George Lucas: So hat ihn Star Wars reich gemacht
Die große Erfolgsgeschichte des George Lucas.
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George Walton Lucas Junior, oder - wie wir ihn heute kennen - George Lucas, wurde am 14. Mai 1944 in Modesto, Kalifornien in den USA geboren. Seine Eltern waren Dorothy Bomberg Lucas und George Walton Lucas. Als er 1959 die Downey High-School besuchte, wünschte er sich, eines Tages Rennfahrer zu werden - doch dieser Traum hatte sich schnell ausgeträumt. Am zwölften Juni 1962 fuhr er sein damals geliebtes Auto in einen Baum und wäre dabei fast getötet worden.
Dieser Autounfall machte einen Wendepunkt in seinem Leben aus: Er entschied sich stattdessen dafür, aufs College zu gehen und machte seinen Abschluss am Modesto Junior College. Später studierte er an der University of Southern California’s School of Cinema-Television. Dort drehte er einige Kurzfilme, aus denen später die Produktion des Science-Fiction-Films "THX 1138" ausging. Nachdem er 1996 seinen Bachelor of Fine Arts in Film und Fotografie abgeschlossen hatte, versuchte er sich bei der Air Force als Offizier. Dort wurde er allerdings abgelehnt, da er bereits zu viele Strafzettel für das zu schnelle Fahren hatte. Danach wurde er fast in den Vietnam-Krieg eingezogen, doch bei den Vortests wurde bei Lucas Diabetes Typ 2 diagnostiziert. Insulin musste er sich nicht spritzen, wurde aber dennoch für untauglich befunden. Damit schloss George Lucas auch dieses Thema ab - zum Glück vieler Filmliebhaber, denn das brachte ihn zurück zum Film.
George Lucas' erste Schritte im Filmgeschäft
Als Assistent des Seminarleiters Gene Peterson ging es für George Lucas im Jahr 1967 zurück an die Universität. Zunächst durfte er dort eine Dokumentation über die Entstehung des Films "McKenna’s Gold" drehen. Daraufhin erhielt er ein Stipendium, das ihm erlaubte, ein Praktikum bei dem Filmstudio Warner Brothers zu absolvieren. Während seines Praktikums wurde gerade Francis Ford Coppolas Musical "Der goldene Regenbogen" gedreht. Dies brachte Lucas im Jahr 1967 mit Francis Ford Coppola zusammen. Während des Praktikums hatte George Lucas wenig zu tun und langweilte sich oft. Nur Coppola erkannte sein wahres Potenzial und stellt ihn daraufhin als seinen Assistenten ein. "Liebe niemals einen Fremden" war der erste Kinofilm, bei dem George Lucas offiziell assistierte. Während ihrer Zusammenarbeit drehte er auch einen Bericht über Coppolas Arbeit als Filmmacher. Ebenfalls war George Lucas Teil des Kamerateams bei dem Video zum Song "Gimme Shelter" von den Rolling Stones. Die Erfahrungen, die er am Anfang seiner Karriere machte, sowie die Kontakte, die er dabei knüpfen konnte, leiteten ihn auf seinem Weg. Seine Kontakte aus der Vorstadt, genauso wie sein Aufwachsen dort sowie seine Liebe für Autos sollten seine Filme stark prägen.
Geburtsstunde von "Lucasfilm"
Groß raus brachte ihn dennoch erst Coppola. Lucas und Coppola gründeten das von Hollywood unabhängige Studio "American Zoetrop". Coppola war bereit, Lucas' Kurzfilm "THX 1138" als Spielfilm zu produzieren. Mit diesem hatte Lucas nämlich schon beim Third National Student Film Festival 1967-1968 einen Preis gewonnen. Gleichzeitig arbeitete George an seinem Drehbuch für "American Graffiti". Der Film spielte in seinem Geburtsort und wies Parallelen zu seiner Jugend auf. Daraufhin gründete Lucas die nach ihm benannte Filmgesellschaft Lucasfilm. Die Einnahmen von "American Graffiti" beliefen sich auf 118 Millionen US-Dollar. Da Lucas das Recht auf die Nettoeinnahmen hatte, wurde er durch den Film Millionär und konnte seine Firma Lucasfilm ausbauen.
Nun machte sich George Lucas an eigene Ideen. Ursprünglich war 1973 und 1974 der Plan, einen Kinderfilm produzieren zu lassen, dessen Geschichte im Weltraum spielte. Die Universal Studios und die United Artists glaubten jedoch nicht an sein Projekt und wollten es nicht produzieren. Einzig und allein 20th Century Fox erklärte sich zur Produktion von "Star Wars" bereit. Am 20.08.1973 wurde der Deal geschlossen. Da Fox insgeheim davon überzeugt war, dass der Film ein Flop werden würde, überließ man George Lucas die Lizenz- und Merchandising-Rechte. Dies brachte ihm letztendlich jedoch das meiste Geld ein und stellte sich als exzellenten Deal für George Lucas heraus.
"Star Wars" geht in Produktion
Ab da ging es in George Lucas' Leben nur noch aufwärts. Zwar stritt er sich während der Dreharbeiten für "Krieg der Sterne" mehrmals mit dem Studio, da er sich weder an den Zeitplan noch an das Budget hielt, jedoch spielte bereits der erste Teil der Saga im Jahre 1977 ganze 200 Millionen US-Dollar ein und wurde elf Mal für den Oscar nominiert. Hatte sich Lucas am Anfang noch aus finanziellen Gründen entschieden, die Geschichte in neun Teile und drei Komplexe aufzuspalten, rissen sich die Kunden nach der Veröffentlichung bereits um das Merchandising des Filmes.
Bei seinen nächsten Projekten saß Lucas nie selbst auf dem Regiestuhl, sondern war immer Produzent. Wie anstrengend die Produktion des ersten Krieg der Sterne-Filmes für Lucas war, sah man daran, dass er während der Dreharbeiten oft seine Stimme verlor und sogar einmal einen Schwächeanfall erlitt. Doch seinen Spaß an der Sache verlor er nie. Innerhalb von 8 Jahren folgten vier Filme, die alle Kassenschlager wurden: Zwei Krieg der Sterne Episoden - "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" -, wie auch die Nachfolgeproduktionen von "Jäger des verlorenen Schatzes" in Verbindung mit Steven Spielberg - "Indiana Jones und der Tempel des Todes" und "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug". Von den ersten drei Teilen der Star Wars-Saga erschien 1997 sogar eine überarbeitete Special Edition, die ihm nochmals Geld einbrachte.
"Star Wars" - eine Erfolgsgeschichte
1999 - über zehn Jahre, nachdem der vorherige Star Wars-Teil in die Kinos gekommen war - kam Lucas' gewinnbringendster Krieg der Sterne-Film in die Kinos: "Episode I :Die Dunkle Bedrohung" war mit einem Gewinn von sagenumwobenen 924,3 Millionen Euro bis dahin der erfolgreichste Teil der Filmreihe.
"Episode II: Angriff der Klonkrieger" folgte dann im Jahre 2002 und "Episode III: Die Rache der Sith" im Jahre 2005. Sie standen besonders in der Kritik: George Lucas habe mehr auf die Spezialeffekte geachtet, als auf die eigentliche Geschichte, so die Kritiker.
Um seinen Profit zu erweitern, brachte Lucas 2004 eine DVD-Edition heraus, die alle bisher erschienenen Star-Wars-Teile in bearbeiteter Form beinhaltete, sowie eine 3D-Fassung seiner Filme. Die neuen Technologien ermöglichten es ihm auch, die animierte Fernsehserie "The Clone Wars" zu publizieren.
Einen Riesengewinn zog Lucas im Alter von 68-Jahren aus dem Verkauf von Lucasfilm und den zugehörigen Filmrechten an Star Wars. 2012 ging Lucasfilm für 4,05 Milliarden US-Dollar, also umgerechnet 3,1 Milliarden Euro, an Disney. Die Hälfte des Geldes erhielt George Lucas bar, die andere in Form von Disney-Aktien. Eine Milliarde US-Dollar spendete er nach dem Verkauf von Lucasfilm. Dafür gründete er seine eigene Stiftung. Der Gedanke hinter dem Verkauf war, dass Lucas Star Wars an eine neue Generation von Filmemachern weiterreichen wollte.
2015 kam dann die von Disney produzierte siebte Episode "Episode VII: Das Erwachen der Macht" in die Kinos. Bei der Produktion nahm Lucas nur eine beratende Position ein, er selbst hatte auch lediglich eine Handlungsskizze für den Film vorgegeben. Disney gab bekannt, infolge dessen alle zwei bis drei Jahre eine neue Episode zu veröffentlichen. 2017 folgte "Episode VIII: Die letzten Jedi". 2019 "Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers" in die Kinos. Disney ließ sich die Produktion des neunten Star Wars-Films rund 200 Millionen US-Dollar kosten, was in einem Einspielergebnis von 1,06 Milliarden US-Dollar resultierte. Damit ist Star Wars Episode IX der bisher dritterfolgreichste Film der Reihe, während die Episoden VII und VIII auf den Plätzen eins und zwei liegen.
Die Filme werden nun unter der Marke Disney-Lucasfilm publiziert. Dabei war Lucasfilm bei weitem nicht das einzige Unternehmen, welches Disney aufgekauft hat. In ihrem Besitz befinden sich inzwischen das auf Computeranimationen spezialisierte Unternehmen Pixar, der Comicverlag Marvel und die bekannten US-Fernsehsender ESPN und ABC.
Zwei Ehen, drei Kinder, bedeutende Preise
Zweimal war George Lucas verheiratet. Seine erste Ehe, mit Marcia Griffin hielt 14 Jahre. Dann verließ Marcia Lucas für einen anderen Mann. Seine zweite Ehe schloss er im Jahr 2013. Er heiratete seine langjährige Freundin Mellody Hobson. Drei Kinder hat George Lucas zu diesem Zeitpunkt bereits adoptiert: Amanda, Katie und Jett.
In seinem Leben hat George Lucas bereits viele Preise gewonnen, doch der wohl größte Preis wurde ihm 2013 vom damaligen US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama übergeben: Die National Medal of Arts ist eine Medaille, die Regisseure, Künstler und Sänger, die bedeutend für das amerikanische Leben waren, ehrt.
Redaktion finanzen.net
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