Leichte Erholung

Darum gerät der Euro nach starken US-Arbeitsmarktdaten unter Druck

04.09.20 16:53 Uhr

Darum gerät der Euro nach starken US-Arbeitsmarktdaten unter Druck | finanzen.net

Der Eurokurs ist am Freitag nach einem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht unter 1,18 US-Dollar gefallen.

Werte in diesem Artikel
Devisen

0,1216 EUR -0,0008 EUR -0,61%

8,2227 CNY 0,0513 CNY 0,63%

0,8438 GBP 0,0002 GBP 0,02%

8,9581 HKD 0,0568 HKD 0,64%

163,1845 JPY -0,2555 JPY -0,16%

1,1421 USD 0,0072 USD 0,63%

1,1852 EUR -0,0005 EUR -0,04%

0,0061 EUR 0,0000 EUR 0,04%

0,8756 EUR -0,0056 EUR -0,63%

Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung Euro 1,1794 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch bei 1,1865 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1842 (Donnerstag: 1,1813) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8445 (0,8465) Euro.

Wer­bung

Der US-Arbeitsmarktbericht für August hat die Erwartungen übertroffen. So ist die Arbeitslosenquote überraschend deutlich gefallen, die Beschäftigtenzahl legte etwas stärker zu als erwartet. Zudem stiegen die Stundenlöhne stärker als prognostiziert. Der Arbeitsmarkt hat sich damit weiter von dem schweren Einbruch in der Corona-Krise erholt.

"Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich in deutlich erholter Verfassung", sagte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg. Vor dem Hintergrund der zwar weiterhin hohen, im Trend zuletzt aber rückläufigen Corona-Neuinfiziertenzahlen in den USA sollte sich der positive Trend fortsetzen. Zudem dürfte die Regierung von US-Präsident Donald Trump vor den Präsidentschafts-Wahlen alles daran setzen, der Konjunktur auf die Sprünge zu helfen.

Die zu Handelsbeginn veröffentlichten deutschen Industriedaten hatten den Devisenmarkt kaum bewegt. Die Auftragseingänge für die deutsche Industrie sind im Juli erneut gestiegen, wenn auch schwächer als erwartet. Es war jedoch der dritte Anstieg in Folge. Ökonomen zeigen sich allerdings für die kommenden Monate zurückhaltend. "Die leicht erreichbaren Früchte sind geerntet, jetzt wird die konjunkturelle Aufholjagd an Dynamik einbüßen", sagte Jens-Oliver Niklasch, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. "Die Vorkrisenniveaus werden wir nicht ganz so schnell sehen, wie es der eine oder andere zuletzt schon gehofft hatte."

Wer­bung

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89325 (0,89135) britische Pfund, 125,79 (125,85) japanische Yen und 1,0793 (1,0776) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1925 Dollar gehandelt. Das waren fünf Dollar weniger als am Vortag.

/jsl/jkr/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquellen: Concept Photo / Shutterstock.com