CANCOM-Aktie sackt ab: Nach enttäuschendem Halbjahr wird CANCOM vorsichtiger

Der IT-Dienstleister CANCOM blickt nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr zurückhaltender auf 2025.
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Der Umsatz dürfte bei 1,65 bis 1,75 Milliarden Euro liegen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Bisher war CANCOM von 1,7 bis 1,85 Milliarden Euro ausgegangen. Analysten erwarteten mit 1,76 Milliarden zuletzt einen Umsatz oberhalb der neuen Bandbreite. Die erwartete Geschäftserholung nach dem schwachen Vorjahr vor allem auf dem deutschen Heimatmarkt bliebt damit vorerst aus.
Während der Erlös im zweiten Quartal noch auf Vorjahresniveau gelegen habe, sehe die Profitabilität noch schlimmer aus als zu Jahresbeginn, schrieb Analyst Martin Comtesse von der US-Investmentbank Jefferies. Auch wenn das Ausmaß der Gewinnwarnung überrasche, folge sie auf vorsichtige Kommentare von Konkurrenten.
Der herbe Dämpfer von CANCOM lastete auch auf der Branchenstimmung. Die Aktie des Rivalen Bechtle aus dem MDAX verlor vor dem Wochenende fast fünf Prozent. Die beiden IT-Dienstleister haben unter ihren Kunden viele Auftraggeber aus dem öffentlichen Bereich und bei kleinen und mittleren Firmen. Die Haushaltslage sowie das Aus für die Ampel-Koalition im Bund hatten im vergangenen Jahr viel Unsicherheit in die Planungen gebracht. Im Mittelstand hatte die Wirtschaftsschwäche in Deutschland und Europa für eine Nachfrageflaute gesorgt.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde im laufenden Jahr nun bei 100 bis 110 Millionen Euro erwartet, hieß es weiter von CANCOM. Bisher hatte das Unternehmen aus München 115 bis 130 Millionen angepeilt und auch hier lag die bisherige Markterwartung über dem oberen Ende der neuen Prognosepanne.
Im ersten Halbjahr sank der Umsatz um knapp vier Prozent auf rund 804 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) schrumpfte um ein Drittel auf knapp 37 Millionen Euro. Die weiter anhaltenden Marktunsicherheiten, insbesondere die wirtschaftlichen Herausforderungen im Kernmarkt Deutschland, hätten zu einer Kaufzurückhaltung der Kunden geführt, hieß es vom Unternehmen.
Die vollständigen Quartalzahlen legt CANCOM am 12. August vor.
Die Senkung der Jahresziele durch CANCOM haben am Freitag die Aktionäre von IT-Dienstleistern auf dem falschen Fuß erwischt. CANCOMSDAX um 12,04 Prozent ab auf 22,65 Euro, nachdem sie bei zeitweise 20,30 Euro den tiefsten Stand seit November 2016 erreicht hatten.
Nach einem enttäuschend verlaufenen ersten Halbjahr wurde CANCOM zurückhaltender für 2025 und kappte die Prognosen für den Umsatz und auch den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Diese beiden wichtigen Kenngrößen liegen nun unter den Markterwartungen. Anleger indes hatten indes fest darauf gehofft, dass CANCOM vom staatlichen Infrastrukturprogramm hierzulande profitiere.
Sowohl die Deutsche Bank Research als auch MWB Research und Warburg Research reagierten auf den Quartalsbericht und die gekappten Ziele mit Kurszielsenkungen.
Experte Andreas Wolf von Warburg Research verwies auf die fortgesetzte Schwäche im deutschen Mittelstand. Hinzu komme eine schleppende Nachfrage des öffentlichen Sektors. Die Investitionszurückhaltung der Kunden angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit, besonders am deutschen Kernmarkt, dauere an, schrieb er. Darin spiegle sich der Trend wider, von dem schon andere Branchenkollegen berichtet hätten.
Wolf bestätigte sein Anlageurteil "Hold" und senkte sein Kursziel von 28 auf 25 Euro. Mit dieser Einstufung geht Warburg Research auf Sicht von zwölf Monaten vor einer weitgehend stabilen Kursentwicklung aus.
Lars Vom-Cleff von der Deutschen Bank rechnet mit sinkenden Konsensschätzungen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich und bestätigte seine "Buy"-Empfehlung für die Aktie mit einem nun um 2 auf 35 Euro gesenktem Kursziel.
Bechtle wurden von CANCOM in Mitleidenschaft gezogen. Sie notieren via XETRA mit zeitweise minus 5,7 Prozent auf 36,04 Euro jetzt unweit ihres im Juni erreichten Zwischentiefs. Das zweite Quartal dürfte für diesen IT-Dienstleister ebenso schwach gewesen sein wie das Auftaktquartal, schrieb Warburg-Experte Wolf. Seiner Meinung nach bleibt das Unternehmen jedoch gut positioniert, um von strukturellen Digitalisierungstrends, der Migration weg von Windows 10 und anziehenden öffentlichen Ausgaben zu profitieren.
dpa-AFX
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