Hoher Feingehalt. Der philoro WOCHENREPORT: KW 27 | Gold mit Signalstärke, Silber mit Spannung, Platin mit Power
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Gold: Die alte Regel verliert an Kraft - und Gold gewinnt
Was lange galt, gilt nicht mehr: Trotz gestiegener Realzinsen zeigt sich Gold stabil - und legt sogar weiter zu. Der Grund liegt weniger im Zinsumfeld, sondern auf der Nachfrageseite. Besonders Zentralbanken kaufen seit dem Einfrieren russischer Devisenreserven im großen Stil: mehr als 1.000 Tonnen jährlich. Analysten sehen darin einen fundamentalen Strukturwandel am Goldmarkt: Gold wird immer weniger spekulativer Rohstoff und immer mehr globales Basis-Asset.
Die Nachfrage privater Anleger ist dabei zweigeteilt: Während US-Kleinanleger aktuell Gewinne mitnehmen, bleibt die Kauflust in Asien hoch. In China und Indien ist Gold nach wie vor das bevorzugte Mittel zur Absicherung - etwa gegen Währungsverluste und geopolitische Risiken. Bloomberg berichtet von sinkenden Aufschlägen in den USA - ein Indikator für Angebotsüberhang und gleichzeitigem Nachfrageboom in Asien.
Der Goldpreis könnte kurzfristig stark schwanken: Die geplante Abstimmung über Trumps milliardenschweres Steuersenkungspaket zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli könnte neue Marktimpulse liefern. Je nachdem, ob das Vorhaben durchgeht oder scheitert, sind extreme Marktreaktionen möglich, sowohl beim Dollar als auch beim Gold
Silber: 36 USD im Fokus - technische und fundamentale Spannung
Silber kämpft aktuell mit der Marke von 36 US-Dollar je Unze - ein wichtiger psychologischer und technischer Widerstand. Rücksetzer unterhalb dieser Schwelle wurden zuletzt von Käufern genutzt, doch die Konsolidierung hält an. Entscheidend dürften die kommenden US-Arbeitsmarktdaten sein: Ein schwacher Bericht könnte Zinssenkungserwartungen befeuern - und damit Silber neuen Rückenwind geben.
Langfristig sprechen mehrere Faktoren für das Edelmetall: Die industrielle Nachfrage bleibt hoch, insbesondere im Bereich Elektronik und Solar. Analysten wie Natixis verweisen außerdem auf mögliche Angebotsengpässe. Das historisch hohe Gold/Silber-Verhältnis deutet zudem auf eine relative Unterbewertung von Silber hin - und somit auf Potenzial für eine künftige Aufholjagd.
Mehr zur Gold-Silber-Ratio: philoro.de/wissen/gold-silber-ratio-leitfaden
Platin: Rekordmonat mit +34 % - Anleger entdecken das vergessene Edelmetall
Platin ist der klare Gewinner der letzten Wochen: +34 % allein im Juni: der höchste Stand seit 2014. Haupttreiber sind vor allem Schmuckkäufe aus China, wo Platin als günstigere Alternative zu Gold an Attraktivität gewinnt. Auch die Industrie bleibt stark, etwa durch den Einsatz in Katalysatoren und der wachsenden Bedeutung in der Wasserstofftechnologie.
Für Anleger wird Platin vor allem durch den großen Preisabstand zu Gold und Silber interessant. Das begrenzte Angebot bei gleichzeitig wachsender Nachfrage sorgt für eine Neubewertung des Marktes. Analysten erwarten weiteres Potenzial - nicht zuletzt wegen der geopolitischen Unsicherheiten, die tendenziell für Edelmetalle sprechen.
Fazit: Strategische Balance gefragt
Gold bleibt globaler Stabilitätsanker - getragen von struktureller Nachfrage. Silber zeigt sich sensibel, aber mit Potenzial. Und Platin? Könnte das Comeback-Metall 2025 werden. Wer sein Portfolio breiter aufstellen will, findet aktuell in allen drei Edelmetallen gute Argumente, je nach Risikoprofil, Anlageziel und Markteinschätzung.
Bildquellen: Philoro