Zink: Das Ende einer Rally

Der Höhenflug des Industrie-Metalls dürfte angesichts des steigenden Angebots zu Ende sein. Wie Anleger von fallenden Preisen profitieren.
von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Zinkinvestoren dürften die vergangenen zwölf Monate in sehr guter Erinnerung behalten: Um rund 50 Prozent legten die Notierungen zu. Anfang 2017 stiegen die Preise auf das höchste Niveau seit der Finanzkrise. Eine Tonne Zink kostete zeitweise 2971 Dollar. Getrieben wurde die Rally von der weltweit steigenden Nachfrage bei gleichzeitigen Angebotsdefiziten nach der Schließung von Minen in Irland und Australien.

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Weltweite Kapazitäten steigen
Die Rally dürfte vorerst aber beendet sein. Angesichts der gestiegenen Preise haben viele Zinkschmelzen bereits im vergangenen Jahr ihre Produktion wieder aufgenommen oder ihre Kapazitäten ausgeweitet. Wie ein Analyst des staatlichen chinesischen Research-Instituts Antaike auf einer Konferenz in London ankündigte, wird allein China, der weltgrößte Zinkhersteller, seine Produktion dieses Jahr um 244.000 Tonnen hochfahren. Das wären knapp zwei Prozent der gesamten weltweiten Produktion eines Jahres. Selbst kurzfristige Engpässe infolge von Wartungsarbeiten in einigen Schmelzen sind daher laut Antaike unwahrscheinlich.
Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Zink nicht mehr ganz so stark wie in der Vergangenheit. Chinas Bedarf wird laut Schätzungen des Beratungsunternehmens Capital Economics dieses Jahr nur noch um 1,5 Prozent zulegen. Im vergangenen Jahr waren es noch 3,5 Prozent. Grund für die geringere Nachfrage sind zurückgehende Bautätigkeiten sowie straffere geldpolitische Rahmenbedingungen.
Entsprechend sind die Notierungen unter Druck geraten. Allein in dieser Woche sank der Preis für den Rohstoff um mehr als vier Prozent, er schwankte um die Marke von 2.600 Dollar je Tonne. Das ist das niedrigste Niveau seit drei Monaten.
Auch der zuletzt festere Dollar sowie niedrigere Stahlpreise schwächten den Rohstoff. Charttechnisch nähert sich der Kurs der wichtigen 200-Tage-Linie. Ein Unterschreiten könnte technisch bedingte Anschlussverkäufe zur Folge haben. Abwärtsbewegungen würden sich dann verstärken.
Spekulanten bewegen Markt
Ohnehin ist der Markt auch stark spekulativ getrieben. Finanzinvestoren haben mit Wetten auf steigende Preise die Rally angeheizt. Gewinnmitnahmen sorgen nun dafür, dass die Notierungen wieder sinken.
Mutige Anleger, die auf weiter fallende Zinkkurse setzen wollen, können das mit einem ETC von ETF Securities (ISIN: JE 00B 24D KS6 8) tun. Der Kurs des Papiers entwickelt sich entgegengesetzt zum Zinkpreis und hat kein Laufzeitende.
Weitere Zinkpreis News
Bildquellen: Jarous / Shutterstock.com, SARIN KUNTHONG / Shutterstock.com
Nachrichten zu Zinkpreis
Keine Nachrichten im Zeitraum eines Jahres in dieser Kategorie verfügbar.
Eventuell finden Sie Nachrichten, die älter als ein Jahr sind, im Archiv