Goldalternative im Fokus: Silber schießt auf 13-Jahreshoch - UBS sieht 40 Dollar in Reichweite

Silber glänzt derzeit so stark wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr: Ein technischer Ausbruch und die Suche der Anleger nach Goldalternativen treiben die Preise in die Höhe.
Werte in diesem Artikel
• Silberpreis schießt in die Höhe
• Anleger suchen zunehmend nach Goldalternativen
• UBS optimistisch für Silber

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Silber mit technischem Ausbruch
Der Silberpreis ist vergangene Woche mit einem Preis von 36,06 Dollar auf den höchsten Stand seit Februar 2012 gestiegen. Zuletzt notierte das weiße Metall sogar bei einem Preis von 36,28 US-Dollar. Seit Jahresbeginn ging es für den Preis von Silber damit um 25,84 Prozent aufwärts. Für den Goldpreis ging es um 28,9 Prozent aufwärts auf zuletzt 3.383,95 US-Dollar (Stand der Daten: 12.06.2025).
Laut Alexander Zumpfe, leitender Händler bei Heraeus, sei die Rallye eine Kombination aus technischer Dynamik, verbesserten Fundamentaldaten und steigendem Anlegerinteresse. Silber, das zuletzt hinter Gold zurückgeblieben war, ziehe nun verstärkt die Aufmerksamkeit momentumgetriebener Investoren an, so Bloomberg.
Und auch in silbergedeckte ETFs flossen zuletzt wieder erhebliche Mittel. Bloomberg-Daten zufolge stiegen die Bestände allein am Mittwoch letzter Woche um 2,2 Millionen Unzen. Parallel dazu bauten Vermögensverwalter ihre optimistischen Positionen bei Comex-Silber-Futures aus.
Anleger suchen nach Goldalternativen
Weitere Unterstützung kam zudem von US-Konjunkturdaten, wie Bloomberg erklärt: Schwächere Dienstleistungsaktivitäten und sinkende Beschäftigungszahlen ließen die Renditen von US-Staatsanleihen fallen. Damit erhöhten sich die Erwartungen an Zinssenkungen der Fed im Oktober und Dezember - ein Umfeld, das typischerweise Gold und Silber stützt.
Steigende Unsicherheit rund um den US-Dollar und die Sorge vor einer Überbewertung von Gold treiben Anleger derzeit zudem verstärkt in alternative Edelmetalle wie Silber und Platin. Laut Nicky Shiels, Analystin bei MKS Pamp, suchen Investoren angesichts wachsender US-Staatsverschuldung nach neuen Wegen zur Absicherung. Während Gold in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugelegt hat, sehen viele nun Nachholpotenzial bei Silber und Platin. Der Platinpreis legte im bisherigen Jahresverlauf um beeindruckende 42,53 Prozent zu und kostete damit zuletzt 1.291,00 US-Dollar (Stand der Daten: 12.06.2025).
Neben ihrer Funktion als Anlage gelten Silber und Platin auch als wichtige Industriemetalle. Silber wird unter anderem für Solarmodule, Batterien und Glasbeschichtungen benötigt, während Platin vor allem in Autokatalysatoren, Schmuck und industriellen Prozessen zum Einsatz kommt. Analystin Suki Cooper von Standard Chartered erwartet laut Financial Times für beide Metalle auch 2025 ein Angebotsdefizit - bei Platin bereits im dritten Jahr in Folge.
Zudem profitieren beide Metalle von branchenspezifischen Trends: Die langsamer als erwartet verlaufende Verbreitung von Elektroautos hält die Nachfrage nach Platin in Benzin- und Hybridfahrzeugen hoch. Gleichzeitig befeuern hohe Goldpreise das Interesse an Platinschmuck, insbesondere in China.
Angesichts dieser Entwicklungen rechnen Experten mit weiteren Aufwärtsbewegungen bei Silber und Platin.
So könnte es in 2025 mit Silber weitergehen
Die Schweizer Großbank UBS rechnet in 2025 mit weiter steigenden Silberpreisen. In den kommenden Monaten sei ein Anstieg auf bis zu 40 US-Dollar pro Unze möglich, so die Experten laut investing.com. Als Treiber nennt auch die Bank die anhaltende Nachfrage nach Alternativen zum US-Dollar, starke ETF-Zuflüsse sowie einen schwächeren Greenback. Kurzfristig wurde die Prognose von der UBS bereits auf 38 US-Dollar je Unze angehoben.
Aufgrund der relativ geringen Marktgröße - der Silbermarkt entspricht nur rund elf Prozent des Goldmarkts - können selbst moderate Umschichtungen von Anlegern zu deutlichen Preisschwankungen führen.
Die UBS erwartet, dass Silber auch in Zukunft von makroökonomischen Faktoren wie möglichen US-Zinssenkungen und einem weiterhin schwachen Dollar profitieren werde. Das Edelmetall dürfte damit auch bei stabiler Industrienachfrage für Anleger attraktiv bleiben.
Ein starker fundamentaler Faktor bleibe zudem das strukturelle Angebotsdefizit: Die globale Silbernachfrage dürfte in diesem Jahr rund 1,2 Milliarden Unzen erreichen, während das Angebot nur bei 1,05 Milliarden Unzen liege. Dies würde laut Silver Institute das fünfte Defizitjahr in Folge bedeuten - mit einem Fehlbestand von etwa 149 Millionen Unzen.
Die Schweizer Bank sieht darüber hinaus Potenzial für ein weiteres Absinken des Gold-Silber-Verhältnisses unter die Marke von 90, was Silber im Vergleich zu Gold zusätzlich an Attraktivität verleihen könnte.
Redaktion finanzen.net
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