies mit Zertifikaten auf Gold oder Zertifikaten auf Minengesellschaften umsetzen. EFG Financial Products bietet einige interessante Tracker Zertifikate auf Gold- und Silberminen an.
Pedram Payami leitet den öffentlichen Vertrieb bei EFG Financial Products, einer Vermittlerin von strukturierten Produkten.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.