Sentiment kippt

Zwischen Hoffnung und Bärenmarkt: Wie realistisch ist ein "Uptober" beim Bitcoin noch?

24.10.25 16:11 Uhr

Bleibt der "Uptober"-Effekt dieses Jahr aus - oder kommt die Bitcoin-Rally doch noch? | finanzen.net

Für gewöhnlich läutet der Oktober das renditestärkste Quartal für Bitcoin ein. Doch der sino-amerikanische Handelskonflikt zerstört die Hoffnung vieler Anleger auf Kursgewinne. Kann der "Uptober" trotzdem noch kommen?

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• Historisch zählt der Oktober zu den renditestärksten Monaten für Bitcoin - doch 2025 droht der "Uptober" auszufallen
• Marktbeobachter Scott Melker bleibt optimistisch und sieht strukturelle statt fundamentaler Schwächen
• Warnung vor klaren Bärensignalen und einer möglichen Fortsetzung des Krypto-Abwärtstrends

Donald Trumps Aussagen im Zollstreit haben die Märkte erschüttert, so auch den Krypto-Markt. Das lässt sich an der Kursentwicklung des Bitcoin beispielhaft zeigen: Wenige Tage vor den Ankündigungen des US-Präsidenten erreichte das "digitale Gold" ein neues Allzeithoch von 126.183,22 US-Dollar. Ab dem 10. Oktober ging es dann steil bergab, zeitweise sogar unter die Marke von 105.000,00 US-Dollar. Bis heute hat sich Bitcoin nicht von dem Zollbeben erholt: Zuletzt kostete die Kryptowährung 110.319,64 US-Dollar (Stand: 23.10.2025).

Bleibt der "Uptober" dieses Jahr aus?

Dabei konnten Anleger in der Vergangenheit häufig auf den sogenannten "Uptober" zählen. Historisch betrachtet zählt der Oktober zu den stärksten Monaten für Bitcoin: Coinglass zufolge fiel die Monatsbilanz seit 2013 lediglich dreimal negativ aus. Gleichzeitig ist der Oktober für gewöhnlich der Startschuss für das renditestärkste Quartal der Kryptowährung mit einer durchschnittlichen Rendite von 78,51 Prozent.

Dieses Jahr scheint alles anders, hauptsächlich aufgrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China. WallStreet Online zufolge habe der sino-amerikanische Zollstreit den größten Krypto-Crash aller Zeiten mitverursacht, das Portal verweist zudem darauf, dass auch große Coins wie XRP massive Verluste einstecken mussten. Auch deshalb verlieren Anleger allmählich den Glauben an die diesjährige Kursrally im zehnten Monat des Jahres.

Trotz Crash: Hoffnung auf den späten "Uptober" lebt

Scott Melker, auf X bekannt unter dem Synonym "The Wolf of All Streets", zeigte sich trotz der aktuellen Situation optimistisch. Der aktuelle Krypto-Crash sei rein "struktureller Natur" und würde auf keine Parallelen auf die Jahre 2017 und 2021 hinweisen. "Es gibt keine ICO-Manie, kein Mining-Verbot in China und kein FTX", schrieb er via X.

Zudem sei der steigende Goldpreis ein Indiz dafür, dass Anleger aktuell nur umschichten würden. Den "Uptober" schreibt Melker nicht ab - auch, weil er einen treibenden Faktor in dem wachsenden staatlichen und institutionellen Interesse sieht. Demnach würden Staaten sich für den Kauf von Bitcoin bereitmachen und Unternehmen anfangen, die Kryptowährungen in ihre Bilanzen aufzunehmen.

Bärenalarm statt Jahresendrally?

Doch längst nicht alle Stimmen weisen auf eine Erholung am Kryptomarkt hin. Wie BeInCrypto berichtet, sendet der sogenannte Bull/Bear-Marktindikator von 10x Research derzeit ein klares Warnsignal. Die Experten sprechen von einer abnehmenden Marktdynamik und sehen ein mögliches Abrutschen des Bitcoin-Kurses in Richtung 100.000 US-Dollar.

Auch der Analyseanbieter CryptoQuant warnt: Ihr langfristiger Marktzyklus-Indikator sei in die "Bärenzone" gerutscht, also ein Anzeichen für den Beginn längerer Schwächephasen. Zudem deuten technische Signale wie der Relative-Stärke-Index (RSI) laut Analyst AlejandroBTC darauf hin, dass sich der Markt an einem kritischen Wendepunkt befinden könnte.

Ob der "Uptober" also noch zündet oder der Kryptomarkt endgültig in eine längere Schwächephase rutscht, dürfte sich in der letzten Oktoberwoche entscheiden - zwischen Hoffnung auf eine Jahresendrally und der Angst vor dem nächsten Einbruch.

Redaktion finanzen.net

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