Monsanto: Am Mittwoch drohen erneut rote Zahlen

von Jörg Bernhard

Vor drei Monaten rechneten die Analysten noch, dass Monsanto pro Aktie einen Gewinn in Höhe von 0,50 Dollar erzielen könnte. Mittlerweile haben sie ihre Prognosen revidiert und gehen im Durchschnitt von einem Verlust von 0,15 Dollar aus. Den Börsianern war dies offensichtlich egal, schließlich hat sich der Aktienkurs während dieses Zeitraums um ungefähr 15 Prozent verteuert. Im Sommer nahm das US-Unternehmen zudem von der geplanten Übernahme des Schweizer Konkurrenten Syngenta in Höhe von 46 Milliarden Dollar Abstand. Im Geschäftsquartal bis Ende August sank der Umsatz von 2,6 auf 2,4 Milliarden Dollar, was den Verlust von 156 auf 495 Millionen US-Dollar anwachsen ließ. Auf diese Negativentwicklung reagierte Monsanto mit massiven Sparmaßnahmen. Unter anderem sollen in den nächsten 18 bis 24 Monaten 2.600 Stellen gestrichen werden.

Analysten mehrheitlich optimistisch

Obwohl die US-Firma mittlerweile in die roten Zahlen gerutscht ist, fallen die Ratings der Analysten überwiegend optimistisch aus. Unter den insgesamt 25 von SIX Financial Information erfassten Empfehlungen dominieren eindeutig die Optimisten das Geschehen. So hält eine große Mehrheit von 14 Aktienexperten den Titel für kaufenswert ("Buy"), während zweimal zum Übergewichten ("Overweight") geraten wird. Als haltenswert ("Hold") stufen sieben Analysten die Monsanto-Aktie ein, während zwei Experten bei dem S&P-100-Wert ein Untergewichten ("Underweigh") empfehlen. Bei den ausgesprochenen Kurszielen reichen die Prognosen von 84 bis 130 Dollar. Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Mittelwert von 108,55 Dollar. Auf Basis des New Yorker Schlusskurses vom Donnerstag (98,52 Dollar) entspräche dies einem Aufwärtspotenzial von zehn Prozent.
Aus charttechnischer Sicht gelang dem Wert im Oktober zwar ein Ausbruch aus dem steilen Abwärtstrend, ein klares Turnaroundsignal kann man Monsanto allerdings noch nicht attestieren. Nach dem im Dezember erfolgten Überwinden der 100-Tage-Linie müsste nun die knapp unter 104 Dollar verlaufende 200-Tage-Linie "geknackt" werden und nach oben drehen. Ohne eine positive Überraschung am Montag dürfte dies allerdings ein außerordentlich schwieriges Unterfangen werden.