Zertifikate-Spezial III

Jagdsaison: Zertifikate für Übernahmestrategien

21.04.11 09:00 Uhr

Konzerne haben weltweit über drei Billionen Dollar gehortet. Ein Teil davon soll in Übernahmen investiert werden. Wie Anleger fette Beute machen.

Werte in diesem Artikel
Aktien

24,11 EUR -0,13 EUR -0,54%

120,05 EUR -0,40 EUR -0,33%

288,10 EUR -0,60 EUR -0,21%

33,80 EUR -0,55 EUR -1,60%

57,20 EUR -0,80 EUR -1,38%

33,20 EUR -1,56 EUR -4,47%

6,30 EUR -0,09 EUR -1,41%

1,34 CHF 0,02 CHF 1,20%

1.771,50 EUR -11,50 EUR -0,64%

211,95 EUR -5,15 EUR -2,37%

104,20 EUR -0,45 EUR -0,43%

38,84 EUR -1,52 EUR -3,77%

Indizes

7.243,5 PKT -43,9 PKT -0,60%

2.025,6 PKT -28,5 PKT -1,39%

23.629,6 PKT -369,6 PKT -1,54%

527,8 PKT -10,0 PKT -1,86%

199,5 PKT -3,9 PKT -1,93%

41.603,1 PKT -256,0 PKT -0,61%

561,2 PKT -8,5 PKT -1,49%

5.326,3 PKT -98,2 PKT -1,81%

1.083,4 PKT -23,6 PKT -2,13%

8.718,0 PKT -21,3 PKT -0,24%

4.724,0 PKT -12,9 PKT -0,27%

12.353,7 PKT -179,7 PKT -1,43%

29.894,7 PKT -158,8 PKT -0,53%

8.169,5 PKT 6,1 PKT 0,07%

16.556,3 PKT -73,6 PKT -0,44%

55,6 PKT -0,4 PKT -0,68%

9.122,8 PKT -133,2 PKT -1,44%

2.821,2 PKT -23,3 PKT -0,82%

5.802,8 PKT -39,2 PKT -0,67%

16.284,3 PKT -139,0 PKT -0,85%

4.505,1 PKT -50,1 PKT -1,10%

3.773,7 PKT -73,1 PKT -1,90%

von Sven Parplies, €uro am Sonntag

Wohin nur mit dem vielen Geld? 14 Milliarden Euro hatte Siemens zum Ende des Geschäftsjahres auf der hohen Kante. Analysten bringen eine Übernahme ins Spiel – der Roboterbauer Kuka wäre ein lohnendes Ziel, meint die Unicredit. Auffallend: Siemens und Kuka haben gemeinsame Kunden. Zudem ist Kuka Zulieferer für die Siemens-Gesundheitssparte.

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Andere DAX-Konzerne schaffen bereits Fakten: Daimler bietet zusam­men mit Rolls-Royce für den Motoren­hersteller Tognum aus dem MDAX. Die Deutsche Börse will für zehn ­Milliarden Dollar die New Yorker NYSE übernehmen.

Nach Jahren der Zurückhaltung gehen immer mehr Unternehmen in die Offensive. Im ersten Quartal wurden laut Datendienst Mergermarket weltweit fast 600 Milliarden Dollar in Übernahmen investiert – knapp 30 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Am größten Deal ist ein deutsches Unternehmen maßgeblich beteiligt: Die Deutsche Telekom verkauft für 39 Mil­liarden Dollar ihr US-Mobilfunk­geschäft T-Mobile an den amerikanischen Konkurrenten AT & T.

Geld, um auch in Zukunft große Transaktionen zu finanzieren, ist auf jeden Fall vorhanden. Im Schatten der Finanzkrise standen bei den Unternehmen weltweit Kostensenkun­gen und Schuldenabbau im Vordergrund. Das hebelt jetzt die Wirkung der Konjunkturaufschwungs, auch bei deutschen Unternehmen. In Relation zur Bilanzsumme ist der Cashbestand der DAX-Konzerne so hoch wie nie in den vergangenen zehn ­Jahren, hat die Commerzbank errechnet. Laut Finanzdienst Bloomberg können potenzielle Käufer weltweit auf 3,3 Billionen Dollar an Cash zurückgreifen – das würde theoretisch reichen, um bei aktueller Marktkapitalisierung fast dreimal den kompletten DAX zu kaufen.

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Auch wenn der langfristige Nutzen von Zukäufen umstritten ist (siehe unten: Realitätscheck), sehen viele Vorstände Übernahmen als den einfachsten Weg, Umsatz zu steigern und neue Märkte zu erschließen. So werben Daimler und Rolls-Royce mit dem Verweis auf die Chancen in den schnell wachsenden Schwellenländern für die Tognum-Übernahme.

Kaum ein Börsentag vergeht ohne neue Attacken und Gerüchte. Ein besonders spektakulärer Deal könnte sich in der Rohstoffbranche anbahnen. In diesem Sektor wird ­besonders gern gekauft, weil die Erschließung neuer Vorkommen extrem teuer ist. Angeblich will Branchenriese BHP Billiton für bis zu 50 Milliarden Dollar Woodside Petroleum übernehmen. Die Woodside-Aktie legte trotz Dementi von BHP an nur einem Tag um acht Prozent zu.

Auch bei deutschen Unternehmen haben Aktionäre mit Über­nahmen schnelles Geld verdient: Die Tognum-Aktie legte quasi über Nacht um 23 Prozent zu. Inzwischen liegt der Kurs sogar acht Prozent über dem offiziellen Gebot. Beim ­Solarunternehmen Roth & Rau haben Aktionäre durch das Gebot von Meyer Burger auf einen Schlag zwölf Prozent Kursgewinn erzielt.

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Der Preisaufschlag bei Übernahmen lag im ersten Quartal laut Mergermarket weltweit bei 18 Prozent. Das erklärt, warum auch große Investoren regelmäßig Ausschau nach Kandidaten halten. Die Schweizer Investmentbank UBS hat 50 Übernahmeziele in Europa ausgemacht, da­runter sechs in Deutschland: Beiersdorf, Demag Cranes, Gea Group, Klöckner, Symrise und MAN.

Zwei der oben genannten DAX-Mitglieder verdeutlichen, wie schwierig Übernahmespekulationen sind. Gespräche über einen Zusammenschluss von MAN und Scania werden durch juristische Probleme bei der früheren MAN-Tochter Ferrostaal blockiert. Die BHF Bank glaubte zuletzt nicht mehr, dass es ein Gebot von Scania für MAN geben wird. Wahrscheinlicher sei eine „Fusion unter gleich starken Partnern“. Damit sinken die Chancen auf eine Übernahmeprämie für MAN-Aktionäre.

Bei Beiersdorf hält Großaktionär Maxingvest etwas mehr als 50 Prozent der Anteile. Nach schwachen Geschäftszahlen wurde unter Börsianern über einen Verkauf des Nivea-Herstellers an einen Markenriesen wie Procter & Gamble oder eine Komplettübernahme durch Maxingvest spekuliert. Da Aufsichtsrat und Großaktionär Ende 2010 aber ein Restrukturierungsprogramm gebilligt hatten, wäre eine schnelle Entscheidung eine Überraschung.

Die größten Chancen auf Übernahmeprämien dürfte der MDAX bieten, da dort viele Topwerte ohne schützenden Großaktionär zu finden sind. Gerüchte gibt es um Leoni und Gildemeister. Rheinmetall wiederum, zugleich Rüstungskonzern und Auto­mobilzulieferer, könnte nach einer Übernahme zerschlagen werden, um einen Teil des Kaufpreises zu finanzieren. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwas mehr als zehn und weniger als dem doppelten Buchwert ist Rheinmetall moderat bewertet. Im TecDAX gelten Qiagen und Morphosys als potenzielle Ziele.

Die Zertifikateindustrie bietet ­diverse M & A-Zertifikate an. Doch die Performance ist bescheiden. €uro am Sonntag hat deshalb eine andere Strategie entwickelt, damit Anleger vom M & A-Boom profitieren können (siehe Investor-Info unten).

Realitätscheck
Was Übernahmen Aktionären wirklich bringen

Warum gibt es so viele Übernahmen? Weil Vorstände einen Vorwand für Gehaltserhöhungen brauchen, sagen Spötter. Aktionäre machen ein schlechtes Geschäft, zumindest die des Käufers. Laut einer Untersuchung der Boston Consulting Group (BCG) haben sie bei Übernahmen zwischen 1992 und 2006 in 58 Prozent der Fälle Wert verloren. Anders fällt die Rechnung auf der Gegenseite aus: Der Aufschlag, den Aktionäre der gekauften Firma erhalten, ist sogar größer als der Verlust des Käufers. Unterm Strich wurde somit bei 56 Prozent der Übernahmen Wert geschaffen. Tendenziell gilt: je größer die Übernahme, desto größer das Risiko. Und Erfahrung zahlt sich aus: Manager, die bereits mehrere Übernahmen bewältigt haben, machen meist weniger Fehler. Doch es gibt Argumente für Übernahmen: Die Globalisierung zwingt Unternehmen, schnell neue Märkte zu erschließen. Manchmal dienen Übernahmen auch der Selbstverteidigung, da gerade finanzkräftige Firmen schnell selbst Opfer werden können. „An der Seitenlinie zu sitzen, ist nicht unbedingt die beste Option“, warnt BCG.

Investor-Info

Zertifikat statt Aktie
Risiko minimieren

Anleger, die sich Übernahmekandidaten ins Depot legen, stehen vor keiner einfachen Entscheidung. Wer die entsprechende Aktie kauft und damit auf eine Übernahme setzt, hat die Chance auf eine saftige Prämie. Er trägt aber auch das Risiko, dass sich ein Gerücht nicht bewahrheitet oder die Übernahme scheitert. Auch die am Markt angebotenen Zertifikate, die mögliche Übernahmekandidaten bündeln, kämpfen mit diesem Problem. Entsprechend durchschnittlich ist die Rendite. Anleger sollten daher auf fundamental solide Firmen mit Aussichten auf ein gutes Wachstum – und der zusätzliche Chance auf ein ­attraktives Übernahmeangebot – setzen. Mit den passenden Zertifikaten können Anleger die Kurschancen und -risiken optimieren. Drei mögliche Kandidaten und die entsprechenden Produkte stellen wir vor.

Rheinmetall
Leicht zu teilen

Zerschlagungsfantasien rücken den Rüstungskonzern und Automobilzulieferer immer wieder in den Über­nahmefokus. Mit dem Bonuszertifikat sind Anleger nach unten bis zur Kursgrenze bei 40 Euro abgesichert. Die ­Bonusschwelle liegt bei 70 Euro. Wird die Kursgrenze bis Mai 2013 nie berührt, erzielt der Anleger eine Rendite von 24,9 Prozent. Der Sicherheitspuffer beträgt stattliche 30 Prozent. Das Bonuspapier notiert ­aktuell unterhalb des ­Aktienkurses und eignet sich deshalb sehr gut als Alternative zur ­Direktanlage.

Infineon
Gefragte Chips

Nach der Übernahme des US-Chipherstellers National ­Semiconductor durch Texas Instruments mit einem Kursaufschlag von fast 80 Prozent rückt der Münchner DAX-Konzern in den Fokus. Via Bonuszertifikat mit Kursbegrenzung (Cap) setzen Anleger darauf, dass Übernahmefantasie den Kurs stützt. Das ausgewählte Papier hat eine Kursgrenze von 4,50 Euro und eine ­Bonus-Cap-Schwelle bei neun Euro. Der Kurs­puffer beträgt 35 Prozent, die Bonusrendite 30 Prozent.

Leoni
Gerüchte um China

China investiert viel Geld in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Ein spannendes Unternehmen ist der Kabelhersteller Leoni. Börsengerüchten zufolge hat das chinesische Unternehmen Xinmao Interesse an dem fränki­schen Unternehmen. Das Bonus-Cap-Zertifikat sichert die Spekulation bis 23 Euro ab und bietet ein Kurspotenzial von 41 Euro – immerhin 37 Prozent.

In eigener Sache

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Analysen zu Rheinmetall AG

DatumRatingAnalyst
23.05.2025Rheinmetall BuyJefferies & Company Inc.
19.05.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
12.05.2025Rheinmetall BuyHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
09.05.2025Rheinmetall BuyDeutsche Bank AG
09.05.2025Rheinmetall KaufenDZ BANK
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23.05.2025Rheinmetall BuyJefferies & Company Inc.
19.05.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
12.05.2025Rheinmetall BuyHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
09.05.2025Rheinmetall BuyDeutsche Bank AG
09.05.2025Rheinmetall KaufenDZ BANK
DatumRatingAnalyst
09.05.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
29.04.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
26.03.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
04.03.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
21.02.2025Rheinmetall NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
14.06.2019Rheinmetall ReduceOddo BHF
25.01.2017Rheinmetall SellDeutsche Bank AG
06.11.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
12.08.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
01.06.2015Rheinmetall verkaufenCredit Suisse Group

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