Goldpreis: Wochenverlust wird immer wahrscheinlicher

Der Goldpreis leidet weiterhin unter den "falkenhaften" Kommentaren der Fed und EZB. Nun droht dem Krisenschutz ein Wochenverlust, der sich aktuell auf 0,9 Prozent beläuft.
Werte in diesem Artikel
von Jörg Bernhard
Aus charttechnischer Sicht rutschte das gelbe Edelmetall zudem unter seine langfristige 200-Tage-Linie, was in der Chartlehre als negativer Begleitumstand angesehen wird. Durch die Ankündigung weiterer Zinserhöhungen wird eine Rezession immer wahrscheinlicher, was insbesondere die Schmucknachfrage belasten könnte. Höhere Leitzinsen führen zudem zu erhöhten Opportunitätskosten bei Gold (Zinsverzicht), was wiederum zu einer reduzierten Attraktivität führen könnte. Für die weitere Entwicklung des Goldpreises dürften im kommenden Jahr zwei Faktoren eine wichtige Rolle spielen: der Dollar und das Zinsniveau. Da die Inflation aller Voraussicht nach dauerhaft das Renditeniveau von Staatsanleihen mit solider Bonität übertreffen wird, werden negative Realzinsen auf lange Sicht weiterhin eher für den traditionellen Krisenschutz Gold sprechen.
Am Freitagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit etwas höheren Notierungen. Bis gegen 7.55 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Februar) um 5,70 auf 1.793,50 Dollar pro Feinunze.

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Rohöl: Atempause nach Preisrally
Zins- und Rezessionssorgen drücken aktuell auf die Stimmung an den Ölmärkten und damit auf den Preis für den fossilen Energieträger. Dennoch winkt dem Ölpreis der höchste Wochengewinn seit Anfang Oktober. Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass der weltweite Verbrauch an Rohöl im nächsten Jahr um durchschnittlich 1,7 Millionen Barrel auf durchschnittlich 101,6 Millionen Barrel pro Tag ansteigen wird. Außerdem halten die IEA-Analysten bis zum Ende des ersten Quartals 2023 einen Einbruch der russischen Fördermenge um 14 Prozent für möglich. Falls dieses Szenario eintreffen sollte, würde sich der Ölpreis aller Voraussicht nach deutlich verteuern.
Am Freitagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit relativ stabilen Notierungen. Bis gegen 7.55 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,10 auf 76,01 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,04 auf 81,17 Dollar zurückfiel.
Redaktion finanzen.net
Weitere Goldpreis News
Bildquellen: farbled / Shutterstock.com, Worldpics / Shutterstock.com