Deutsche Bank: Personalien sorgen für Ärger im Aufsichtsrat
Präsidiumsmitglied Alfred Herling kritisiert die Pläne für den Umbau der Führungsstruktur und verlangt Aufklärung vom künftigen Chefduo.
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von Wolfgang Ehrensberger, Euro am Sonntag
Alfred Herling, Konzernbetriebsratschef und Mitglied im vierköpfigen Präsidium des Aufsichtsrats, hat Kritik an den überraschend bekannt gewordenen Plänen für einen breit angelegten Umbau der Führungsstruktur der Deutschen Bank angemeldet. Noch vor der für den 16. März anberaumten Sitzung des Kontrollgremiums verlangte Herling Aufklärung vom künftigen Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen, heißt es in Aufsichtsratskreisen. „Wir gehen davon aus, dass es noch im Vorfeld der nächsten Sitzung des Kontrollgremiums zu Gesprächen mit den Verantwortlichen kommt, sonst kommen wir in eine schwierige Situation“, heißt es.
Mitte der Woche waren nach einer Präsidiumssitzung Pläne des künftigen Führungsduos durchgesickert, nach denen die beiden Vorstandsmitglieder Hugo Bänziger (Risiko) und Hermann-Josef Lamberti (operatives Geschäft, Personal) das Haus verlassen müssen. Dafür sollen nach der Hauptversammlung Ende Mai der bisher für das deutsche Investmentbanking zuständige Österreicher Stephan Leitner und die beiden Amerikaner Henry Ritchotte und William Broeksmit in das Führungsgremium einziehen. Sie gelten als Vertraute Jains. Zudem soll das sogenannte Exekutivkomitee unterhalb des Vorstands von zwölf auf 17 Mitglieder wachsen. Beobachter gehen davon aus, dass der künftige Aufsichtsratschef Paul Achleitner in diese Planungen bereits eingebunden ist.
Man habe nicht damit gerechnet, dass sich das Personalkarussell in einer solchen Weise drehen werde, und sei von den Plänen völlig überrascht worden, ist aus Kreisen des Kontrollgremiums zu hören. Insbesondere wolle man drei Kernfragen beantwortet haben: „1. Inwieweit hat der künftige Co-Chef Anshu Jain mit diesen Plänen allein seine Vorstellungen durchgesetzt beziehungsweise welche Rolle hat Jürgen Fitschen dabei überhaupt noch gespielt? 2. Wird das von Konzernchef Josef Ackermann eingeschlagene Konzept einer Balance zwischen der Investmentbankingsparte und dem klassischen Bankgeschäft weiter fortgeführt? 3. Warum soll die Position des Arbeitsdirektors (Vorstandsressort Personal) künftig mit dem Investmentbanker Stephan Leitner besetzt werden, der auf diesem Gebiet keinerlei Erfahrung besitzt?“
Die Personalien sorgten bereits für reichlich Diskussionsstoff, auch in Berlin. Michael Meister, Vize der Unionsfraktion, sieht in der Besetzung ein Signal in Richtung Investmentbanking: „Wir werden über eine striktere Regulierung des Investmentbankings nachdenken. Deutsche Einlagen dürfen nicht im Kasino landen.“ Fairesearch-Analyst Dieter Hein sieht den Personalumbau gelassener. Die Bank trenne sich von Personal wie Kevin Parker, das sich in seinen Bereichen (Vermögensverwaltung) nicht bewährt habe. „Zudem löst man sich von Leuten, die zu nahe an Ackermann dran sind, wie Hugo Bänziger, der als Risikovorstand zweifellos einen guten Job gemacht hat.“ Die frühe Bekanntgabe sorge für klare Verhältnisse. „Eine Abkehr von der bisherigen strategischen Ausrichtung kann ich nicht erkennen“, so Hein.
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