Jahresziele bestätigt

Aktien von United Internet und IONOS aber tiefrot: United Internet steigert Umsatz und Gewinn - IONOS will Bereich Adtech verkaufen

11.11.25 12:44 Uhr

Aktien von IONOS und United Internet jedoch unter Druck: Umsatz- und Gewinnsteigerung bei United Internet - IONOS plant Adtech-Verkauf | finanzen.net

United Internet hat in den ersten neun Monaten des Jahres dank einer weiter gestiegenen Kundenzahl mehr umgesetzt und verdient.

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Belastet wurde das Ergebnis jedoch weiter von den Kosten für den Ausbau des Mobilfunknetzes bei der Tochter 1&1. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 1,4 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro, wie das im MDAX notierte Unternehmen am Dienstag mitteilte.

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Darin enthalten ist nicht mehr der Umsatzbeitrag des im Oktober verkauften Geschäftsfeldes Energy. Herausgerechnet wurde zudem der zum Verkauf stehende Geschäftsbereich AdTech der Tochter IONOS.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich im Jahresvergleich um knapp zwei Prozent auf 966,4 Millionen Euro. Die Anlaufkosten des 1&1-Mobilfunknetzes fielen mit 201 Millionen Euro knapp 34 Millionen Euro höher aus als im Vorjahreszeitraum.

Neben den Netzausbaukosten belasteten auch gestiegene Abschreibungen, vor allem auf Investitionen in den Ausbau des Glasfasernetzes bei 1&1 Versatel sowie des 1&1 Mobilfunknetzes, das Ergebnis.

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Unter dem Strich stieg der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 72 Cent im Vorjahr auf 75 Cent. Der Konzern profitierte dabei von besseren Ergebnissen aus Unternehmen, an denen United Internet beteiligt ist, und geringeren Steueraufwendungen.

Das Management um Konzernchef und Großaktionär Ralph Dommermuth bestätigte die Jahresprognose für die fortgeführten Geschäftsbereiche.

United-Internet-Tochter IONOS will Bereich Adtech verkaufen - Prognose bestätigt

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Der zum United-Internet-Konzern gehörende Internetdienstleister IONOS hat in den ersten neun Monaten dank gestiegener Kundenzahlen den Umsatz gesteigert und mehr verdient. Das Geschäft mit Werbetechnologie, das im Bereich Adtech gebündelt ist, will das Management um Unternehmenschef Achim Weiß verkaufen, um sich auf die Kerngeschäftsfelder mit Produkten rund um Internetauftritte ("Web-Presence & Productivity") und Cloud-Angebote zu fokussieren.

"Das AdTech-Geschäft steht vor spannenden Herausforderungen und hat gleichzeitig viel Potenzial. "Um dieses zu heben, bedarf es zunehmender Management-Attention, die wir dauerhaft nicht optimal leisten können", so IONOS-Chef Achim Weiß laut Mitteilung. "Wir wollen uns zukünftig vollständig auf unser Kerngeschäft konzentrieren."

Das Segment AdTech wurde als nicht-fortgeführter Geschäftsbereich ausgewiesen und die Finanzkennzahlen des Vorjahres entsprechend angepasst. Demnach stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf gut 980 Millionen Euro, wie die United-Internet-Tochter am Dienstag in Karlsruhe und Berlin mitteilte.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte im selben Zeitraum um rund ein Fünftel auf 368,5 Millionen Euro. Die bereinigte operative Marge auf Basis des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich von 33 Prozent im Vorjahr auf 37,6 Prozent. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich deutlich von 96 Cent im Vorjahr auf 1,35 Euro.

Die Jahresprognose, die sich bereits bisher auf das verbleibende Kerngeschäft "Digital Solutions & Cloud" bezogen hat, bestätigte das Management. Der um Währungseffekte bereinigte Umsatz soll im Geschäftsjahr 2025 unverändert um circa 8 Prozent zulegen, bei einer bereinigten operativen Marge von rund 35 Prozent.

Im Vorjahr hatte der Umsatz bei rund 1,25 Milliarden Euro, bei einer bereinigten operativen Marge von 32,9 Prozent gelegen. Das bereinigte operative Ergebnis soll um rund 17 Prozent auf rund 480 Millionen Euro zulegen.

So reagieren die Aktien

Die IONOS-Aktie hat am Dienstag ihre seit fast zwei Monaten andauernde Talfahrt fortgesetzt. Das vorgelegte Zahlenwerk kam nicht gut an und zudem sind Anleger skeptisch angesichts des überraschend angekündigten Verkaufsplans für Adtech, der Geschäftssparte von IONOS mit Werbetechnologie. Wie der Internetdienstleister mitteilte, will er sich künftig auf die Kerngeschäfte mit Produkten rund um Internetauftritte (Web-Presence & Productivity) und Cloud-Angebote fokussieren.

Das IONOS-Papier verlor um die Mittagszeit 5,8 Prozent auf 27,60 Euro und ist damit zurück auf dem tiefsten Stand seit April. Mit einem Sprung auf 31 Euro hatte sich die Aktie zu Börsenbeginn nur kurz erholt. Bis hoch an die abwärts gerichtete 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend hatte sie es zudem nicht geschafft. Seit Jahresbeginn bleibt aber immer noch ein Plus von etwas mehr als 26 Prozent. Vom Rekordhoch im August bei 43,25 Euro hat IONOS allerdings nun rund 36 Prozent eingebüßt.

Von den Kursverlusten der IONOS-Aktie wurde auch die des Mutterunternehmens United Internet belastet. Sie sank trotz der insgesamt als solide bezeichneten eigenen Quartalszahlen um 2,5 Prozent auf 26,12 Euro. Zeitweise ging es bis auf 25 Euro abwärts und damit auf den tiefsten Stand seit August. Im bisherigen Jahresverlauf allerdings steht das Papier mit einem Plus von fast 67 Prozent immer noch stark da und zählt zu den besseren Werten im MDAX.

"Analysten und Anleger tun sich aktuell schwer in der Beurteilung der Zahlen samt dem unerwarteten Verkaufsplan für AdTech", kommentierte Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel die Kursverluste. "Und vermutlich konnte IONOS in der Telefonkonferenz mit Analysten zu den Zahlen und dem Verkaufsplan die Unsicherheiten nicht ausräumen."

Positiv sieht Altmann zwar die Fokussierung auf das Kerngeschäft, "zumal der Ergebnisbeitrag der AdTech-Sparte bislang überschaubar war". Allerdings bestehe Unsicherheit hinsichtlich der Bewertung und des Zeitpunkts des Spartenverkaufs. Zu den Zahlen merkte er außerdem an, dass die bestätigte Jahresprognose eine geringere Margenerwartung für das vierte Quartal impliziere.

Laut Aktienexperte Andreas Lipkow sorgen sich Investoren derzeit vor allem darum, dass das Kerngeschäft nach dem Verkauf von AdTech auf zu wenigen Standbeinen stehe. "Der Umsatzanteil von AdTech beträgt rund 20 Prozent. Nun kommt es darauf an, welchen Verkaufspreis IONOS für die Sparte erzielt." Da es dazu aber noch keine Aussagen gegeben habe, herrsche Vorsicht.

Analyst George Webb von der US-Bank Morgan Stanley hatte eine schwache Kursentwicklung vorausgesehen. Er monierte zuvorderst das insgesamt schwache Zahlenwerk von IONOS. "Der Umsatz im Kerngeschäft und bei Cloud ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was noch verstärkt wurde durch einen starken Rückgang im AdTech-Bereich von minus 66 Prozent."

Webb verwies zudem darauf, dass ein Verkauf des Geschäftsbereichs das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 50 Millionen Euro verringern würde, was ein Minus von 9 Prozent im Vergleich zur vorherigen Prognose von etwa 530 Millionen Euro wäre. Unklar sei zugleich die Höhe des potenziellen Erlöses aus dem Adtech-Verkauf.

/err/zb/ag

MONTABAUR/KARLSRUHE/BERLIN (dpa-AFX)

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