Kraft Foods Heinz Company: Wer zahlt, wenn alle verdienen?

Seit 6. Juli werden die Aktien der Kraft Foods Heinz Company gehandelt, die durch den Zusammenschluss von Kraft Foods und der Ketchupfirma Heinz entstand. Alle haben gut verdient. Zu gut?
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von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Möglicherweise zu gut. Denn rechnen Sie mit: Vor gut zwei Jahren übernahm die Beteiligungsfirma 3G zusammen mit Warren Buffetts Berkshire Hathaway Heinz für 28 Milliarden Dollar. Jede der beiden Parteien steckte 4,1 Milliarden Dollar Eigenkapital in den Deal. Buffett stellte noch Vorzugskapital in Höhe von acht Milliarden Dollar zur Verfügung, das zu neun Prozent verzinst werden sollte. Der Rest war Fremdkapital. In der Folgezeit hatte 3G ein neues Management installiert und die Kosten des Ketchupkonzerns deutlich gesenkt.
Tausende verloren ihre Jobs. Der Gewinn stieg. Doch die Schrumpfkur hatte ihren Preis. Heinz verkaufte immer weniger und verlor an Umsatz. Allein in den USA betrug das Minus fast acht Prozent. Eine kritische Situation im Kampf um die Regalplätze. Deshalb hätten 3G und Buffett künftig mehr investieren müssen. Die elegantere Lösung war für sie daher, den Zusammenschluss mit Kraft Foods zu initiieren. Weil der ohne Bargeldleistung der Käufer ablief, wurde der Deal zu hohen Bewertungen vereinbart. Dabei erhielten Buffett und 3G gut die Hälfte der neuen Firma, den Kraft-Aktionären wurde der Verzicht mit einer Sonderdividende von knapp zehn Milliarden Dollar versüßt.
Wer nun die Einzelstücke des Puzzles zusammenlegt, reibt sich die Augen. Der neue Konzern ist 94 Milliarden Dollar wert. Buffett und 3G gehören jeweils rund ein Viertel, also über 23 Milliarden. Sie erinnern sich: Beide Parteien hatten 4,1 Milliarden eingezahlt. Buffett hat sein Vorzugskapital zurück, das Fremdkapital von Heinz wird auf die neue Firma übertragen. Allerdings gewannen auch die Altaktionäre.
Vor dem Zusammenschluss war Kraft Foods 35 Milliarden Dollar wert. Nun ist der Anteil der Altaktionäre 47 Milliarden plus die Sonderausschüttung von rund zehn Milliarden wert. Wenn jeder verdient hat, muss einer auch zahlen. Das werden wohl am Ende die Aktionäre von Kraft Foods Heinz tun.
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