Evonik stellt sich auf schwieriges Umfeld ein - Aktie bricht ein

Der Spezialchemiekonzern Evonik stellt sich nach einem starken Jahr auf schwierigere Zeiten ein.
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Der Spezialchemiekonzern Evonik hat mit einem schwachen Ausblick auf das laufende Jahr die Börse geschockt. Nach einem starken Jahr stellt sich der Konzern wegen Preisdruck und der Turbulenzen in den Schwellenländern auf schwierigere Zeiten ein. Der Umsatz dürfte 2016 "leicht" sinken, sagte Konzernchef Klaus Engel am Donnerstag in Essen. So sei zwar eine gute Nachfrage zu erwarten, niedrigere Preise dürften das spürbare Mengenwachstum aber überlagern. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird nach seiner Einschätzung auf 2,0 bis 2,2 Milliarden Euro zurückgehen. Analysten hatten deutlich mehr auf dem Zettel.
Der Finanzmarkt reagierte allergisch auf die Neuigkeiten. Der Aktienkurs brach zur Mittagszeit um knapp zwölf Prozent ein und sackte so auf den tiefsten Stand seit November 2014. Die Evonik-Aktie war mit weitem Abstand der schwächste Wert im MDAX. Händler und Analysten zeigten sich vor allem von den Prognosen für 2016 enttäuscht. Evonik kommuniziere zwar generell vorsichtig, sagte ein Händler. Dieses Mal liege der Ausblick jedoch so deutlich unter den Erwartungen, dass dies nicht ignoriert werden könne. Auch Equinet-Analyst Michael Schäfer zeigte sich enttäuscht.
LANGFRISTZIEL STEHT
An den bereits 2013 gesteckten Langfristzielen hält Konzernchef Engel unterdessen fest. Der Umsatz soll inklusive möglicher Übernahmen bis 2018 auf rund 18 Milliarden Euro klettern. Das bereinigte Ebitda soll dann bei mehr als 3 Milliarden liegen. Das Umsatzziel sei "anspruchsvoll", ergänzte Engel. Er sieht Evonik für die kommenden Jahre aber "alles in allem gut gerüstet". Auch wenn der Jahresstart von einer schwächeren Dynamik der Weltwirtschaft, zunehmenden geopolitischen Spannungen und starken Kursausschlägen an den Kapital- und Rohstoffmärkten geprägt worden sei, stehe man nicht in einer Situation wie bei der letzten Krise.
Der Manager steuert mit Kostensenkungen und einem Umbau der Organisation gegen. "Die konsequente Umsetzung der Wachstumsstrategie zahlt sich aus", sagte er. So erhöht der Konzern derzeit seine Kapazitäten für Tierfuttereiweiß in Asien und gab am Donnerstag die Übernahme eines norwegischen Nahrungsergänzungs-Spezialisten sowie Investitionen in das Membrangeschäft in Österreich bekannt.
THEMA ZUKÄUFE NICHT VOM TISCH
Zu möglichen größeren Übernahmen im Zuge der zuletzt angekündigten Megafusionen in der Branche gab es keine entscheidenden Neuigkeiten - trotz der mit rund zwei Milliarden Euro weiter prall gefüllten Konzernkasse. "Wir werden uns keine Abenteuer anlachen", sagte Engel. Das Thema größerer Zukäufe sei aber "mitnichten" abgeschrieben. In einer Analystenkonferenz stellte er neue Möglichkeiten in den nächsten Wochen in Aussicht.
Evonik ist Weltmarktführer beim Tierfuttereiweiß Methionin, das etwa in der Mast verwendet wird. Dabei profitiert der Konzern vom weltweit wachsenden Fleischverbrauch. Die Preise von Tierfuttereiweiß dürften sich aus Sicht von Finanzchefin Ute Wolf nach dem sehr hohen Vorjahresniveau normalisieren, aber auf einem "attraktiven Niveau" liegen. Zudem sei in den Chemiegeschäften wegen niedrigerer Rohölpreise mit nochmals sinkenden Verkaufspreisen zu rechnen.
TIERFUTTER-BOOM SORGT FÜR STARKES JAHR
Im vergangenen Jahr trotzte Evonik der schwächelnden Weltwirtschaft und dem allgemeinen Trend in der Chemiebranche. Der Umsatz stieg trotz eines leichten Rückgangs im Schlussquartal um 5 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. Für Rückenwind sorgte auch die Euro-Schwäche. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) legte um 31 Prozent auf 2,47 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich schnellte der Gewinn um fast drei Viertel auf 991 Millionen Euro hoch.
Mitte Januar hatte der Konzern bereits Eckdaten veröffentlicht und eine Dividendenerhöhung um 15 Cent auf 1,15 Euro je Aktie angekündigt. Beim Thema Dividende setze der Konzern auf Kontinuität, betonte Engel. Evonik mit weltweit knapp 33 600 Mitarbeitern gehört mehrheitlich der deutschen Steinkohlestiftung RAG./jha/fbr
ESSEN (dpa-AFX)
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