Frankfurt intern: PetroWelt-Aktie - Kehrtwende in Aussicht

von Lars Winter, Euro am Sonntag

An den Rohstoffmärkten geht es seit Wochen nur noch bergauf. Erstmals seit 2018 notieren die Preise für die europäische Ölsorte Brent und die des US-Pendants WTI wieder bei über 80 Dollar. Da die Nachfrage mit Beginn der Heizsaison hoch bleiben wird, dürfte sich der Aufwärtstrend vorerst wohl auch fortsetzen. Als Profiteur steigender Ölpreise wird in Nebenwertekreisen aktuell die Aktie von Petro Welt herumgereicht. Die österreichische Firma, die vielen Anlegern noch unter dem einstigen Namen Cat Oil bekannt sein dürfte, ist ein Öldienstleister.

Zu den Hauptaktivitäten zählen Fracturing, Drilling sowie Sanierungs- und Zusatzleistungen vor allem in der Russischen Föderation und in Kasachstan. Die Aktie mit überschaubarem Streubesitz von 13 Prozent war in den vergangenen Jahren an der Börse wenig gefragt. Seit 2015 hat sich der Wert gezehntelt. Doch nun wird der Small Cap offensichtlich wiederentdeckt. Innerhalb weniger Tage legte die marktenge Aktie um gut 25 Prozent zu. Kurstreiber sind die steigenden Ölpreise und mit ihnen die Hoffnung auf Besserung im operativen Geschäft. Im ersten Halbjahr gingen die Umsätze noch um über 30 Prozent zurück, unter dem Strich rutschte Petro Welt in die roten Zahlen. Schuld war neben der schwachen Nachfrage und der begrenzten Ölförderung der OPEC der Einbruch des Fracturing-Markts. Seit dem zweiten Quartal geht es wieder aufwärts, der Umsatzrückgang war schon deutlich geringer. Im zweiten Halbjahr könnte die operative Kehrtwende endgültig gelingen. Gut möglich, dass der Kurs noch weiter nach oben läuft. Der Börsenwert von rund 130 Millionen Euro ist annähernd vollständig durch Barmittel unterlegt.